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Hannes Püsche in Guide

12.08.2024 10:22

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Der ultimative Beginner Guide zum Investieren und Traden

Der ultimative Beginner Guide zum Investieren und Traden

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Du bist neu an der Börse und interessierst dich fürs Investieren und für den aktiven Handel? Wir helfen dir bei den Grundlagen und den ersten wichtigen Schritten. In diesem Artikel erhältst du von uns verständliches, notwendiges Wissen und erfährst, was du für den langfristigen Erfolg auf jeden Fall vermeiden solltest.

Der Finanzmarkt – die Welt zwischen Warren Buffett und Jordan Belfort

Die besten Gründe, um noch heute zu starten!

Die Gründe um an der Börse zu starten können vielfältig sein. Da du bereits hier gelandet bist, scheinst du schon eine gewisse Motivation zu haben, dich mit der Börse und dem Finanzmarkt zu beschäftigen. Damit hast du den wichtigsten Schritte bereits getan. Bei den weiteren Schritten sind wir dir gerne behilflich und unterstützen dich, sodass du im manchmal rauen Fahrwasser der Börse gelassen navigieren kannst.

Die häufigste Motivation für den Start an der Börse ist wohl meistens das Stichwort Geld. Allerdings erfüllt Geld dabei prinzipiell erstmal keinen Selbstzweck, da es für sich genommen kaum bis keinen Nutzen erfüllt. Interessant wird es dann, wenn man das Geld, das an der Börse als Rendite erzielt wurde, als Mittel einsetzt, um eigene Ziele und Wünsche zu erfüllen.

Diese Ziele und Wünsche können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Sie können sich auf einmalige und spezifische Ereignisse, wie die Erfüllung einer längeren oder teureren Reise, einem Auto oder einer Immobilie, beziehen. Sie können aber auch langfristiger und noch weitgehend wenig konkreter Natur sein. Als Ziel könnte im Raum stehen, sich später selbst aus Kapitalerträgen eine zusätzliche Rente zahlen zu können oder es kann sogar so weit gehen, dass Kapitalerträge eine finanzielle Freiheit begründen.

Über deine privaten Umstände und die Zuträglichkeit von Vermögensaufbau und Einkommen aus Kapitalvermögen solltest du dir zunächst selbst Gedanken machen.

Als Denkanstoß führen wir dir aber gerne ein paar Gründe auf, um mit dem Investieren an der Börse zu starten. Wir sind der Meinung, dass diese für eine Vielzahl an Leuten und deshalb wahrscheinlich auch für dich relevant sein können. Die aufgeführten Gründe beziehen sich hauptsächlich auf den Aktienmarkt und weniger auf andere Anlageklassen. Auf die Besonderheiten der einzelnen Anlageklassen gehen wir in einem der nächsten Abschnitte ein.

Unternehmerische Teilhabe ohne eigenes Unternehmen

Der Aktienmarkt bietet dir eine unvergleichliche Chance, dich an einer Vielzahl von Unternehmen zu beteiligen, ohne selbst unternehmerisch tätig werden zu müssen. Als Aktionär bist du Anteilsinhaber und profitierst damit von der Entwicklung eines Unternehmens, indem du eine Rendite über einen steigenden Preis der Aktie bzw. die Ausschüttung einer Dividende erhältst.

Der Konsum der Anderen ist deine Rendite

Du hast die Wahl, auf welcher Seite der Wirtschaft du stehen möchtest. Der Aktienmarkt bietet dir die Möglichkeit, nicht nur Konsument, sondern auch Unternehmer zu sein und damit ganz einfach vom täglichen Konsum der Coca-Cola oder des Starbucks Kaffees zu profitieren. 

Die beste Rendite und Inflationsausgleich

Der Aktienmarkt bietet langfristig die höchste Rendite, mit der Anleihen, Gold aber auch Immobilien nicht mithalten können. Während Zinsprodukte und Anleihen meist gerade mal als Inflationsausgleich dienen, erzielen Aktien durchschnittlich 8 % Rendite pro Jahr und sorgen damit auch über die durchschnittliche Inflation hinaus für eine positive Realrendite.

Die Macht des Zinseszins

Durchschnittlich 8 % Rendite klingen bereits überzeugend. Doch den größten Effekt auf das Vermögen hat das Investieren, wenn ein Portfolio über viele Jahre lang aufgebaut und die Gewinne dabei reinvestiert werden. Die Wiederanlage der Gewinne führt zum Zinseszinseffekt, der das Vermögen nicht nur linear, sondern exponentiell wachsen lässt. 

Die beste Möglichkeit, die Rentenlücke zu verkleinern

Die Rentenlücke wird als der Unterschied zwischen deinem monatlichen Einkommen (oft dem letzten Einkommen vor der Rente) und dem Einkommen, das dir während der Rente zufließen wird, verstanden. Die Definition variiert teils etwas und die wohl sinnvollste ist, die Rentenlücke als solche Differenz zu verstehen, welche zwischen dem benötigten Einkommen und dem zufließenden Einkommen in der Rente auftritt bzw. zu erwarten ist. Sie entsteht, weil die gesetzliche Rente oft nicht 100 % der Ausgaben abdeckt.Aus einem großen Depot, das man sich aufgebaut hat, kann man während der Rente dann regelmäßig einen Betrag entnehmen bzw. Dividendenzahlungen nutzen, wodurch die Rentenlücke verkleinert oder ganz geschlossen wird. Durch den Zinseszins ist ein Depot aus Aktien und/oder ETFs am besten geeignet, dieses langfristig aufzubauen, um später einen entsprechenden Betrag zu entnehmen.

Geringe Kosten und kleine Stückelung erlauben Investition bereits mit geringem Startkapital

Der Aktienmarkt erlaubt es, anders als bei privaten Unternehmensbeteiligungen üblich, bereits zu einem sehr kleinen Volumen in ein Unternehmen zu investieren. Meist ist es bereits möglich, auch nur 1 Aktie eines Unternehmens zu erwerben. Inzwischen erlauben Sparpläne aber auch Bruchstückhandel in Echtzeit, sogar Investitionen in weniger als eine ganze Aktie. Dazu kommt, dass regelmäßig und je nach Auswahl des Brokers nur noch sehr geringe Kosten für einen Kauf anfallen, sodass dieser bereits ab einem geringen Volumen lohnend ist.

Die wichtigsten Grundlagen – kurz, knapp und verständlich

Du brauchst keine BWL- oder VWL Vorlesung, um die Grundzüge des Finanzmarktes zu verstehen. Die wichtigsten Punkte, denen man sich bewusst sein sollte, lassen sich in simple Grundsätze zusammenfassen.

Der Finanzmarkt im Allgemeinen dient Unternehmen dazu, Kapital aufzunehmen, um mit diesem zu wirtschaften. Es lässt sich zunächst aus Unternehmenssicht zwischen Fremdkapital und Eigenkapital unterscheiden.

Fremdkapital

Fremdkapital sind Kredite oder zumindest kreditähnliche Produkte. Fremdkapital hat festgelegte Parameter, also eine feste Laufzeit und einen festen Zinssatz.

Wie können Unternehmen Fremdkapital aufnehmen?

Im Zuge einer Anleihe-Emission (Ausgabe) überlassen mehrere Zeichner (Anleger) zunächst dem Emittenten (Ausgeber) für eine vereinbarte Laufzeit und Verzinsung ein bestimmtes Kapital.

Der aus dem Verkauf entstehende Erlös wird dem Unternehmen als Fremdkapital zugeführt, mit dem das Unternehmen dann bis zum festgelegten Rückzahlungsdatum arbeiten kann. 

Als Anleiheinhaber ist man nicht am Unternehmen beteiligt, sondern hat lediglich Anspruch auf die vorher festgelegten Zinszahlungen und am Laufzeitende die Rückzahlung der Anleihe.

Wie kann ich in Fremdkapital investieren?

Die von Unternehmen emittierten Anleihen können in einer vorgegebenen Stückelung, Laufzeit und Zinssatz am Markt gehandelt werden.

Als Privatanleger wirst du aber eine Anleihe im Normalfall nicht im Rahmen einer Erstemission zeichnen, sondern diese über deinen Broker an einer Börse am Sekundärmarkt von einem anderen Marktteilnehmer erwerben.

Fremdkapitalgeber sind nicht am Unternehmen beteiligt und partizipieren deshalb auch nicht an der Entwicklung des Unternehmens. Dafür ist der Vorteil, dass der Zinsanspruch des Fremdkapitalgebers selbst in einem schlechten Jahr, abgesehen im Falle einer Insolvenz, immer bedient wird.

Eigenkapital

Eigenkapital hingegen sind Beteiligungen an einem Unternehmen. Mit dem Kauf einer Aktie z.B. bist du anteilig an einem Unternehmen beteiligt.

Wie können Unternehmen Eigenkapital aufnehmen?

Aktiengesellschaften können neues Eigenkapital durch eine Neuemission von Wertpapieren aufnehmen. Bei einer Emission werden zur Kapitalbeschaffung eines Unternehmens neue Wertpapiere ausgegeben. Während einer Emission werden Investoren Wertpapiere zum Kauf angeboten. Der aus dem Verkauf entstehende Erlös wird dem Unternehmen als Eigenkapital zugeführt, mit dem das Unternehmen dann arbeiten kann. Die emittierten Wertpapiere stellen eine Beteiligung an dem Unternehmen dar.

Wie kann ich in Eigenkapital investieren?

Du kannst in Eigenkapital investieren, indem du eine oder mehrere Aktien eines Unternehmens erwirbst. Wie bei den Anleihen wirst du dabei Aktien regelmäßig nicht in der Erstemission zeichnen, sondern über deinen Broker an einer Börse am sogenannten Sekundärmarkt. Das heißt, das Unternehmen ist hier nicht direkt involviert, sondern du kaufst die Aktien von einem anderen Marktteilnehmer.

Mit dem Kauf einer Aktie bist du anteilig an einem Unternehmen beteiligt. Damit partizipierst du an der Entwicklung dieses Unternehmens, sei es durch einen steigenden Unternehmenswert und damit einen steigenden Aktienkurs oder durch die Ausschüttung von Dividenden. 

Fremdkapital vs. Eigenkapital

Als Eigenkapitalgeber trägst du ein höheres Risiko als ein Fremdkapitalgeber, da in einem schlechten Jahr die Dividende gestrichen werden kann oder der Aktienkurs sinken kann und du deshalb Buchverluste erleidest. Eine Dividende bemisst sich grundsätzlich an dem Vorjahresergebnis und einigen weiteren Faktoren und kann deshalb im Zweifel gekürzt oder gestrichen werden. Der fällige Fremdkapitalzins kann hingegen nicht einfach so gestrichen werden, da es sich hierbei um einen Vertrag handelt, der erfüllt werden muss. 

Es wird deutlich, dass am Kapitalmarkt Risiko mit Rendite in Zusammenhang steht. Bin ich nur bereit ein niedriges Risiko einzugehen, kann ich nur eine begrenzte Rendite erwarten. Habe ich hingegen eine höhere Renditeerwartung, muss ich auch bereit sein, ein höheres Risiko in Kauf zu nehmen. Das heißt aber nicht, dass jedes höhere Risiko gleichzeitig eine höhere Rendite bringt!

Als risikoaverser Investor, der nicht bereit ist, Buchverluste von 20 % oder auch mehr hinzunehmen, ist man besser beraten, nur in risikoarme Zins- und Anleiheprodukte zu investieren, die dann allemal als Inflationsausgleich dienen.

Möchte ich hingegen eine positive Realrendite, also nach Inflation, erzielen, dann muss ich mir bewusst sein, dass ich höhere Risiken eingehen muss. Dazu gehören dann in ausgewählten Jahren auch Buchverluste von den genannten 20 % oder sogar mehr.

Die angesprochene Rendite im breiten Aktienmarkt von circa 8 % stellt sich nur im Durchschnitt über einen langen Zeitraum ein. Bei kurzfristiger Betrachtung besteht immer das Risiko, dass ich zuerst ein oder mehrere schlechte Jahre erwische, dies bezeichnet man auch als Renditereihenfolgerisiko.

Ein wichtiger Punkt zu Beginn eines Investorendaseins ist es, zu verstehen, wie überhaupt die langfristige Rendite in Aktien zustande kommt. Aus Unternehmenssicht sind, wie bereits erwähnt, Aktien eine mögliche Finanzierungsart. Finanzieren kann sich ein Unternehmen über Fremd- und Eigenkapital. Eigenkapital, haben wir bereits festgestellt, geht aus Investorensicht mit höheren Risiken als Fremdkapital einher. Jedes Kapital verursacht aus Unternehmenssicht Kosten. Die Fremdkapitalkosten liegen meist bei einem Wert, der sich aus dem Zinssatz einer risikolosen Staatsanleihe und einem individuellen Risikoaufschlag je nach Unternehmen ergibt.

Nicht elementar anders ist es bei den Eigenkapitalkosten. Auch Eigenkapital will verzinst werden und das wegen des höheren Risikos höher als Fremdkapital. Aktien werden bekanntlich aber nicht verzinst. Die Rendite entsteht also beim Aktionär über den steigenden Aktienkurs und die Dividende. Langfristig stellen deshalb die Eigenkapitalkosten der Unternehmen die Aktienrendite von circa 8 % pro Jahr dar.

Die 6 wichtigsten Lektionen zum Investieren

Es gibt, wie du oben lesen konntest, ausreichend Gründe, um mit dem Investieren zu beginnen. Trotzdem sollte man immer realistisch bleiben und einige Dinge beachten, um nicht mit falschen Vorstellungen zu starten und dann deshalb vielleicht enttäuscht und entmutigt aufzugeben.

Lektion 1: Arbeitseinkommen > Kapitaleinkommen

Das Gehalt ist und bleibt für die meisten der größte Einkommensstrom. Einkommen aus Kapitalvermögen in Form von Dividenden kann ein nettes Zusatzeinkommen sein, mit Durchhaltevermögen die Größe eines Nebenjobs annehmen und irgendwann sogar das Arbeitseinkommen ablösen. Bis dahin müssen allerdings unter normalen Umständen hohe sechsstellige Beträge investiert und einige Jahrzehnte durchgehalten werden. Der aktive Handel bietet höhere Renditechancen, aber auch das erfordert viel Zeit und Disziplin, sodass man ein gesundes Mittelmaß finden sollte.

Lektion 2: Bildung > Renditeoptimierung

Gerade in jungen Jahren ist der größte Hebel die eigene Bildung. Sei es der Meister, das Studium oder eine andere Weiterbildung. Es ist zwar wichtig mit dem Investieren zu beginnen, trotzdem sollte man gerade bei kleinem Depot nicht jede Woche viele Stunden damit verbringen, das Depot zu optimieren, da dies wenig zielführend ist und keinen erheblichen Mehrwert bringt bzw. oft sogar nachteilig ist.

Lektion 3: Anfängerglück oder Talent?

Als Anfänger, gerade wenn man in einem Bullenmarkt mit dem Investieren und aktiven Handeln startet, stellen sich oft schnell die ersten Erfolge ein. Diese sollten allerdings nicht überbewertet werden und man sollte sich nicht verleiten lassen, sein Können zu überschätzen. Selbstüberschätzung kann sehr gefährlich für das Depot werden, wenn man zu schnell zu viele Risiken eingeht. Eine erfahrene Community wie unsere Goldesel Community mit Tipps und Unterstützung kann dabei sehr helfen.

Lektion 4: Gesundes Mittelmaß > Frugalismus für die Sparrate

Gar nicht anzufangen mit dem Investieren wäre ein großer Fehler. Aber auch ein zu großer Fokus kann schädlich sein. Ein gewisser Verzicht kann hilfreich sein, um größere Summen zu investieren, trotzdem sollte man nicht vergessen auch noch zu leben und nicht alles dem Investieren unterzuordnen.

Lektion 5: Time in the market beats timing the market

Viele Anleger glauben, dass sie den richtigen Marktzeitpunkt abpassen können – indem sie den perfekten Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf von Aktien kennen. Es ist jedoch sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich, den „perfekten“ Zeitpunkt für eine Investition genau vorherzusagen. Anleger, die versuchen, den richtigen Marktzeitpunkt abzupassen, werden langfristig weniger gute Ergebnisse erzielen als Anleger mit einem langfristigen Plan, mit dem sie über Marktzyklen hinweg investieren und vor allem investiert bleiben.

Lektion 6: Investieren zuerst, Trading danach

Der aktive Handel lockt mit hohen Renditen und diese sind auch zweifelsohne möglich, das zeigen unsere Trader und die Community. Trotzdem sollte man bedenken, dass nicht jedes Risiko auch immer eine höhere Rendite einbringt. Mit einem diversifizierten Portfolio kann man sich eine solide Basis aufbauen, von der man dann auch anfangen kann, langfristig erfolgreich und nachhaltig aktiv zu handeln.

Von Aktie bis Option – das weite Feld der Anlageklassen

In was sollte man überhaupt investieren und wie unterscheiden sich die Produkte, die bei einem Broker angeboten werden? Im folgenden Abschnitt wollen wir dir die relevanten Anlageklassen vorstellen, von denen einige mehr und andere weniger für Einsteiger geeignet sind.

Aktien – das fairste Produkt überhaupt?

Eine Aktie ist ein Anteil an einem Unternehmen, einer Aktiengesellschaft bzw. kurz AG. Wer eine Aktie kauft, wird dadurch als Aktionär Miteigentümer des Unternehmens.

Anteile in Form von Aktien geben Unternehmen aus, um sich z.B. Eigenkapital zur Finanzierung von neuen Investitionen zu beschaffen. Das Geld wird der Aktiengesellschaft auf unbestimmte Zeit überlassen, also nicht zurückgezahlt. An der Börse werden die Aktien auf dem so genannten Zweitmarkt gehandelt, sodass diese immer im Umlauf bleiben, außer ein Unternehmen kauft eigene Aktien zurück.

Als Anleger nimmst du durch Aktien an der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens teil. Das bedeutet, du trägst Verluste bis zur Höhe seiner Anlage mit und deine Aktien können im Falle einer Insolvenz wertlos werden. Erzielt ein Unternehmen Gewinne, wird der Preis der Aktie wahrscheinlich steigen und außerdem kann die Hauptversammlung entscheiden, Teile des Gewinns als Dividende an die Aktionäre auszuschütten.

Vorteile von Aktien:
  • Sind als Unternehmensbeteiligungen klein gestückelt und für jeden einfach handelbar
  • Haben keine Haltekosten
  • Nachteile von Aktien:
  • Es besteht ein Totalverlustrisiko
  • Hohe Kursschwankungen in beide Richtungen sind möglich
  • ETFs – der heilige Gral?

    Ein ETF, englisch für „Exchange Traded Fund”, ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung eines Index, wie beispielsweise dem DAX oder dem Nasdaq abbildet.

    Ein ETF ist eine Fond und damit erstmal eine Sammelstelle für Anlagegelder. Man könnte bildlich sagen, dass viele Anlegerinnen und Anleger ihr Geld zusammenlegen und dem Fondsmanager den Auftrag erteilen, das Kapital im Rahmen einer vorgegebenen Anlagestrategie zu investieren.

    Die meisten ETFs sind dabei passive Investmentfonds, die einen Index nachbilden. Es gibt aber inzwischen auch aktiv gemanagte ETFs, die dann aktive Investmentfonds sind.

    Bei einem Indexfonds sorgt der Anbieter dafür, dass der Fonds die Entwicklung eines Index so genau wie möglich abbildet. Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere und deren Gewichtung sind daher vom abgebildeten Index genau vorgegeben. Indizes sind Marktbarometer, welche die Wertentwicklung ganzer Märkte erfassbar machen.

    Einer der beliebtesten Indizes, auf dem ETFs aufbauen, ist der sogenannte MSCI World. Dieser ist per se kein ETF, sondern ein Index, welcher über 1.400 Unternehmen aus 23 Ländern repräsentiert. Auf diesem Index können ETF-Anbieter wie Blackrock mit den iShares ETFs oder DWS mit den Xtrackers-ETFs ein Produkt aufbauen, das über einen Broker an der Börse gehandelt werden kann.

    Ein Indexfonds hat den großen Vorteil, dass du stets weißt, worin du investiert bist. Denn die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index, wie zum Beispiel des DAX, ist bekannt und kann jederzeit eingesehen werden.

    Die Rendite eines breit gestreuten ETFs, wie auf den MSCI World, wird langfristig durchschnittlich 8-10 % betragen. Dabei wird es Jahre geben, in denen eine negative Rendite erzielt wird und Jahre, in denen eine höhere Rendite als 8 % erzielt wird. Im Durchschnitt stellt sich eine Marktrendite von circa 8 % ein. 

    Hingegen sollte man darauf achten, nicht unwissend in einen der mittlerweile zahlreich existierenden Themen-ETFs zu investieren, die oft alles andere als diversifiziert sind. Am besten ist es, sich immer die Zusammenstellung eines ETFs anzuschauen, bevor man diesen erwirbt. ETFs, in denen die größte Position bereits mehr als 20 % des gesamten Fonds ausmacht, sollten mit einem kritischen Blick betrachtet werden.

    Vorteile von ETFs:
  • Sind ein einfaches, meist faires und günstiges Produkt
  • Breit gestreute ETFs bieten die beste Möglichkeit den gesamten Aktienmarkt abzubilden und prognosefrei zu investieren
  • Nachteile von ETFs:
  • Können bei hohen laufenden Kosten Rendite kosten
  • Sind ein Finanzprodukt und ihre Fortführung damit abhängig vom Emittenten
  • Anleihen – das beste risikoarme Produkt?

    Anleihen sind in der Regel festverzinsliche Wertpapiere mit einer festen Laufzeit – also Wertpapiere, die über eine vorher festgelegte Zeit regelmäßig Zinsen abwerfen, bei Anleihen auch Kupons genannt. Anleihen dienen, wie bereits erklärt, als Finanzierungsmittel von Fremdkapital für Unternehmen, aber auch für Staaten. Ein Unternehmen oder ein Staat leiht sich also über eine Anleihe für einen bestimmten Zeitraum Geld am Kapitalmarkt.

    Mit dem Kauf einer Anleihe gewährst du als Zeichner dem so genannten Emittenten quasi einen Kredit. Als Käufer wirst du zum Gläubiger, der Emittent zum Schuldner. Wie bei einem üblichen Kredit muss der Emittent dem Käufer zum einen Zinsen bezahlen und zum anderen den vollen Kreditbetrag zum Ende der Laufzeit zurückzahlen.

    Anleihen weisen im Gegensatz zu Aktien einige Besonderheiten auf:

    • Die Anleihekurse werden in Prozent (%) und nicht wie bei Aktien in Euro oder einer anderen Währung angegeben. Der Anleihekurs bezieht sich auf den aktuellen Marktpreis, zu dem eine Anleihe gekauft oder verkauft werden kann. 
    • Anleihen besitzen eine Fälligkeit, das ist das Datum, an dem der Anleiheemittent den Nennwert an den Anleihegläubiger zurückzahlen wird.
    • Es kann eine jährliche zu erwartende Rendite, der sogenannte Yield to Maturity (YTM) berechnet werden, welcher sich auf die annualisierte erwartete Gesamtrendite einer Anleihe bezieht, die bis zu ihrer Fälligkeit gehalten wird. Die Rendite berücksichtigt dabei alle Kuponzahlungen und die Rückzahlung des Nennwerts.
    • Anleihen zahlen regelmäßig einen Kupon, das ist der feste jährliche Zinssatz, den der Emittent an die Anleihegläubiger zahlt. 

    Die Renditeerwartung von Anleihen, die bis zur Fälligkeit gehalten werden, ist auf den Yield to Maturity begrenzt. Bei Verkauf vor Fälligkeit kann je nach Zinsniveau und weiteren Faktoren auch eine höhere Rendite erzielt werden, auch diese hat jedoch logische Begrenzungen.

    Das Risiko von Anleihen ist zwar geringer als bei Aktien, jedoch kann auch eine Anleihe wertlos werden, falls der Emittent insolvent geht. Deshalb ist es wichtig, auf die Bonität und das Rating einer Anleihe zu achten. Je höher das Rating, desto geringer die Ausfallwahrscheinlichkeit.

    Vorteile von Anleihen:
  • Gut geeignet, um nur für eine begrenzte Zeit Geld anzulegen
  • Bieten eine planbare Rendite mit begrenztem Risiko
  • Nachteile von Anleihen:
  • Sind oft nur in großer Stückelung erhältlich und werden nicht an Privatanleger vertrieben
  • Totalverlustrisiko besteht trotzdem (Rating beachten!)
  • Optionen – Termingeschäfte fürs Depot

    Eine Option ist ein Derivat. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihren Wert aus einem zugrunde liegenden Vermögenswert ableiten.

    Eine Option kann sich auf verschiedene Basiswerte wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Währungspaare beziehen. Beim Kauf einer Option erwirbt man das Recht, den zugrunde liegenden Vermögenswert zu einem festgelegten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Dieser Zeitpunkt wird als Ausübungszeitpunkt bezeichnet, weshalb Optionen auch oft als Termingeschäfte bezeichnet werden.

    Eine zentrale Eigenschaft von Optionen besteht darin, dass der Käufer lediglich das Recht erwirbt, die Option auszuüben, jedoch nicht dazu verpflichtet ist. Der Verkäufer der Option ist hingegen verpflichtet, den zugrunde liegenden Vermögenswert zum vereinbarten Preis zum Zeitpunkt der Ausübung zu kaufen oder zu verkaufen.

    Es gibt Call- und Put-Optionen und zu jeder Option gibt es einen Käufer und einen Verkäufer. Bei einer Call-Option profitiert der Käufer von einem steigenden Kurs des Basiswertes. Nehmen wir einmal ein, man kauft eine Call-Option auf eine Aktie, die gerade bei 100 Euro liegt. Der Ausübungspreis sei 105 Euro. Steigt die Aktie jetzt auf 110 Euro, dann ist die Option für den Käufer werthaltig, da dieser das Recht hat, die Aktie trotzdem zu 105 Euro zu kaufen und deshalb über die Option 5 Euro Gewinn macht. Der Verkäufer (auch Short genannt) dieser Option hat dann die Pflicht, die Option zu 105 Euro zu verkaufen und macht deshalb einen entsprechenden Verlust in Höhe von 5 Euro.

    Jede Option hat dabei eine sogenannte Optionsprämie, die vom Käufer an den Verkäufer dafür gezahlt wird, dass dieser das Recht zum Kauf oder Verkauf bekommt. Die Prämie setzt sich aus dem inneren Wert und dem Zeitwert der Option zusammen. Die Details sind hochkomplex, aber einfach gesagt ist der Zeitwert einer Option, der Wert, der die Chance quantifiziert, dass eine Option bis zum Ende der Laufzeit werthaltig wird. Der innere Wert einer Option ist der Wert, der zeigt, wie stark eine Option ‘im Geld’, also werthaltig ist. Eine Option ist dann ‘im Geld’, wenn bei einer Call-Option der Basispreis über den Ausübungspreis steigt und bei einer Put-Option, wenn der Basispreis unter den Ausübungspreis fällt.

    Auf der Long-Seite (also als Käufer) sind sowohl beim Call als auch beim Put die möglichen Gewinne quasi unbegrenzt. Auf der Short-Seite (also als Verkäufer) sind die möglichen Gewinne auf die Optionsprämie begrenzt. Dieses Ungleichgewicht wird dadurch ausgeglichen, dass Optionen regelmäßig höher durch den Markt gepreist sind, als angemessen wäre, so dass die Optionen meist wertlos verfallen und der Verkäufer die Optionsprämie behält.

    Auf der Long-Seite ist der Verlust auf die gezahlte Optionsprämie begrenzt, während auf der Short-Seite die Verluste unbegrenzt sind. Diese potentiellen Verluste lassen sich aber durch ein Risikomanagement oder auch kombinierte Optionsstrategien verringern.

    Vorteile von Optionen:
  • Sind ein faires Produkt und es besteht Handelbarkeit an regulierten Börsen
  • Schreiben von Optionen und damit Einnahme von Optionsprämien möglich
  • Nachteile von Optionen:
  • Sind ein komplexes und nicht einfach zu verstehendes Produkt
  • Unbegrenzte Verluste beim Verkauf von Optionen möglich
  • Optionsscheine – guter oder schlechter Hebel?

    Mit Optionsscheinen kannst du überproportional an der Kursentwicklung eines bestimmten Basiswertes teilhaben. Optionsscheine haben deshalb eine Hebelwirkung. Wie bei der Option hast du das Recht, eine bestimmte Menge eines Basiswertes, z.B. einer Aktie, zu einem festgelegten Termin und Preis zu verkaufen. Dahingehend gleicht der Optionsschein einer Option. Auch kann man über Optionsscheine sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen. Soweit gleichen diese den Optionen.

    Trotzdem weisen Optionsscheine einige Unterschiede zu Optionen auf und sollten nicht mit diesen verwechselt werden. Optionsscheine unterscheiden sich dahingehend von den Optionen, dass diese von einem Emittenten herausgegeben werden und meist außerbörslich gehandelt werden. Ein Optionsschein ist ein strukturiertes Produkt, das von einem Emittenten wie der HSBC, der DZ Bank oder anderen Banken speziell an Retail-Kunden gerichtet herausgegeben wird, weshalb das Risiko besteht, dass der Emittent insolvent geht und die Produkte nicht geschützt sind. Die Preisbildung eines Optionsscheins ist außerdem weniger transparent als die einer Option, da Spielraum bei Preiskomponenten wie der impliziten Volatilität besteht.

    Optionsscheine sind nichts für unerfahrene und unbedarfte Privatanleger. Es ist wichtig, sich erstmal mit den unterschiedlichen Optionsschein-Strategien vertraut zu machen, bevor man mit diesen handelt. Mit einer gewissen Erfahrung ist es aber durchaus legitim, auch mal einen Optionsschein zu nutzen, um sich entweder abzusichern oder an einer Aufwärtsbewegung überproportional teilzuhaben. Generell ist zu raten, nur einen geringen Teil des Vermögens in Optionsscheine zu investieren, um so mögliche Verluste besser verkraften zu können.

    Vorteile von Optionsscheinen:
  • Möglichkeit, übermäßig an Kursbewegungen zu profitieren 
  • Verlust ist auf den Einsatz begrenzt
  • Nachteile von Optionsscheinen:
  • Teilweise undurchsichtige Bepreisung und damit weniger fair als ‘echte’ Optionen
  • Handel meist nur außerbörslich und damit unreguliert
  • Futures – Termingeschäfte (nur) für die Institutionen

    Futures sind Terminkontrakte, bei denen sich der Verkäufer verpflichtet, die vereinbarte Menge eines Basiswertes, zu einem festgelegten Preis sowie zu einem bestimmten Zeitpunkt und einer definierten Qualität an einem bestimmten Ort zu liefern. Gleichzeitig verpflichtet sich der Käufer, diese abzunehmen.

    Ein Future ist also ein unbedingtes Termingeschäft, das für beide Parteien, Käufer und Verkäufer, juristisch bindend ist. Anders als bei Optionen gibt es kein Wahlrecht für den Käufer. Der Marktpreis des Basiswertes zum Zeitpunkt der Erfüllung des Vertrages ist dabei nicht relevant.

    Unternehmen können Terminkontrakte nutzen, um sich für einen festgelegten Zeitraum Ein- und Verkaufspreise oder Wechselkurse zu sichern. Dadurch können sie ihre Finanzen besser planen. Ein Beispiel ist ein Nahrungsmittelkonzern, der mit Terminkontrakten den aktuellen Weizenpreis festschreibt, obwohl die Lieferung erst in einem halben Jahr erfolgt. Für solche Zwecke sind oft Kontrakte mit physischer Lieferung sinnvoll.

    Für Privatanleger haben Futures weniger Bedeutung, da potentielle Verluste nicht limitiert sind. Die Kursbewegungen können durch einen Hebeleffekt in beide Richtungen verstärkt werden und sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Beim Handel mit Futures wird grundsätzlich nur eine Margin hinterlegt, so dass mit einem geringen Einsatz sehr viel Kapital bewegt werden kann. Deshalb besteht das Risiko, dass die potentiellen Verluste schnell die Margin übersteigen.

    Vorteile von Futures:
  • Faire Bepreisung und faires Produkt für Käufer und Verkäufer 
  • Möglichkeit, mit wenig Einsatz (Margin) viel Kapital zu bewegen
  • Nachteile von Futures:
  • Hohe Hebelwirkung kann leicht unterschätzt werden – sind nicht für Beginner geeignet
  • Unbegrenzte Verluste bzw. Margin Call und Liquidation möglich
  • Investieren vs. Trading

    Eine Überlebensstrategie fürs Depot – worauf zu achten ist

    Wir freuen uns, dass wir dich für den Aktienmarkt und die Börse begeistern konnten und hoffentlich noch weiter motiviert haben. Wichtig ist aber zum Abschluss nochmal das Investieren vom aktiven Handel (Trading) abzugrenzen. Es kann ansonsten sehr leicht passieren, dass man beides vermischt und letztendlich mit einer nicht funktionierenden Strategie sowohl beim Investieren als auch beim Trading endet.

    Risikohinweis Trading

    Trading ist nur in den seltensten Fällen eine Abkürzung zur Villa in St. Tropez. 90 % aller Trader verlieren Geld! Trading sollte wie jeder andere Beruf auch als eine Art Handwerk gesehen werden, für den man ebenso jahrelange theoretische und praktische Erfahrung benötigt. Gerade im Trading konkurriert man an den Börsen mit Tausenden anderen Marktteilnehmern. Dementsprechend ist es alles andere als einfach gegenüber Anderen einen solchen Vorteil zu erlangen, dass man keine Verluste mehr erzielt und sogar die Marktrendite schlägt!

    Viele werden sich in ihrer frühen Börsenkarriere schonmal dabei erwischt haben, wie man einen ursprünglich als Trade geplanten Kauf zur “Investition” werden zu lässt, weil dieser gegen einen läuft. Andersherum haben wohl auch viele schonmal eine langfristige Investition schnell für einen kleinen Gewinn in der Angst veräußert, Gewinne wieder zu verlieren oder weil es zum jeweiligen Unternehmen aktuelle negative News gab.

    Das sind typische Beispiele, die man um jeden Preis vermeiden sollte, da sie langfristig Rendite kosten und für Verunsicherung sorgen.

    Was definiert Investieren?

    Vom Investieren ist im Allgemeinen die Geldanlage für einen längeren Zeitraum gemeint. Dieser kann einen Zeitraum von bis zu mehreren Jahrzehnten umfassen. Damit einhergehend ist die Anzahl der getätigten Käufe und Verkäufe überschaubar. Ziel ist es, an der langfristigen Entwicklung eines Unternehmens teilzuhaben.

    Am besten stellt man sich vor, man würde bei einem Aktienkauf als Investition statt in eine Aktiengesellschaft in ein Unternehmen ohne Börsenlisting investieren, dessen Anteile illiquide sind und nicht zu jedem Zeitpunkt wieder veräußert werden können. Man investiert in ein Unternehmen und nicht in einen hoffentlich steigenden Chart. Charttechnik insgesamt sollte beim Investieren eine wenn überhaupt sehr untergeordnete Rolle spielen. Im Vordergrund stehen das Unternehmen, das Geschäftsfeld, das Management, Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das Kurs-Cashflow-Verhältnis oder die Margen und weitere individuelle unternehmensbezogene Faktoren.

    Was sollte man also beim Investieren beachten? So handhabt es Team Goldesel:

    Ein Einstieg per Limit-Order zu einem festgelegten Preis ist empfehlenswert. Hier kann unter Umständen auch Charttechnik mit einfließen, aber eben nur untergeordnet. Außerdem sollten Aktien, die als Investition gekauft werden, prinzipiell nicht der Stop-Loss abgesichert werden. Besser ist es, die Überlegung anzustellen, was man macht, wenn der Kurs um 10 oder 20 % sinkt. Ist man damit immer noch komfortabel oder nutzt man die Chance und kauft günstiger nach?

    Der Preis der Aktie sollte beim Investieren nur als Proxy des Unternehmenswertes gesehen werden. Eine Investition nur nach dem Kriterium Preis zu verkaufen macht wenig Sinn. Sollten sich fundamentale Faktoren im Unternehmen geändert haben, dann macht es durchaus Sinn, eine Aktie (auch im Verlust) zu verkaufen. Dies sollte aber nicht ausschließlich wegen eines sinkenden Preises getan werden. Eine Immobilie in guter Lage würde man ja auch nicht verkaufen, nur weil man Angebote für diese unter dem Einkaufspreis erhält.

    Was definiert Trading?

    Beim Trading geht es um das Partizipieren an kurz- bis mittelfristigen Preisschwankungen. Im Gegensatz zum Investieren hat man kein Interesse daran, Miteigentümer eines Unternehmens zu sein. Man nutzt Aktien vielmehr nur als liquides Instrument, das an der Börse Preisschwankungen ausgesetzt ist. Das heißt nicht, dass man sich beim Trading prinzipiell nicht mit dem Unternehmen beschäftigt, sondern dass man Rendite statt aus einer langfristigen fundamentalen Entwicklung aus Sicht der reinen Preisentwicklung betrachtet.

    Beim Trading gibt es eine Vielzahl von Ansätzen und Unterschieden. Trading kann extrem kurzfristig orientiert sein, mit einer geplanten Haltedauer von Minuten bis sogar nur wenigen Sekunden, das sogenannte ‘Scalping’. Beim ‘Day-Trading’ hält man Wertpapiere auch mal einige Stunden, schließt aber grundsätzlich die offenen Positionen vor Handelsschluss. Swing-Trading bezieht sich auf Trades, die einige Tage bis Wochen offen gehalten werden. Außerdem gibt es noch das Positions-Trading, bei dem Positionen planmäßig einige Wochen bis Monate gehalten werden. Je länger die Haltedauer, desto mehr spielen auch Aspekte des Investierens mit ins Trading. Gerade beim Positions-Trading ist der Übergang zum Investieren stellenweise fließend, da für die eher lange Haltedauer deutlich mehr fundamentale Daten eines Unternehmens betrachtet werden müssen, als dies beim Scalping oder Day-Trading der Fall ist.

    Unterscheiden kann man beim Trading weiterhin, mit welcher Strategie ein Trade angegangen wird. Die Herangehensweisen reichen von reinem News-Trading, bei dem sehr schnell auf Neuigkeiten reagiert und sich positioniert wird, bis hin zu reinem Handel nach der technischen Analyse, bei dem die Kauf- und Verkaufsentscheidungen einzig auf einem oder mehreren Indikatoren bzw. der reinen Preisentwicklung im Chart (Price action) basieren.

    Was sollte man also beim Traden beachten? So handhabt es Team Goldesel:

    Wichtig ist, dass man sich vor der Eröffnung eines Trades bereits Gedanken über den geplanten Ausstieg sowohl im Gewinn als auch im Verlust macht. Insbesondere die Begrenzung von Verlusten ist lebensentscheidend für Trader. Psychologisch ist dies gerade am Anfang schwierig, da ein Verkauf im Verlust sich wie eine Art Niederlage anfühlen kann. Verluste gehören jedoch zum Trading dazu und man tut gut daran, sich bereits früh durch Verluste nicht emotional belasten zu lassen. Am Ende gilt das simple Prinzip zum Erfolg: Verluste begrenzen und Gewinne laufen lassen.

    Es ist dabei extrem wichtig, dass man Investieren und Trading voneinander trennt, am besten in 2 unabhängigen Depots, sodass eines strikt nur zum Investieren und das andere nur zum aktiven Handeln genutzt wird. Als Beginner, gerade mit einem eher kleinen Depot, sollte der Fokus auf den langfristigen Vermögensaufbau durch Investieren gelegt werden. Hierbei können breit gestreute ETFs oder eine diversifizierte Auswahl an Aktien in Betracht gezogen werden. Steht ein solches Depot einmal und ist man mit dem Börsengeschehen etwas vertrauter, dann kann man in Erwägung ziehen, auch mit dem aktiven Handeln mit Aktien oder gelegentlich auch mal Optionen bzw. Optionsscheinen zu beginnen.

    Investieren und Traden nie vermischen!

    Ein Depot zum Investieren – ein Depot zum Traden, dann bist du auf der sicheren Seite und widerstehst der Versuchung beides zu Vermischen.

    Wahrscheinlich hast du auch noch über diesen Guide hinaus einige Fragen, zum Beispiel welche Broker überhaupt in Frage kommen, sieh dir dazu gerne unseren großen Depotvergleich an! Bei weiteren Fragen sind wir dir auch gerne in der Community auf Discord behilflich!

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