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Teamviewer nach Analystenkommentar unter Druck

Teamviewer ist heute morgen deutlich unter Druck geraten. Die Aktie ist um mehr als acht Prozent gefallen. Auslöser war ein Analystenkommentar. Zudem ist die Aktie unter die 50-Tages-Linie gefallen. Hier gibt es alle Informationen.

Aktienverlinkung: DE000A2YN900

Dieser Kommentar war der Auslöser

Die Investmentbank JPMorgan hat Teamviewer von 12 auf 11 EUR abgestuft. Als Grund wurde genannt, dass kommende Investitionen die Profitabilität des Software Unternehmens senken würden. Der Analyst Toby Ogg schätzt daher die Markterwartungen als zu positiv ein. Zudem setzte der Analyst die Aktie auf die Negativliste im Hinblick auf die kommenden Quartalszahlen.

Andere Analysten schätzen das Unternehmen allerdings völlig anders ein. RBC hat Teamviewer zuletzt auf ‘Outperform’ belassen mit einem Kursziel von 19 EUR.

Warum die Analysten-Einschätzung zumindest fragwürdig ist:

Der Analyst Toby Ogg führt zwei Gründe für die Abstufung an. Zum einen, dass Teamviewer mehr investiert und deshalb zweitens der Gewinn sinken dürfte. Aber sind höhere Investments von Tech-Unternehmen schlecht? Im Gegenteil, die Studie von Eberhart et al. (2004), erschienen im Journal of Finance, weist darauf hin, dass höhere R&D Ausgaben ein gutes Zeichen sind, das vom Markt oft missinterpretiert wird. Langfristig führen solchen Ausgaben zu höheren Ergebnissen der Firmen. Dazu kommt, dass bei Teamviewer der Gewinn sogar plötzlich steigen könnte, wenn ein Nachfolger für das Trikotsponsoring bei Manchester United gefunden wird. Die Sicht des Analysten auf das Unternehmen ist daher eher fragwürdig, zumindest aber eher kurzfristiger Natur.

Wie steht es charttechnisch um Teamviewer?

Durch den Analystenkommentar hat Teamviewer die 50-Tages-Linie gerissen und ist nochmal deutlicher gefallen. Der positive Trendkanal der letzten Wochen ist aber weiter in Takt.

Teamviewer unter Druck
Die 50-Tages-Linie wurde gerissen und hat den Kurs weiter gedrückt. Der langfristige Trendkanal ist weiter in Takt.

Das Chartbild ist im Fall von Teamviewer weniger eindeutig. Kurzfristig könnte es hier noch deutlich weiter nach unten gehen, wenn die Unterstützungsmarke des Trendkanals bei 11 EUR ebenfalls gerissen werden sollte. Falls diese Unterstützung hält, könnte es längerfristig auch wieder nach oben gehen. Der Trendkanal bliebe in diesem Fall intakt. Sollte die Unterstützung nach unten nicht reißen, bietet es sich beispielsweise an, mit dem KO-Zertifikat KG9JKM der Citi-Bank (Hebel 4) auf steigende Kurse zu setzen.

Welches Fazit kann man ziehen?

Bei Teamviewer gibt es aktuell kein klares Bild. Sowohl bei den Analysteneinschätzungen als auch beim Chartbild gibt es keine klare Tendenz. Fundamental betrachtet ergeben sich allerdings große Chancen auf lange Sicht. Teamviewer kann womöglich den Gewinn dieses Jahr deutlich steigern und investiert gleichzeitig mehr in Zukunftstechnologien. Auch das Umsatzwachstum ist intakt.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert:

Teamviewer AG

Transparenzhinweis

Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen.“ Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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