Blogartikelbild Loop Capital-Analyst: Downgrade für Apple – das sind die Gründe!
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Loop Capital-Analyst: Downgrade für Apple – das sind die Gründe!

Obwohl Apple im ersten Quartal 2023 einen Umsatzrückgang verzeichnete, gelang es dem Unternehmen dennoch, die Analystenprognosen hinsichtlich des Gewinns pro Aktie und des Umsatzes zu übertreffen. Allerdings haben die Analysten von Loop Capital Bedenken bezüglich bestimmter Risiken in Zusammenhang mit den Prognosen von Apple geäußert und in Folge dessen die Aktie herabgestuft.

Aber worin bestehen diese Risiken genau? Und wie gestaltete sich das erste Quartal im Detail? Weitere Einzelheiten dazu im nachfolgenden Artikel.

Aktienverlinkung: US0378331005

So verlief das erste Quartal 2023

Apple gab am 04. Mai bekannt, dass es für das am 1. April endende Quartal einen Gewinn von 1,52 USD pro Aktie verzeichnete. Dieser Gewinn ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Der Umsatz des Unternehmens betrug 94,84 Milliarden USD, was einem Rückgang von 3 % gegenüber dem Vorjahreswert von 97,28 Milliarden USD entspricht.

Die Umsätze des Unternehmens wurden im Wesentlichen durch den Verkauf der iPhones getrieben, der im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 % auf 51,33 Milliarden USD stieg. Dieses Wachstum steht jedoch im Gegensatz zum allgemeinen Trend der Umsatzrückgänge im Unternehmen.

Die Analysten hatten erwartet, dass Apple für das erste Quartal einen Gewinn von 1,43 USD pro Aktie und Einnahmen in Höhe von 92,84 Milliarden USD erzielen würde. Trotz des allgemeinen Umsatzrückgangs hat das Unternehmen diese Prognosen übertroffen.

Der Umsatz mit Wearables, Home und Zubehör betrug im Berichtszeitraum 8,76 Milliarden USD. Ebenso stieg der Umsatz mit Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 % auf 20,91 Milliarden USD. Diese Bereiche haben trotz der allgemeinen Rückgänge zur Stabilisierung der Umsätze beigetragen.

Allerdings verzeichneten die Mac- und iPad-Segmente Rückgänge von 31 % bzw. 13 % gegenüber dem Vorjahr, mit Umsätzen von 7,17 Milliarden USD bzw. 6,67 Milliarden USD. Der Umsatz im Großraum China lag bei 17,81 Milliarden USD, was einen Rückgang von 2,9 % gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Apple hat zudem angekündigt seine vierteljährliche Dividende um 4,3 % auf 0,24 USD pro Aktie zu erhöhen. Zusätzlich sind 90 Milliarden USD für Aktienrückkäufe vorgesehen. Die nächste Auszahlung an die Aktionäre wird am 18. Mai erfolgen.

Luca Maestri, CFO von Apple, blickt voraus auf das Juni-Quartal und erwartet, dass die Ergebnisse von Apple ähnlich wie im März-Quartal ausfallen werden. Dabei merkt er an, dass die Wechselkurse einen Gegenwind von etwa 4 Prozentpunkten darstellen könnten.

Die Einnahmen aus dem Dienstleistungsgeschäft werden voraussichtlich ähnlich wie im März-Quartal ausfallen, wobei die Bereiche Mobile Gaming und Werbung etwas schwächer sein könnten. Die Bruttomargen werden voraussichtlich zwischen 44 % und 45 % liegen, während die Betriebskosten zwischen 13,6 Milliarden und 13,8 Milliarden USD liegen dürften.

Kürzung der Prognose für iPhone-Auslieferungen

In einer Kundenmitteilung stufte der Loop Capital-Analyst Ananda Baruah am Montag die Aktie des iPhone-Herstellers Apple herunter. Der Analyst erwartet, dass Apple seine Umsatzprognose für das Quartal bis Juni nicht erreichen wird. Diese Prognose stützt sich auf die eigenen Schätzungen des Unternehmens für die iPhone-Auslieferungen.

Die Tatsache, dass Apple in den letzten vier Wochen seine Auslieferungsprognosen zweimal reduziert hat, ist zu einem wichtigen Punkt der Diskussion geworden, insbesondere nach der Herabstufung. Baruah unterstrich dabei die mögliche Tragweite dieser Entwicklung und deutete an, dass die wiederholten Senkungen in Apples Auslieferungsprognosen ein Anzeichen für potenzielle Herausforderungen sein könnten, die das Unternehmen bei der Erreichung seiner Ziele zu bewältigen habe.

John Donovan, ein Supply Chain Analyst bei Loop Capital, war ebenso besorgt über die neuesten Entwicklungen. Er vermutet, dass Apple seine Produktions- und Lieferprognosen für das Quartal bis Juni um etwa 10 % gesenkt hat. Interessant ist hierbei, dass diese Kürzung zu den bereits reduzierten Prognosen hinzukommt, die Apple Anfang Mai bekanntgegeben hatte.

Vor diesem Hintergrund änderte der Loop Capital-Analyst seine Empfehlung für Apple von “buy” auf “hold”. Baruah behielt jedoch sein Kursziel von 180 USD bei. Der aktuelle Kurs der Apple-Aktie liegt bei 174 USD, was bedeutet, dass das Kursziel ein geringfügiges Aufwärtspotenzial von etwa 3,5 % einschließt.

Diese Entwicklung könnte erhebliche Auswirkungen auf das Vertrauen der Investoren in Apple und dessen zukünftige Geschäftsaussichten haben. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen auf diese Situation reagiert und ob es in der Lage sein wird, seine Prognosen in den kommenden Quartalen zu erfüllen.

“Während wir glauben, dass Apples September- und Dezember-Quartalsprognose intakt bleiben wird, glauben wir auch, dass das Risiko gestiegen ist, dass sie schließlich gesenkt werden könnte.”

Loop Capital-Analyst Ananda Baruah

Technische Einordnung

Der Chart der Apple-Aktie

Trotz eines Rückgangs von über 25 % im letzten Jahr konnte die Apple-Aktie seit Beginn dieses Jahres bereits einen bemerkenswerten Aufschwung von über 34 % verzeichnen. Derzeit befindet sich die Aktie in einer Unterstützungszone, die sich zwischen den Werten von 175 USD und 170 USD liegt. Es ist entscheidend, das obere Ende dieser Zone nachhaltig zu durchbrechen, um den positiven Aufwärtstrend fortzusetzen. Sollte dies gelingen, könnte die Widerstandszone, die sich zwischen der Marke von 180 USD und dem Allzeithoch bei etwa 183 USD befindet, als nächstes Ziel ins Visier genommen werden.

Falls die Aktie jedoch einen Rückschlag hinnehmen müsste, könnte das untere Ende der Unterstützungszone bei 170 USD, gepaart mit der 50-Tage-Linie, eine stabilisierende Rolle spielen. Sollte die Aktie anschließend weiter fallen, liegt die nächste Unterstützungszone zwischen 160 und 157 USD.

Siehe auch: “Schnäppchen für Investoren” – Warum japanische Aktien derzeit so attraktiv sind

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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