Deutsche Autobauer – das ist der Favorit von Goldman Sachs
Niedrige Bewertung, hohe Dividendenrendite – das sind die typischen Kaufargumente für die Aktien deutscher Autobauer. Dass Volkswagen und Co. allerdings seit einigen Jahren mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen haben, lässt sich aus den Kursen ihrer Wertpapiere ablesen, denn diese laufen zum Teil seit der Kreidezeit nur seitwärts. Eine Herausforderung für die deutschen Autobauer ist die zunehmende Konkurrenz durch E-Autohersteller wie Tesla oder Nio. Dies gaben Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs nun erneut zu bedenken, als sie die Aktien europäischer Autokonzerne im Rahmen einer Sektorstudie neu bewerteten.
Kurz zusammengefasst: Das Analystenteam von Goldman Sachs unter der Leitung von George Galliers sieht die Zukunft der europäischen Autohersteller eher skeptisch, weil die E-Auto-Konzerne ihnen das Wasser abgraben. Aber dazu gleich mehr. Schauen wir uns zunächst das Ranking deutscher Autokonzerne an, aufsteigend sortiert nach aktuellem Kurspotenzial.
5. BMW
Rating: Neutral
Kursziel: 109 EUR
Kurspotenzial: 10,5 %
Altes Kursziel: 113 EUR (Kaufen)
KGV 2023e: 6,75
4. Volkswagen
Rating: Neutral
Kursziel: 149 EUR
Kurspotenzial: 20 %
Altes Kursziel: 150 EUR (Neutral)
KGV 2023e: 4,05
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3. Porsche AG
Rating: Kaufen
Kursziel: 145 EUR
Kurspotenzial: 23 %
Altes Kursziel: 117 EUR (Kaufen)
KGV 2023e: 20,3
2. Porsche Holding SE
Rating: Kaufen
Kursziel: 69 EUR
Kurspotenzial: 32 %
Altes Kursziel: 69 EUR (Kaufen)
KGV 2023e: 3,06
1. Mercedes-Benz
Rating: Kaufen
Kursziel: 95 EUR
Kurspotenzial: 40 %
Altes Kursziel: 99 EUR (Kaufen)
KGV 2023e: 5,59
Was besonders auffällt
Die Kursziele von VW, Mercedes und der Porsche Holding wurden nur marginal oder gar nicht angepasst. Am pessimistischsten zeigen sich die Goldman-Analysten in Bezug auf die BMW-Aktie. Am auffälligsten ist jedoch, dass das Kursziel der Porsche AG deutlich nach oben geschraubt wurde. Wie passt das zusammen?
George Galliers von Goldman Sachs prognostiziert für das mittlere Preissegment einen zunehmenden Konkurrenzdruck durch Tesla und Co. Im Luxussegment hingegen könnten sich europäische Autobauer besser behaupten, weshalb die Analysten auch die Aktie von Ferrari hochstuften (von 181 auf 260 EUR/Kaufen).
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Erläuterungen der Goldman-Analysten
In der Branchenstudie hielt Analyst George Galliers fest, dass die Gesamteffizienz des Antriebsstrangs batteriebetriebener Autos aus Europa bestenfalls mit der von Tesla mithalten könne. Branchenführende E-Autos von europäischen Herstellern gebe es kaum. Im Laufe der nächsten zehn Jahre werden Tesla und chinesische Hersteller wie Nio mehr Marktanteile in Europa ergattern, so Galliers.
Die Brutto-Gewinnmargen für Tesla-Fahrzeuge seien deutlich höher als die der batterieelektrischen Fahrzeuge in Europa. Dies deute auf eine größere technologische Kluft zwischen den beiden Regionen hin. Der Sektorbericht der Goldman-Analysten hob auch die Risiken chinesischer Wettbewerber hervor, die aufgrund des starken Wettbewerbs und der Preisnachlässe auf ihrem Heimatmarkt international expandieren wollen. Dies könnte im Laufe der Zeit auch den Marktanteil etablierter Akteure schmälern.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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