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Das sind die Top-Dividendenaktien der UBS

In einer kürzlich veröffentlichten Analyse hat die Schweizer Investmentbank UBS ihre Top-Dividendenaktien vorgestellt. Bei der Auswahl der Titel wurde auf solide Gewinnerwartungen mit gleichbleibenden oder steigenden Dividenden geachtet.

Zudem sollte eine Diversifizierung über verschiedene Länder und Branchen hinweg erfolgen.

In diesem Zusammenhang äußerten sich die Analysten der UBS auch allgemein zu einigen Branchen und Regionen in Zusammenhang mit deren Zukunftsaussichten und im Hinblick auf die zu erwartende Dividendenrendite.

Allgemeine Einschätzungen der UBS

Das Investmenthaus geht generell davon aus, dass die stärkste weltweite Region in Bezug auf die Dividende in den Vereinigten Staaten zu finden ist. Die Wahrscheinlichkeit einer Dividendenkürzung läge hier im Schnitt nur bei etwas über 6 %. Zudem rechnet die UBS den amerikanischen Unternehmen auch in Bezug auf die Wachstumsaussichten der Dividenden die besten Chancen zu und geht im Schnitt von einer Erhöhung um 5,4 % aus.

In Europa und der Pazifikregion sind die Analysten aus der Schweiz dagegen eher zurückhaltend und rechnen hier mit negativen Wachstumsaussichten.

Darüber hinaus gaben die Experten der UBS ihre Einschätzungen zu einigen Branchen. Die schlechtesten Karten werden der Immobilienbranche zugerechnet. Hier müssten Investoren im Schnitt mit einem Rückgang der Dividende um über 18 % rechnen. Dies sollte wenig überraschend sein, da die ersten Immobilienunternehmen ihre Dividende bereits gekürzt oder gestrichen haben. Bei den Kommunikationsdienstleistern prognostizieren die Schweizer eine Stagnation der Dividendenrenditen.

Outperformer soll der Energiesektor sein. Hier geht die UBS davon aus, dass die Dividenden weltweit am stärksten wachsen werden.

Die Top-10 der UBS

Der folgenden Auflistung ist zu entnehmen, welche Unternehmen die UBS als besonders aussichtsreiche Dividendenwerte ermittelt hat, welchem Tätigkeitsfeld diese Unternehmen angehören und welche Dividendenrendite prognostiziert wird:

  1. Eni – Ölkonzern aus Italien – 7,3 %
  2. Unicredit – italienische Bankengruppe – 6,2 %
  3. Stellantis – Automobilkonzern aus den Niederlanden – 5,8 %
  4. Nippon Steel – Industriekonzern aus Japan – 5,8 %
  5. Deutsche Bank – Großbank aus Deutschland – 5,4 %
  6. Bank Mandiri – größte Bank Indonesiens – 5,3 %
  7. CME Group – US-amerikanische Börse für Optionshandel – 4,7 %
  8. American Electric Power – Energieunternehmen aus den USA – 3,9 %
  9. Dell Technologies – US-amerikanischer Computerhersteller – 3,7 %
  10. Wells Fargo & Co. – US-amerikanischer Finanzdienstleister – 3,5 %

Einschätzung zur Top-10

Auffällig erscheint, dass es auch vier Banken in diese Aufzählung der UBS geschafft haben, obwohl aktuell noch niemand so richtig absehen kann, welche Auswirkungen die Turbulenzen rund um die Silicon Valley Bank und die Credit Suisse auf den internationalen Bankensektor haben werden.
Die Vertrauenskrise ist zuletzt zwar wieder etwas in den Hintergrund gerückt, aber hier lehnt sich die UBS meiner Ansicht nach etwas zu weit aus dem Fenster.

Die Dividendenrenditen sind im Bankensektor nun zwar attraktiv, da die Bewertungen teilweise deutlich zurückgekommen sind, allerdings müssen die Banken auch verstärkt auf ihre Bilanzen achten. Daher sind möglicherweise auch Dividendenkürzungen bei Bank-Aktien denkbar. Natürlich könnten die großen Finanzhäuser auch langfristig von den Turbulenzen profitieren, sofern kleinere Konkurrenten zu guten Preisen übernommen werden können. Davon kann die UBS nach der Zwangsheirat mit der Credit-Suisse ja ein Lied singen.

Mit Eni und American Electric Power haben es zwei Energieunternehmen in die Top-10 geschafft. Diesem Sektor rechnen die Analysten wie beschrieben die besten Steigerungsraten in Bezug auf die Dividendenrendite zu. Bei American Electric Power handelt es sich um einen der größten Anbieter von Strom und Erdgas in den USA. Eni ein großer italienischer Ölkonzern, der allerdings auch im Bereich Erdgas und Erneuerbare Energien tätig ist. Die Chancen, im Energiesektor an die starken letzten Jahre anzuknüpfen, scheinen tatsächlich nicht schlecht zu stehen. Der Ölpreis hat erst kürzlich wieder angezogen, was einen deutlich positiven Einfluss auf die Ertragslage bei Eni haben dürfte. Auch das Geschäft von American Electric Power mit Strom und Gas wird weiter profitabel bleiben, auch wenn der Gaspreis aktuell wieder auf dem Niveau vor dem Ukraine-Krieg angelangt ist. Zudem scheint die Wirtschaft bisher erstaunlich robust, sodass auch die Ölnachfrage beständig bleiben oder weiter wachsen könnte. Sollte uns allerdings doch noch eine Rezession ins Hause stehen, würde auch Eni von rückläufigen Ölpreisen betroffen sein.

Bei Dell Technologies hatte die Corona-Krise und das damit einhergehende Home-Office für einen Boom gesorgt. Auf diese Übernachfrage folgte mittlerweile ein starker Nachfragerückgang. Die Produkte von Dell werden in Zukunft auch wieder häufiger nachgefragt werden, sofern man nicht zu viele Marktanteile an Apple oder weitere Konkurrenten verliert.

Nippon Steel ist ein klassischer Zykliker, der sich seit dem Corona-Tief zwischenzeitlich wieder verdreifacht hatte. Das Unternehmen gehört zu den weltweit größten Stahlproduzenten und hängt somit auch stark von der Entwicklung der Weltwirtschaft ab. Der vom Unternehmen produzierte Stahl wird in zahlreichen Bereich der Wirtschaft benötigt. In Zukunft könnte hier insbesondere der Ausbau der Erneuerbaren Energien ein Wachstumstreiber sein. Beispielsweise werden in einem Windrad bis zu 80 Tonnen Stahl verbaut.

Das beste aus den Top-10

Die für mich spannendsten Titel aus der oben aufgeführten Liste sind die CME Group und Stellantis. Mit Blick auf den jeweiligen langfristigen Chart wird deutlich, dass diese beiden Unternehmen in der Vergangenheit nicht nur mit der Dividende, sondern auch mit erheblichem Kurspotenzial überzeugen und ihre Anleger erfreuen konnten.

Aktienverlinkung: US12572Q1058
CME als langfristiges Erfolgsmodell – Quelle: stock3.com

Bei der CME Group handelt es sich um einen der weltweit führenden Marktplätze für Derivate und die größte Terminbörse der Welt. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Chicago.

Wir konzentrieren uns darauf, den Märkten durch innovative Produkte und Risikomanagement-Tools einen neuen Mehrwert zu bieten, um unseren Kunden zu helfen, sich in allen wirtschaftlichen Umgebungen zurechtzufinden.

cmegroup.com

Kunden des Unternehmens können über die eigene Plattform an Futures-, Options-, Kassa- und OTC-Märkten (Over-The-Counter) handeln. Das Angebot der CME Group richtet sich hauptsächlich an institutionelle Anleger. Mit der sich zuletzt wieder aufhellenden Stimmung an den Märkten dürfte die CME Group von steigenden Handelsvolumen profitieren.

Bei dem Handelsplatzbetreiber gibt es vor allen Dingen langfristig nichts zu meckern. Der Chart geht am Bildschirm von links unten nach rechts oben. Ein Blick auf die fundamentalen Daten erklärt die Kursentwicklung. Von 2002 bis ins Jahr 2022 konnten die Umsätze von rund 469 Millionen USD auf mittlerweile etwas über 5 Milliarden USD mehr als verzehnfacht werden. Der Gewinn des Unternehmens stieg sogar von 94 Millionen auf aktuell 2,7 Milliarden USD an.

Quelle: cmegroup.com

Dafür, dass die CME Group mit ihren Produkten stark auf die Handelsaktivitäten an den Märkten angewiesen ist, konnten die Umsätze und Gewinne erstaunlich stabil gesteigert werden. Es gab nur wenige Jahre mit Umsatz- oder Gewinnrückgängen.

Aktienverlinkung: NL00150001Q9
Der langfristige Chart von Stellantis spiegelt die gute operative Entwicklung wider – Quelle: stock3.com

Hinter Stellantis verbergen sich eine Reihe von Automobilmarken (z.B. Fiat, Peugeot, Opel, Jeep, Chrysler, Dodge, Alfa Romeo, etc.). Das Unternehmen entstand 2021 aus einer Fusion zwischen Fiat Chrysler Automobiles und der Peugeot S.A.

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Der Umsatz mit den entsprechenden Fahrzeugmarken konnte in den letzten 20 Jahren von 55,4 Milliarden (2002) auf mittlerweile rund 180 Milliarden EUR (2022) gesteigert werden. Zudem ist das Unternehmen mittlerweile mit 16,8 Milliarden EUR Gewinn im Jahr 2022 deutlich profitabel, während 2002 noch ein Verlust von rund 4 Milliarden EUR zu Buche stand. Bei einem zyklischen Geschäftsmodell wie der Automobilbranche sollte klar sein, dass es zwischenzeitlich auch immer Jahre gab, in denen Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen. Allerdings ist der langfristige Trend definitiv intakt. Mit einem KGV von etwa 3,5 und einem KUV von 0,3 ist der Autobauer zudem im Vergleich zur Peergroup günstig.

Fazit

Für mich war insbesondere das Übergewicht des Finanzsektors in der Aufzählung der UBS eine Überraschung. Die meiner Ansicht nach spannendsten Aktien der Top-10 habe ich euch hoffentlich etwas näherbringen können. Klassische Dividendeninvestoren mögen das vielleicht anders sehen, aber ich möchte neben einer Dividende zumindest auch gute Chancen für nachhaltiges Kurspotenzial bei meinen Unternehmen sehen. Dies ist für mich im Bankensektor, bei Dell Technologies und bei Eni zumindest mittelfristig eher fraglich.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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