wikifolio: Die heißesten Aktien der letzten Woche
Die zweite Handelswoche des neuen Jahres verlief deutlich freundlicher als der Start. Vor allem die schon 2023 gut gelaufenen Aktien konnten im Kurs zulegen. Dazu zählt zum Beispiel der MDAX-Titel Hochtief, um den sich Übernahmegerüchte ranken. Welche Aktien in der letzten Handelswoche sonst noch besonders viel gehandelt wurden und warum, erfährst du hier.
Fear of Missing Out bei Hochtief
Die Aktie von Hochtief ist gut in das neue Jahr gestartet. In den ersten zwei Handelswochen stieg der Kurs des Infrastrukturkonzerns um acht Prozent. Damit ist der MDAX-Titel einer der Top-Performer des Mid Cap-Index. Das war auch im vergangenen Jahr schon so, als die mittlerweile auf dem höchsten Stand seit fast drei Jahren stehende Aktie satte 90 Prozent an Wert zulegen konnte. Ein Grund für den Höhenflug dürften die gut laufenden Geschäften der Essener sein, die immer stärker in strukturellen Wachstumssegmenten (Hightech, Energiewende, digitale Infrastruktur) tätig sind. Der Vorstand erwartet in diesen Bereichen „unglaubliche Investitionen“ weshalb man im Vorfeld bereits mehrere tausend Fachkräfte eingestellt hat.
Analysten loben zudem, dass der Anteil der Aufträge mit niedrigerem Risiko seit 2017 von damals nur 66 Prozent auf mittlerweile rund 85 Prozent gestiegen ist. Und dann machen am Markt auch noch Übernahmespekulationen die Runde. Als potenzieller Käufer gilt der Großaktionär ACS, der seinen Anteil in den vergangenen Monaten sukzessive auf über 75 Prozent erhöht hat. Das alles überzeugt auch viele wikifolio Trader, die bei Hochtief engagiert sind. Martin Zipfel (madn) etwa hat die Aktie schon länger in seinem sehr erfolgreichen wikifolio Unterbewertete Marken-Aktien & Wachstum. Dort ist Hochtief nach einem Buchgewinn von 84 Prozent aktuell mit einem Depotanteil von rund sechs Prozent der drittgrößte Wert.
Buying the Dip bei Marathon Digital
Das wichtigste Ereignis an den Kapitalmärkten dürfte in der abgelaufenen Woche aber wohl die Zulassung der ersten Exchange Traded Funds (ETF) auf den Bitcoin-Spot durch die amerikanische Börsenaufsicht SEC gewesen sein. Im Vorfeld hatte es hier wilde Spekulationen und sogar einen erfolgreichen Hackerangriff auf das SEC-Nutzerkonto bei der Kurznachrichtenplattform X (ehemals Twitter) gegeben. Dort wurde daher schon am Dienstag fälschlicherweise die Zustimmung verkündet, was den Kurs der Kryptowährung kurzzeitig nach oben schießen ließ. Als am Mittwochabend dann das offizielle „Go“ kam, blieb der von vielen Anlegern erhoffte Freudensprung hingegen aus. Obwohl zum Beispiel die als großer Krypto-Fan bekannte ARK-Chefin Cathie Wood den Kurs des Bitcoin im Jahr 2030 bei mindestens 260.000 US-Dollar sieht und in einem durch die ETF-Zulassung wahrscheinlicher gewordenen bullishen Szenario sogar Kurse von 1,5 Millionen Dollar für realistisch hält.
Am Markt kam es in den vergangenen Tagen aber erst mal zu Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Kurs des Bitcoin zuvor seit Mitte September fast verdoppelt hatte. Sogar vervierfacht hatte sich in den vergangenen drei Monaten die auf wikifolio.com sehr rege gehandelte Aktie von Marathon Digital Das Technologieunternehmen für digitale Assets, das sich mit dem Mining von Kryptowährungen beschäftigt, wurde von den Tradern häufig als Hebelinvestment auf den Bitcoin-Kurs gekauft. Entsprechend heftig fielen jetzt dann aber auch die Rückschläge aus, wie das Minus von gut 22 Prozent in der abgelaufenen Woche zeigt. Seit Weihnachten ist der Kurs um 40 Prozent gefallen. Viele wikifolio Trader haben das genutzt und bei der Aktie eine Position aufgebaut. Ein Blick auf das Trading-Sentiment zeigt den deutlichen Käuferüberhang bei Marathon Digital:
Zugeschlagen hat zum Beispiel wikifolio-Trader Dennis Raute (DennisRaute), in dessen sehr beliebtem wikifolio Trendfolge&Trading die Aktie trotz eines Depotanteils von nur gut zwei Prozent aktuell die Nummer zwei ist. Raute legt großen Wert auf ein gutes Risikomanagement, was sich vor allem in den relativ geringen Drawdowns widerspiegelt.
Taking Profit bei Bertrandt
Beim Ingenieurdienstleister Bertrandt hatten die Aktionäre zuletzt wieder mehr Grund zu lachen. Seit Ende November ist der Kurs der Aktie um 23 Prozent gestiegen. Geholfen haben dabei sicherlich die Mitte Dezember veröffentlichten Zahlen zum Geschäftsjahr 2022/23. Da ist die Gesamtleistung des Konzerns um knapp 15 Prozent auf einen Rekordwert von rund 1,16 Milliarden Euro gestiegen. Gleichzeitig konnte die EBIT-Marge von 4,1 auf 4,3 Prozent erhöht werden. Im laufenden Jahr soll der Wert hier weiter auf fünf bis sieben Prozent steigen. Bertrandt profitiert nach eigenen Angaben von so genannten Megatrends wie der umweltfreundlichen individuellen Mobilität, der Digitalisierung, dem vernetzten und autonomen Fahren sowie der zunehmenden Modell- und Variantenvielfalt bei elektrifizierten Fahrzeugen. Für den Geschmack einiger wikifolio Trader ist das im gestiegenen Aktienkurs jetzt aber ausreichend eingepreist. Darauf deuten zumindest die jüngsten Gewinnmitnahmen hin, die im aktuellen Trading-Sentiment für Bertrandt zu erkennen sind:
Jumping the Ship bei Evotec
Der überraschende Rücktritt seines Vorstandsvorsitzenden hat die Evotec-Aktie auch in der vergangenen Woche weiter belastet. Nach einer kurzen Erholung zum Wochenstart ging es in den Folgetagen weiter bergab, sodass ein Minus von weiteren sieben Prozent bilanziert werden musste. Seit der Meldung hat die Aktie damit 22 Prozent an Wert eingebüßt. Ein „Geschmäckle“ bekam das Aus des Firmenlenkers dadurch, dass einige Directors‘ Dealings, so genannte Insider-Transaktionen, von ihm gemeldet wurden, die zum Teil schon mehrere Monate zurückliegen und bislang nicht veröffentlicht worden waren. Einige wikifolio Trader gingen da lieber auf Nummer Sicher und trennten sich von der Aktie. Die meisten Analysten hingegen bleiben noch optimistisch. Laut aktien.guide liegt das durchschnittliche Kursziel aktuell mit gut 28 Euro deutlich über dem Aktienkurs. Die Strategen der Deutschen Bank sind da skeptischer. Für sie sei Evotec ohne den bisherigen Chef „nur schwer vorstellbar“. Ihr Kursziel beträgt daher auch lediglich 20 Euro.
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