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Was passiert bei Fresenius?

Bei den Bad Homburger Traditionsunternehmen Fresenius und Fresenius Medical Care handelt es sich um die wohl zuverlässigsten Dividendenzahler Deutschlands. Aktuell gibt es aber einige neue Entwicklungen in den Unternehmen. Gestern Abend wurde der Geschäftsbericht vorgelegt und eine Umstrukturierung angekündigt. Wir haben das Wichtigste zusammengefasst.

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Fresenius ist ein deutscher Gesundheitskonzern, der im Jahr 1912 gegründet wurde und seinen Hauptsitz in Bad Homburg vor der Höhe hat. Das Unternehmen ist in vier Geschäftsbereichen tätig:

  1. Fresenius Medical Care: Dieser Geschäftsbereich ist auf die Dialysebehandlung von Patienten mit chronischem Nierenversagen spezialisiert. Fresenius Medical Care ist weltweit führend in diesem Segment und betreut Patienten in über 120 Ländern.
  2. Fresenius Kabi: Dieser Geschäftsbereich ist auf die Entwicklung und Herstellung von Medikamenten und Medizinprodukten für die Infusions- und Ernährungstherapie spezialisiert. Fresenius Kabi beliefert Krankenhäuser, Kliniken und Pflegeeinrichtungen in über 160 Ländern.
  3. Fresenius Helios: Dieser Geschäftsbereich betreibt eine Kette von Krankenhäusern und Kliniken in Deutschland und Spanien. Das Unternehmen ist einer der größten privaten Krankenhauskonzerne Europas.
  4. Fresenius Vamed: Dieser Geschäftsbereich ist auf das Management und den Betrieb von Gesundheitseinrichtungen spezialisiert, einschließlich Krankenhäusern, Rehabilitationszentren und Pflegeeinrichtungen.

Fresenius beschäftigt weltweit rund 320.000 Mitarbeiter.

So fiel der Geschäftsbericht aus

Der Umsatz bei Fresenius konnte deutlich auf 40,8 Milliarden EUR (Vorjahr: 37,5 Milliarden EUR) gesteigert werden und lag damit knapp unter den Erwartungen. Sowohl das EBIT als auch der Nettogewinn lagen allerdings unter dem Vorjahresniveau. So sank das EBIT auf 4 Milliarden EUR, wie erwartet, und befand sich damit 250 Millionen EUR unter dem Vorjahresniveau. Der Gewinn fiel mit 1,7 Milliarden EUR etwas niedriger aus, als erwartet wurde, und lag etwa 170 Millionen EUR unter dem Vorjahresgewinn.

Fresenius verliert wohl Status als Dividendenaristokrat

Ein Dividendenaristokrat ist ein Unternehmen, das seine Dividende über einen längeren Zeitraum hinweg jedes Jahr erhöht hat. Es gibt verschiedene Definitionen für den Zeitraum, der für die Aufnahme in diese Gruppe erforderlich ist, aber in der Regel werden 25 Jahre vorausgesetzt. Dividendenaristokraten sind etablierte Unternehmen mit einer stabilen Geschäftstätigkeit und einem bewährten Track Record, wenn es darum geht, Dividenden zu zahlen und zu erhöhen. Viele Anleger schätzen Dividendenaristokraten aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und ihres Potenzials für regelmäßige Einkommensströme.

Die Auswahl von Dividendenaristokraten kann auch als eine Form der passiven Anlagestrategie angesehen werden, da es sich um Unternehmen mit nachgewiesener Beständigkeit handelt. Es ist jedoch zu beachten, dass die Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Ergebnisse ist, und dass Unternehmen in der Vergangenheit regelmäßig eine Dividende gezahlt haben, nicht unbedingt auch in Zukunft ihre Dividende aufrechterhalten oder erhöhen werden.

Bei Fresenius soll jetzt zum ersten Mal nach 29 Erhöhungen in Folge die Dividende nicht erhöht werden, sondern mit 92 Cent pro Aktie gleich bleiben. Damit würde Fresenius diesen in Deutschland einmaligen Status verlieren.

Fresenius ändert Verhältnis zu FMC

Bisher musste Fresenius die Dialysetochter FMC voll und ganz in der Bilanz konsolidieren. Das soll in Zukunft anders sein, trotzdem möchte Fresenius weiterhin den Anteil an FMC stabil halten. Dazu wird FMC, bisher eine Kommanditgesellschaft auf Aktien in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im dritten Quartal soll der Beschluss dazu gefasst werden. Nach dem Formwechsel wird FMC nur noch als Beteiligung in der Bilanz berücksichtigt. Fresenius hält lediglich etwa ein Drittel der Anteile an der Dialysetochter.

Fazit

Das war erstmal zu viel für die Aktionäre – Kein Dividendenaristokrat mehr und die Erwartungen bei vielen Zahlen verpasst. Die Aktien von Fresenius fielen im morgendlichen Handel deutlich. Positiv kam der Formwechsel zumindest bei der FMC-Aktie an, das Wertpapier konnte deutlich zulegen.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Fresenius.

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