Blogartikelbild Stocks On Fire KW 34 – die Woche der Hotstocks

Stocks On Fire KW 34 – die Woche der Hotstocks

Was soll man zur letzten Börsenwoche sagen, außer: Wow, was für ein Comeback des Marktes. Insbesondere der Technologiesektor erholte sich nahezu V-förmig. Aktien wie Nvidia, Microsoft und Apple kamen massiv von ihren Tiefs vor zwei Wochen zurück. Nvidia beispielsweise hatte vom Hoch über 30 % verloren, notiert nun aber bereits wieder über 35 % im Plus (vom Tief am Montag, dem 5. August gesehen). Das Allzeithoch ist nur noch rund 12 % entfernt.

Abgesehen davon scheint aber die Dynamik nach oben zuletzt in der Breite der Aktien zu fehlen. Es gibt wenige Szenarien, die noch ein attraktives CRV versprechen, weshalb wir uns in dieser Ausgabe der Stocks On Fire mal auf den Bereich von hochspekulativen Aktien konzentrieren wollen. Diese machten vergangene Woche mit starker Volatilität, aber auch großen Kursgewinnen auf sich aufmerksam und könnten auch in der nächsten Woche eine gute Rendite erwirtschaften – sofern man bei diesen riskanten Trades seine Positionsgröße entsprechend anpasst und ein gutes Timing hat.

Mpox – Bavarian Nordic als Biontech 2.0?

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Corona ist bei vielen schon in Vergessenheit geraten, da kommt schon das nächste Virus in die Schlagzeilen. Das früher als Affenpocken bekanntgewordene Mpox-Virus wird zwar nur bei direktem Kontakt von Mensch zu Mensch und ansonsten eher von Tieren übertragen, hat sich allerdings mittlerweile trotzdem von Afrika auch auf den europäischen Kontinent verbreitet. Diese Woche wurde der erste Fall außerhalb Afrikas in Schweden gemeldet.

Als Symptome treten pockenartige Pusteln auf der Haut, Fieber und Gliederschmerzen auf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits ihre höchste Warnstufe ausgerufen und fordert, den afrikanischen Kontinent mit Impfstoffen zu versorgen.

Bavarian Nordic als einzige Hoffnung?

Der deutsch-dänische Impfstoffhersteller Bavarian Nordic ist eines der wenigen Unternehmen, die bereits einen zugelassenen Impfstoff gegen Mpox auf dem Markt haben. Die ersten Aufträge aus Europa und den USA im Orderbuch. Zudem war die Forschung an jeglichen Arten der Pocken in den letzten Jahren wirtschaftlich vollkommen uninteressant waren, da das Virus eigentlich als ausgerottet galt. Konkurrenz gibt es für das Unternehmen daher bislang kaum.

Das amerikanische Unternehmen Emergent Biosolutions hat bei der FDA einen Antrag auf Zulassung des Impfstoffs ACAM2000 beantragt, der eigentlich für einen Anschlagsfall mit biologischen Waffen vorgesehen war und gegen die als ausgerottet geltende “alte” Pocken-Variante hilft.

Nach neuesten Berichterstattungen teilte das Management von Bavarian Nordic mit, das Unternehmen werde die Produktion so schnell wie möglich hochfahren. Man könne dieses Jahr möglicherweise noch 2 Millionen Impfdosen herstellen und bis Ende 2025 10 Millionen Dosen.

Umsatz von Bavarian Nordic in Mrd. DDK seit 2020 – Quelle: bavarian-nordic.com

Dies könnte für das Unternehmen, das in den letzten Jahren einen Umsatz zwischen 2 und 7 Milliarden dänischen Kronen (DDK) erwirtschaftete (1 EUR = 0,13 DDK), ein wahrer Geldregen werden. Nach Informationen auf der Website einer bayerischen Arztpraxis kostet die Impfung mit dem Mpox-Vakzin dort 199 EUR. Sollte nur ein Zehntel davon bei Bavarian Nordic hängen bleiben, wären das bei 2 Millionen Impfdosen bereits 307 Millionen DDK. Laut dem letzten Geschäftsbericht von Bavarian Nordic hat das Unternehmen aber eher Umsatzkosten von etwa einem Drittel.

Chartsituation

Ehrlicherweise bringt es in Fällen dieser nachrichtengetriebenen Aktien wenig, auf eine tiefgreifende charttechnische Analyse zurückzugreifen. Dennoch halten sich auch solche Hotstocks hin und wieder an charttechnische Marken.

Der Chart von Bavarian Nordic in EUR – Quelle: stock3.com

Die Aktie konnte im Rahmen der letzten Berichterstattung schon deutlich anziehen. Über dem Bereich von etwa 40 EUR oder 290 DDK könnten die Allzeichthochs bei rund 57 EUR in Angriff genommen werden. Die Lage um die nun aufkommenden Forderungen, möglichst viel Impfstoff zu beschaffen, erinnert an die Anfänge von Corona, als sich Biontech vor Anfragen nicht retten konnte. Antizyklisch wäre ein Rücksetzer in den Bereich der 200-Tagelinie bei etwa 29 EUR für einen Einstieg interessant.

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Im Falle von Bavarian Nordic konnten die Mitglieder unserer Community bereits mehrfach von den stets aktuellen Informationen und Ideen profitieren.

Meldung über Auftragseingang bei Bavarian Nordic der US-Regierung am 8. August – Quelle: Goldesel Premium Discord

Bereits am 8. August wurde nach einer Auftragsmeldung der US-Regierung auf das mögliche Ausbruchsszenario bei Bavarian Nordic hingewiesen. Wer zum höchsten Kurs am 8. August gekauft hätte, würde sich zum aktuellen Kurs immer noch über eine Rendite von über 30 % freuen.

Auch im weiteren Verlauf der Entwicklung rund um Mpox und Bavarian Nordic wurde die Aktie bei Goldesel Premium begleitet. Unser Goldesel Michael hatte am 16. August eine positive Meldung zum Unternehmen veröffentlicht.

News zu Bavarian Nordic im Discord vom 16.8. – Quelle: Goldesel Premium

Es gehört aber auch zur Transparenz innerhalb der Goldesel Community dazu, dass es nicht immer möglich ist, mit allen Trades Gewinne einzustreichen oder diese bis zu den Höchstkursen zu halten.

Mitteilung über Teilverkauf der Position bei Bavarian Nordic von Michael im Discord-Channel – Quelle: Goldesel Premium

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Ist auch die Konkurrenz interessant?

Wie beschrieben, gibt es bislang nicht viele Unternehmen, die in diesem Bereich überhaupt aktiv sind.

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Sollte Emergent Biosolutions, das bislang lediglich einen Impfstoff gegen die normale Variante der Pocken vorliegen hat, die Zulassung der FDA auch für den Einsatz gegen Mpox erhalten, könnte auch dieses Unternehmen massiv von den wohl anstehenden Aufträgen profitieren. Mit 570 Millionen USD Marktkapitalisierung ist man auch noch deutlich kleiner als der deutsch-dänische Konkurrent (Mcap Bavarian Nordic von 3 Milliarden EUR).

Der Umsatz von Emergent Biosolutions lag in den letzten Jahren im Schnitt bei rund 300 Millionen USD.

Der Chart von Emergent Biosolutions

Starker Anstieg von den Tiefs durch die Hoffnung auf Mpox-Auftrage – Quelle: stock3.com

Die Aktie konnte ähnlich wie Bavarian Nordic zuletzt deutlich von der medialen Aufmerksamkeit profitieren und stieg von 1,50 USD im Tief auf mittlerweile über 10 USD an, ein echter Tenbagger also. Sollten hier positive Nachrichten zur Zulassung folgen, könnte aber auch die Jahreshochs bei 15 USD drin sein.

Hellofresh mit Short Squeeze?

Das operative Geschäft läuft beim einstigen Wachstumsunternehmen, dem Kochboxenversender Hellofresh, seit längerer Zeit nicht mehr nach Plan. Die Margen hatten zuletzt deutlich gelitten und auch das EBITDA ging um 24 % auf 146,4 Millionen EUR zurück. Allerdings hatten Analysten hier nur 123 Millionen erwartet. Die Marge sank von 10,0 % auf 7,5 %. Beim Umsatz könnte man am ehesten von einer Stagnation sprechen. Mit 1,94 Milliarden EUR entsprach das währungsbereinigte Wachstum einem Plus von 0,9 %.

Allerdings hält das Unternehmen trotz der eher mäßigen Ergebnisse an der Jahresprognose fest und erwartet weiterhin ein bereinigtes EBITDA von 350 bis 400 Millionen EUR sowie ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 2 bis 8 %.

Das Ready-to-Eat-Segment wächst stark, wohingegen das Kochboxengeschäft um 10 % geschrumpft ist.

Mit einer Shortquote von über 16 % notiert die Aktie aktuell auf Platz 1 der in Deutschland am stärksten leerverkauften Titel. Mit den Zahlen konnte das Unternehmen jetzt niemanden vom Hocker reißen, aber es könnte nun insbesondere durch die Fantasie im stark wachsenden Ready-to-Eat-Segment in den USA und aufgrund der bestätigten Jahresziele verstärkt zur Eindeckung von Leerverkäufen kommen und die noch aktiven Shortseller dürften mehr und mehr unter Druck geraten.

Chartsituation

Die Aktie befindet sich kurz vor dem Widerstandsbereich zwischen 7,40 und 7,85 EUR. Sollte der Titel über diesen Bereich ausbrechen, könnte als Ziel die 200-Tagelinie bei aktuell 9,50 EUR oder mittelfristig sogar das Gap-Close bei 10,90 EUR als optimistische Ziele angenommen werden.

Die Aktie von Hellofresh nach den durchwachsenen Zahlen im Rocket-Mode – Quelle: stock3.com

LendingClub – Profiteur fallender Zinsen?

Lending Club ist ein Kreditanbieter aus den USA, der insbesondere Peer-to-Peer-Kredite über eine Internetplattform anbietet.

Bei den letzten Ergebnissen konnte der Gewinn pro Aktie mit 0,13 USD die Schätzungen von 0,04 USD um 225 % übertreffen. Der Umsatz erreichte 187,2 Millionen USD und übertraf damit die Erwartungen von 177,08 Millionen USD ebenfalls. Die Kreditvergaben stiegen um 10 % auf 1,8 Milliarden USD und der Nettogewinn erhöhte sich auf 14,9 Millionen USD.

Das Geschäftsmodell des Unternehmens basiert auf der Bereitstellung von Krediten über eine Online-Plattform, die Kreditnehmer mit Investoren verbindet sowie der Verwaltung von Einlagen und anderen Finanzdienstleistungen. Durch die fallenden Zinsen steigt die Kreditnachfrage und entsprechend ist man ein Profiteur dieser Entwicklung.

Chartsituation

Die Aktie von Lending Club ist nach dem kurzen Rücksetzer wieder interessant – Quelle: stock3.com

Nach den Zahlen am 30. Juli, stieg die Aktie aufgrund der positiven Ergebnisse zeitweise auf bis zu 12,80 USD an. Die Kursgewinne konnten in den darauffolgenden Handelstagen allerdings nicht gehalten werden und die Aktie fand erst im Bereich der 50 Tagelinie und einer Unterstützungszone bei rund 9,50 USD halt. Mittlerweile ist die Aktie wieder bis auf rund 11 USD angestiegen und über den Hochs vom 15. August bis 11,19 USD könnte die Aktie zumindest wieder in den Bereich 12,50 USD steigen.

Wer für Hotstocks übrigens gar nichts übrig hat, ist unser altes Orakel von Omaha Warren Buffett. Was er in seinem Portfolio zuletzt so geändert hat, das erfahrt ihr in diesem Artikel.

Fazit

Denkt zum Abschluss nochmal dran: Bei solch spekulativen Hotstocks kann man sich schnell die Finger verbrennen. Investiert nur Geld, das ihr auch bereit seid zu verlieren.

Wir hoffen, dass euch die dieswöchige Ausgabe der Stocks On Fire gefallen hat und wünschen euch bis zu unserer nächsten Ausgabe eine erfolgreiche Handelswoche!

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (HelloFresh). Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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