Blogartikelbild Puma: Neuer CEO und gute Zahlen – Aktie jetzt kaufen?
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Puma: Neuer CEO und gute Zahlen – Aktie jetzt kaufen?

Der deutsche Sportartikelhersteller Puma SE verkündete am vergangenen Freitag, dass der CEO Björn Gulden das Unternehmen verlassen wird. Sein Nachfolger wird Arne Freundt, der das Amt zum 1. Januar 2023 antreten wird. Er steht zunächst 4 Jahre unter Vertrag. Zuvor war Freundt als Chief Commercial Officer für die Bereiche Vertrieb, inklusive Retail, eCommerce und Logistik tätig. Kurze Zeit später bestätigte der Konkurrent Adidas, mit dem scheidenden Puma-Chef Gespräche zu führen. Mittlerweile ist es offiziell, dass Gulden zum 1. Januar 2023 zu Adidas wechseln wird.

Nachvertragliches Wettbewerbsverbot

Wenn ein Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheidet, kann der Arbeitgeber ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer vereinbaren. Dies führt dazu, dass der Arbeitnehmer für Konkurrenzunternehmen im gleichen Tätigkeitsbereich zunächst nicht arbeiten darf. Diese Sperre ist auf maximal zwei Jahre beschränkt. Damit dem Arbeitnehmer aber keine finanziellen Einbußen entstehen, muss der Arbeitgeber die sogenannte Karenzentschädigung bezahlen. Diese liegt bei ca. 50 % oder mehr des letzten Gehalts und geht über die gesamte Dauer der Vereinbarung. So wie es aktuell aber aussieht, wird es dazu aber nicht kommen.

Das 3. Quartal überzeugt

Am 26. Oktober 2022 legte Puma die Zahlen vor und trotz des schwierigen Marktumfeldes laufen die Geschäfte weiter rund. So konnten die Erlöse im 3. Quartal um fast 25 % auf 2,35 Milliarden EUR gesteigert werden. Das operative Ergebnis (EBIT) nahm um 13 % auf 258 Millionen EUR zu. Der Sportartikelhersteller konnte von stabilen Lieferketten, einer dadurch besseren Produktverfügbarkeit sowie einem besser als erwarteten Verkauf profitieren. Der Rohertrag (Gewinn) ging allerdings wegen höherer Beschaffungspreise zurück. Unter dem Strich lag man hier bei 146 Millionen EUR und somit 2 % über dem Vorjahr, die Prognose lag allerdings bei 156 Millionen EUR.

Im Blick auf die Entwicklung von Umsatz und EBIT sei dies das beste Quartal in der Geschichte Pumas gewesen, so zumindest die Aussagen von Konzernchef Björn Gulden. Im 4. Quartal erwarte er „eine anhaltende Volatilität“ in Bezug auf Nachfrage und Verbraucherverhalten. Puma sei aber zuversichtlich, dass die Jahresprognose erreicht werden könne. Die Prognose beim EBIT für das Geschäftsjahr liegt zwischen 600 und 700 Millionen EUR. Nach 9 Monaten wurde die untere Spanne von 600 Millionen bereits erreicht. Der Markt erwartet hier 660 Millionen EUR.

Sell-Out-Muster erkennbar

Wenn sich eine Aktie im Abwärtstrend befindet, lässt sich zum Schluss oftmals noch eine finale Beschleunigung erkennen. Das Handelsvolumen steigt dabei stark an. Das deutet darauf hin, dass viele Anleger entnervt das Handtuch werfen und doch noch verkaufen. Zudem wurde das letzte Tief bei 43 EUR unterschritten, somit wurden viel Stops im Markt ausgelöst. Der Schlusskurs war aber deutlich höher.

Puma SE – hohes Volumen zu erkennen

Fazit:

Der Chefwechsel dürfte erstmal keine größeren Nachteile mit sich bringen, zudem ist der Nachfolger Arne Freundt schon lange im Unternehmen und hat ebenfalls sehr gute Arbeit geleistet. Die letzten Quartalzahlen waren für die aktuelle Situation sehr gut. Vorausgesetzt das letzte Quartal wird ebenfalls positiv, könnte sogar eine mögliche Prognoseerhöhung beim EBIT im Raum stehen. Durch den Sell-Out wurden einige Marktteilnehmer möglicherweise unglücklich aus dem Markt gedrückt. Sollte die Aktie in den kommenden Tagen zulegen, könnten unglückliche Verkäufer erneut zukaufen, was weiteren Aufwärtsdruck auslösen würde.

Tradingszenario:

Long bei Stärke ab 47 EUR, Risikotoleranz ca. 5 % auf Tagesschlusskursbasis.

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