
Stocks on Fire KW23 – Musk, Bayer und Gebäck
Die Märkte befinden sich weiter auf hohen Niveaus, auch wenn die einzelnen Handelstage sehr volatil bleiben. Die Nachrichtenlage um die Handelszölle der USA reißt nicht ab. In der vergangenen Woche untersagte ein US-Gericht zunächst die Handelszölle von US-Präsident Trump, der damit seine Befugnisse überschritten habe. Hierauf gab es einen deutlichen Schub an den Märkten, der allerdings nur kurz währte, da ein Berufungsgericht die Einführung der Zölle wenig später wieder für rechtmäßig erklärte. Donald Trump bezeichnete den Richter, der seine Zölle zunächst für rechtwidrig erklärt hatte, als “Hinterzimmer-Gauner”.
In der aktuellen Ausgabe der Stocks on Fire für die 23. Kalenderwoche blicken wir auf das von Elon Musk nun wieder mehr in den Fokus genommene Unternehmen Tesla, den deutschen Dax-Underperformer Bayer und einen belgischen Süßwarenhersteller. Die Aktien bieten aktuell aufgrund des Nachrichtenumfelds und der charttechnischen Ausgangslage eine spannende Möglichkeit für einen Trade oder ein langfristiges Investment. Viel Spaß beim Lesen!
Tesla – Musk übernachtet wieder in der Fabrik
Seit Tesla-Chef Elon Musk in verschiedenen Formaten angekündigt hatte, sich aus der Politik zurückzuziehen und nun wieder “in seinen Fabriken zu schlafen”, erholte sich der Kurs der Aktie deutlich.

Die langfristigen Fantasien rund um Tesla sind neben dem zuletzt lahmenden E-Autogeschäft weiter Kurstreiber. Ob Robotik mit dem Optimus-Roboter, Self-Driving oder Energieprojekte, im Unternehmen steckt noch einiges mehr als nur das Autogeschäft. Der politische Rückzug von Musk dürfte den Kurs nun auch mittelfristig stabilisieren und so ist die Aktie auch wieder für neue Positionen interessant.
Auf die Ergebnisse des Q1 2025 sind wir in diesem Artikel bereits näher eingegangen.
Chart deutlich erholt

Die Aktie von Tesla hat sich seit dem Rückzug von Elon Musk aus der Politik wieder deutlich erholt und konnte von knapp 225 USD auf 368 USD steigen. Hier reagierte die Aktie auf einen Widerstandsbereich zwischen 361 und 377 USD. Bei einem Ausbruch über 370 USD könnte Tesla sich auf den Weg zu den Allzeithochs machen.
Allerdings könnte die Aktie zunächst auch erstmal einen weiteren Rücksetzer absolvieren. Im Bereich zwischen 295 und 305 USD verläuft die 200-Tagelinie und eine relevante Unterstützung. Sollte sich die Korrektur der Aktie bis hierhin ausdehnen, könnte man sich bei entsprechender Reaktion positionieren. Prozyklisch wäre ein Ausbruch über 380 USD ein neues Kaufsignal. Die Stops für etwaige Positionen können immer unter den jeweiligen Zonen gewählt werden.
Die vorgestellten Setups wäre auch mit eine K.O.-Zertifikat der DZ-Bank, WKN: DY7TYH (2,9er Hebel) umsetzbar.
Bayer – neue Präparate und Ende im Glyphosat-Streit?
Kaum zu glauben aber war, auch Bayer arbeitet an einem Comeback. Der deutsche Pharmariese ist eine der am schlechtesten gelaufenen Aktien im Dax in den letzten Jahren. Neben den zahllosen Klagen nach der Monsanto-Übernahme hatten auch die sonstigen operativen Entwicklungen die Anleger enttäuscht.
Zuletzt hellt sich das Nachrichtenumfeld um das Unternehmen allerdings auf. Man versucht auf juristischem Wege endlich neue Klagen dauerhaft zu unterbinden und die operativen Ergebnisse und die Daten zu neuen Präparaten waren teilweise besser als erwartet bzw. vielversprechend.

Bayer war auch bereits in unserem Podcast von Michael und Daniel von Investflow Thema. Den Artikel, in dem auch Bayer Thema war, und den Link zum Podcast findet ihr in diesem Artikel.

Bodenbildung abgeschlossen?

Die Aktie von Bayer hat sich inzwischen von den Tiefs unter 19 EUR deutlich auf aktuell 24,70 EUR erholt. Hier steht der Aktie ein härterer Widerstand bevor, der zwischen 25 und 25,80 EUR verläuft. Sollte sich die Aktie im aktuellen Nachrichtenumfeld über 26 EUR etablieren können, dürften weitere Kursgewinne möglich sein und auch ein langfristiger Turnaround der Aktie wäre dann möglich.
Prozyklisch long über 26 EUR mit Stop unter 24,50 EUR. Das vorgestellte Szenario könnte auch mit einem K.O.-Zertifikat der DZ-Bank, WKN: DQ913L (2,4er Hebel) umgesetzt werden.
Lotus Bakeries – Dauerläufer mit Keksen
Die Aktie des für seine Kekse bekannten belgische Süßwarenhersteller Lotus Bakeries ist grundsätzlich ein Dauerläufer am Markt. Das Unternehmen stellt Kekse und Snacks her und verkauft jedes Jahr mehr als 6 Milliarden Kekse auf 6 Kontinenten. Die bekanntesten Marken sind Lotus und Biscoff. Operativ hatte das Unternehmen eine starke langfristige Entwicklung aufs Parkett gelegt, die nach den letzten Zahlen etwas gedämpft wurde.

Auch mit Lotus Bakeries hatten wir uns bereits in einem anderen Artikel näher beschäftigt. Schaut hier gerne auch nochmal vorbei für weitere Informationen zum Unternehmen.
Rücksetzer verdaut?

Es gibt grundsätzlich sehr wenige Rücksetzer im langfristigen Chart der Lotus-Aktie, der Aufwärtstrend ist sehr stark. In den letzten Monaten gab es allerdings aufgrund etwas schlechterer operativer Entwicklung einen deutlichen Rücksetzer von den Hochs.
Mittlerweile hat sich die Aktie aber wohl stabilisiert und von den Tiefs konnte die Aktie schon einiges an Boden gutmachen. Von unter 7800 EUR ging es mittlerweile wieder um knapp 20 % nach Norden und die Aktie handelt wieder über 9000 EUR.

Am vergangenen Donnerstag, dem 29. Mai, hat die Aktie einen Retest auf die kleine Unterstützungszone bei 8945 EUR absolviert und positiv reagiert. Man könnte nun auf dem aktuellen Niveau einsteigen oder Kurse über dem letzten Hoch bei 9240 EUR abwarten. Allerdings beginnt der nächste Widerstandsbereich bereits wieder bei 9430 EUR und erstreckt sich bis etwa 9600 EUR. Die Aktie ist aufgrund ihrer langfristigen Stärke auch ein Kandidat fürs Langfristdepot.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (Lotus Bakeries). Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.
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