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Droht ein Umsatzrückgang bei Cisco Systems?

Der US-amerikanische Netzwerkausrüster Cisco Systems (Nasdaq: CSCO) sieht sich selbst als Rückgrat des Internets.

„Cisco is the worldwide leader in technology that powers the internet.“

Cisco.com

Dabei möchte das Unternehmen seine Kunden miteinander verbinden, Prozesse automatisieren und dabei stets für Sicherheit sorgen.

Gründung und Historie

Diese Vision wird auch schon durch die Gründungsgeschichte klar, welche auf eine Gruppe von Studenten der Stanford University um Len Bosack und seine Frau Sandy Lerner zurückgeht. Die beiden wollten sich im Jahr 1984 gegenseitig E-Mails schicken, scheiterten aber an den zu dieser Zeit noch unterschiedlichen lokalen Protokollen. Daraufhin erfand die Gruppierung um das Ehepaar den ersten Multiprotokoll-Router und brachte diesen 1986 auf den Markt.

Aktienverlinkung: US17275R1023

Durch diese und weitere Innovationen wurde Cisco Systems quasi zur Geburtsstätte des Internets, wie wir es heute kennen und ging aufgrund der zahlreichen wirtschaftlichen Erfolge im März 1990 an die Börse.

Einige Jahre später stand das Unternehmen im Mittelpunkt des Internetbooms der 90er-Jahre. Der Börsenkurs der Cisco-Aktie stieg zwischenzeitlich um über 90.000 % – wenn man den Kurs um zwischenzeitliche Splits bereinigt – und das Unternehmen wurde kurzfristig zum wertvollsten Konzern der Welt.

Wie setzt sich dieser Internet-Gigant zusammen?

Cisco Systems mit Hauptsitz in San Jose, Kalifornien/USA, ist ein gigantischer Konzern mit über 80.000 Mitarbeitern. Der Internetriese hat eine Marktkapitalisierung von knapp 200 Milliarden EUR (Stand 18. Feb. 2023) und unterteilt seine Tätigkeiten in die folgenden Umsatzsegmente.

Quelle: eigene Darstellung


Der umsatzstärkste Bereich ist Secure und Agile Networks. Dieser beschäftigt sich mit Software und Hardware für die Bereitstellung eines sicheren und schnellen Internets. Hierfür bietet Cisco über das genannte Segment Switches, Router für Geschäftskunden, WLAN-Lösungen und weitere Produkte rund um den Computer an.

Die Servicesparte erzielt den zweitgrößten Umsatz im Unternehmen. Hier bietet Cisco ihren Kundenservice für den Großteil der eignen Produkte und weitere Dienstleistungen an.
Die Segmente Internet of the future (optische Netzwerke und 5G) und Collaboration (Meeting-, Telefonkonferenz-, und Vertragslösungen) sind von ihren Umsatzanteilen her bereits deutlich kleiner.

Letztlich bleiben noch die beiden kleinsten Bereiche End-to-end Security (z.B. Cloud-Sicherheit) und Optimized Application Experiences (z.B. Cloudlösungen).

Die Umsatzentwicklung bei Cisco ist eines so gewaltigen Konzerns würdig… aber eben nicht mehr sehr dynamisch.
Quelle: eigene Darstellung

Licht und Schatten bei den aktuellen Zahlen

Am 15. Februar 2023 hatte Cisco seine Zahlen zum abgelaufenen 2. Quartal gemeldet. Das Ergebnis und der Umsatz lagen über den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz konnte um 7 % auf 13,6 Milliarden USD zulegen (erwartet wurde ein Plus von 5,5 %). Der um Sondereffekte bereinigte Ertrag pro Aktie lag mit 0,88 USD ebenfalls über den Erwartungen von 0,86 USD. Dies entsprach einem Wachstum um 5 %. Das nach den allgemeinen Buchhaltungsrichtlinien gemeldete Ergebnis je Aktie (GAAP) lag mit 0,67 USD jedoch 6 % unter dem Vorjahresquartal.

Die Aussichten für das aktuelle Quartal wurden zudem vom Management angehoben. Man erwartet nun einen Umsatzanstieg um 11-13 % gegenüber den Erwartungen der Analysten von 6 %. Der prognostizierte – um Sondereffekte bereinigte – Ertrag pro Aktie von 0,96-0,98 USD würde zudem die bisherigen Schätzungen (0,89 USD) um fast 10 % schlagen. Chuck Robbins – CEO von Cisco Systems – hob zudem die Aussichten für das Gesamtjahr an. Es wird mit einem Umsatzanstieg in Höhe von 9 – 10,5 % gerechnet. Die Marge ging im Vergleich zum Vorjahr von 63,3 % auf 62 % um 1,3 Prozentpunkte zurück. Zudem soll die Dividende um 3 Prozentpunkte gesteigert werden.

Nach Aussage des bekannten Börsenjournalisten Markus Koch wird an der Wallstreet aktuell allerdings darüber spekuliert, ob der zuletzt sinkende Auftragsbestand bei Cisco (-6 % im Vergleich zum Vorquartal) negative Zukunftsaussichten erkennen lässt. Dieser Rückgang könnte demnach darauf hindeuten, dass die aktuell positiven Zahlen bei Umsatz und Ertrag darauf zurückzuführen sind, dass Cisco nach der Corona-Pandemie die Nachfrage aufgrund von Lieferengpässen lange nicht bedienen konnte. Da sich hier die Situation nun verbessert hat, sei das Unternehmen in der Lage, den Auftragsbestand abzuarbeiten. Da jetzt jedoch die Anzahl an neuen Aufträgen zu sinken scheint, könnte das für die nächsten Quartale möglicherweise einen Umsatzrückgang bedeuten.

Charttechnik und Tradingszenario

Chart zu Cisco Systems – Quelle: Stock3.com

Nach einem Einbruch des Kurses vom Verlaufshoch im Januar 2022 bei etwa 64 USD verlor die Aktie von Cisco zwischenzeitlich gut 40 % an Wert, stabilisierte sich zuletzt aber im Bereich von 48 USD. Im Zuge der zuletzt stattgefundenen Erholung im Techsektor entstand ein Gap-up und der Kurs befindet sich zurzeit bei etwas über 50 USD.

Bei einem Rücklauf in den Unterstützungsbereich von 48 USD könnte man sich zu einer Trading-Position hinreißen lassen. Hier unterstützt aktuell die 50-Tagelinie (SMA 50 – gelb). Als Ziele können die Bereiche um 52 und 54 USD angenommen werden. Die Absicherung sollte bei der Unterstützung im Bereich von 46 USD liegen. Da sich die Aktie von Cisco eher träge bewegt, könnte der Trade mit folgendem Turbo-K.O.-Schein umgesetzt werden: DV4XBG.

Fazit

Cisco Systems ist ein Dinosaurier im Techsektor, der es im Vergleich zu vielen anderen Artgenossen jedoch geschafft hat zu überleben. Der Konzern hat sich eine tragende Rolle bei der Bereitstellung und dem Betrieb des Internets geschaffen und zahlt zudem auf den aktuellen Kurs bezogen rund 3 % Dividende.

Der Kurs pendelt seit Beginn des Jahres 2018 in einer weiten Spanne zwischen 40 und 60 USD. Mit einem größeren Kursfeuerwerk ist bei Cisco in näherer Zukunft wohl nicht zu rechnen. Ein kurzfristige Trading-Chance könnte sich allerdings demnächst ergeben, sollte der Kurs in den oben genannten Bereich bei 48 USD zurücksetzen. Wer noch einen stabilen Wert für sein Dividendendepot sucht, der könnte hier auch einen ersten Fuß in die Tür setzen. Cisco Systems befindet sich beispielsweise auch im Dividendendepot von unserem Goldesel Michael.
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