wikifolio: Die heißesten Aktien der letzten Woche
Die Aktienmärkte haben gerade hierzulande in den vergangenen Tagen ordentlich zulegen können. Dazu haben zahlreiche Titel beigetragen, die überdurchschnittlich gut abschneiden konnten. Es gab aber auch Werte, die aus bestimmten Gründen massiv unter Druck standen. Welche Aktien dabei in der letzten Handelswoche besonders viel gehandelt wurden und warum, erfährst du hier.
Fear of Missing Out bei Hochtief
Die Aktie von Hochtief ist in der abgelaufenen Woche auf den höchsten Stand seit Februar 2020 geklettert. Die massiven Verluste im Zuge des „Corona-Crashs“ (damals verlor der MDAX-Titel in wenigen Wochen 60 Prozent an Wert) sind damit komplett wettgemacht worden. Allein in diesem Kalenderjahr hat sich der Kurs nahezu verdoppelt. Auf Wochensicht ging es um gut acht Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte sich zuletzt sehr zuversichtlich für die kommenden Jahre gezeigt, weil man sich in strukturellen Wachstumssegmenten wie Hightech, Energiewende und digitale Infrastruktur gut aufgestellt sieht.
Ein Ausblick, der wikifolio Trader Martin Zipfel (madn) freuen dürfte. In dessen wikifolio Unterbewertete Marken-Aktien & Wachstum ist Hochtief die drittgrößte Position. Der Trader versucht hier seit über elf Jahren sehr erfolgreich, vor allem in schwachen Marktphasen und bei starken Kurseinbrüchen Aktien bekannter, starker Marken zu verhältnismäßig günstigen Preisen zu erwerben. Bei Hochtief ist ihm das im Frühjahr 2022 gelungen, wodurch ihm die Position aktuell einen Buchgewinn von 78 Prozent beschert.
Buying the Dip bei HelloFresh
Beim Berliner Kochboxen-Versender HelloFresh hagelte es in den vergangenen Tagen Abstufungen durch die Analystengemeinde. Heute Morgen hat mit Goldman Sachs die nächste Bank ihr Kursziel um gut 14 Prozent gesenkt. Auslöser dieser Kaskade war die am Mittwochabend veröffentlichte Prognose des Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr. Nachdem der Vorstand seine Ziele vor drei Wochen noch bestätigt hatte, folgte nun völlig überraschend eine saftige Warnung. Beim bereinigten operativen Gewinn rechnet HelloFresh 2023 jetzt nur noch mit einem Wert zwischen 430 und 470 Millionen Euro, nachdem hier bislang 470 bis 540 Millionen erwartet wurden. Die Zielspanne beim währungsbereinigten Umsatz wurde von 2 bis 8 Prozent auf nur noch 2 bis 5 Prozent gekürzt.
Wie schon bei der ersten Anpassung der Pläne im Sommer musste auch diesmal wieder das US-Geschäft als Begründung herhalten. So habe es in den Fertigungsstätten in Arizona bzw. Illinois vorübergehend Engpässe bei der Wasserversorgung und dem Personal bzw. Kapazitätsengpässe durch länger als erwartet andauernde Wartungsarbeiten gegeben. Die im MDAX notierte Aktie brach daraufhin um rund 20 Prozent ein und fiel damit auf das Niveau des im März markierten Jahrestiefs. Von dem ausgehend hatte sich der Kurs damals mehr als verdoppelt. Auf ein ähnliches Szenario setzen womöglich auch die wikifolio Trader, die den Kurseinbruch mehrheitlich zum Einstieg bei der Aktie genutzt haben. Ein Blick auf das Trading-Sentiment zeigt den deutlichen Käuferüberhang bei HelloFresh:
Taking Profit bei init innovation
Bei der Aktie von init innovation ging es in der vergangenen Woche um fast 12 Prozent nach oben. Seit dem Korrektur-Tief Ende September ist der Kurs damit jetzt um fast 28 Prozent gestiegen. Der Anbieter von Telematik-Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr profitiert momentan wohl vor allem von einem jüngst angekündigten Großauftrag aus den USA. Im Anschluss kam es zu Insiderkäufen des Vorstandsvorsitzenden sowie Hochstufungen von Analysten. Zwar ist die Anzahl der Researchhäuser, die sich mit diesem Nebenwert befassen, überschaubar. Die bei aktien.guide hinterlegten Kursziele von 42,50 bzw. 52,50 Euro sprechen aber eine deutliche Sprache. Im Schnitt hätte die Aktie damit noch weitere 58 Prozent Luft nach oben:
Die wikifolio-Trader, die sich bei init innovation in den vergangenen Monaten mehrheitlich auf die Käuferseite gestellt hatten, haben den deutlichen Kursanstieg nun aber öfters mal für Gewinnmitnahmen genutzt, wie das aktuelle Trading-Sentiment belegt:
Jumping the Ship bei Morphosys
Wenn Börsianer etwas überhaupt nicht mögen, dann ist es Unsicherheit. Genau das dürfte auch der Grund dafür sein, dass die Aktie von Morphosys auf Wochensicht fast ein Viertel ihres Wertes eingebüßt hat. Seit dem Zwischenhoch am 8. November ist sogar ein Drittel der Marktkapitalisierung verloren gegangen. Entscheidend für die weitere Entwicklung des Aktienkurses dürften die Ergebnisse der Phase-III-Studie für die Behandlung von Myelofibrose (eine lebensbedrohliche, chronische Erkrankung des Knochenmarks) mit dem Medikament Pelabresib sein. Hier soll es schon zum Ende des laufenden Monats Neuigkeiten geben. Die Analysten der Citi werten dieses Event als „extrem binär“. Bei positiven Ergebnissen könnte die Aktie nach Ansicht der Experten um rund 40 Prozent steigen, während ein Misserfolg einen erheblichen Kursrückgang zur Folge haben dürfte. Dieses Risiko scheint vielen Marktteilnehmern mit Blick auf den Kursverlauf zu groß geworden zu sein. Auch einige wikifolio Trader gingen im Vorfeld lieber auf Nummer Sicher und trennten sich von der Aktie.
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