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Lars Weigand in Börsennews

17.12.2025 22:00

Blogartikelbild Unsere Top-Aktien für 2026 & News zu Oracle, Paypal, Ford und Broadcom

Unsere Top-Aktien für 2026 & News zu Oracle, Paypal, Ford und Broadcom

In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Aktientalk” unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow sprechen unsere beiden Experten über die aktuellen Neuigkeiten zu Paypal, Oracle und Broadcom. Außerdem geht es um eine riesige Abschreibung von Ford auf den Bereich der Elektroautos.

Zum Ende hin stellen euch Michael und Daniel noch ihre Top-Aktien für 2026 vor. Aktien wie Amazon oder Mastercard könnten hier Chancen bieten.

Warum Ford sich von Elektroautos verabschiedet, was Paypal mit einer Banklizenz vor hat und warum die eigene Schuldenlast Oracle erdrücken könnte, das und vieles mehr erfahrt ihr in der aktuellen Episode auf Apple PodcastSpotify oder direkt bei Youtube.

Die Marktstimmung ist derzeit zwiegespalten. Während große Player wie Nvidia, Alphabet und Broadcom weiterhin eine solide Basis liefern, geraten viele reine KI-Highflyer und Newcomer unter massiven Verkaufsdruck. Hintergrund sind die teils hohe Verschuldung, unsichere Cashflows und überzogene Erwartungen an die Monetarisierung von KI-Services, die für Nervosität sorgen. Gleichzeitig entstehen aber auch interessante Einstiegsgelegenheiten in etablierten Bigtech-Titeln, Zahlungsnetzwerken und Nischen, die langfristig profitieren dürften.

Bruchstückhafter KI-Crash

Was wir beobachten, ist keine einheitliche Marktpanik, sondern eine selektive Konsolidierung. Einige der spektakulärsten Kursbewegungen kommen aus dem KI-Segment: Namen wie CoreWeave, Nebius oder andere „High Flyer“ wurden zuletzt deutlich abgestraft. CoreWeave hat in wenigen Wochen knapp 50 % an Bewertung eingebüßt.

Gleichzeitig zeigt der Gesamtmarkt Resilienz und Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen können solche Turbulenzen oft aussitzen.

Oracle – die Verschuldung ist immens

Aktienverlinkung: US68389X1054

Ein klares Beispiel für strukturelle Risiken ist Oracle. Auf den ersten Blick steht Oracle als Infrastrukturpartner für viele KI-Projekte im Mittelpunkt. Auf den zweiten Blick offenbaren sich aber erhebliche Bilanzrisiken:

  • Schuldenstand im dreistelligen Milliardenbereich, je nach Einbezug von Leasingverpflichtungen steigt die Belastung deutlich.
  • Leverage rund vierfach, prognostizierter freier Cashflow für die nächsten Jahre negativ.
  • Zusätzliche Belastung durch wiederkehrende Dividendenausschüttungen und die Ausgabe weiterer Aktien.

Analysten wie jene von Morgan Stanley weisen zusätzlich darauf hin, dass viele Rechenzentrumsbetreiber langfristige Leasingverträge abgeschlossen haben. Inklusive dieser Verpflichtungen könnte die effektive Verschuldung bis 2028 deutlich ansteigen. In einem Umfeld, in dem Rechenzentren höhere Leasinggebühren verlangen, um ihr Risiko zu kompensieren, belastet das die Margen von Hyperscalern und OEMs gleichermaßen.

Broadcom: Ein Gegenbeispiel für Stabilität

Aktienverlinkung: US11135F1012

Im Gegensatz dazu steht Broadcom. Das Unternehmen profitiert zwar auch vom KI-Trainings- und Inferenzboom, ist aber breiter aufgestellt und operiert mit sehr hohen Margen in seinem Softwarebereich. Einige Kennzahlen, die ins Auge springen:

  • Operative Marge der Software-Sparten bei rund 78 Prozent.
  • Umsatz der Softwaresparte im letzten Quartal rund 7 Milliarden, starke Margen tragen erheblich zur Ertragskraft bei.
  • Übernahmen wie VMware haben Broadcom ein stabileres, diversifiziertes Geschäftsmodell gegeben.

Das erklärt, warum Broadcom trotz aktueller Kursrückgänge auf Jahressicht deutlich im Plus bleibt.

Makrodaten, Konsum und Arbeitsmarkt

Auch makroökonomische Veröffentlichungen beeinflussen die Stimmung. In den jüngsten Daten zur Beschäftigung in den USA zeigte sich ein gemischtes Bild:

  • Beschäftigungszunahme im November: +64.000 Stellen, leicht über den Erwartungen von +50.000.
  • Arbeitslosenquote stieg leicht auf 4,6 Prozent.
  • Stundenlöhne nur +0,1 Prozent im Monatsvergleich, während +0,3 Prozent erwartet wurden.

Diese Zahlen deuten auf einen Arbeitsmarkt hin, der zwar robust bleibt, aber an Dynamik verliert. Ein wichtiger Kontext: Viele Amerikaner leben von Gehaltsabrechnung zu Gehaltsabrechnung, Kreditkartenschulden sind hoch, und Mehrfachbeschäftigung ist verbreitet. Das begrenzt die Konsumstärke, auch wenn Einzelhandelsumsätze ohne Autos leicht besser als erwartet ausfielen.

Technologie-Lieferkette: DRAM, Halbleiter und steigende Smartphonepreise

Aktienverlinkung: US5951121038

Die Lieferkettendynamik bleibt ein Schlüsselthema. DRAM-Engpässe können die Margen in mehreren Branchen belasten, insbesondere bei Smartphones. Prognosen sehen Preissteigerungen bei Smartphones von bis zu 7 Prozent aufgrund von Chipknappheit. Das hat zwei Effekte:

  • Für Konsumenten bedeutet das höhere Anschaffungskosten, was kurzfristig die Nachfrage dämpfen kann.
  • Für Hersteller kann es Margenverschiebungen geben, weil die Preisentwicklung oft an den Endkunden weitergegeben wird.

Im Speicherbereich sind Unternehmen wie Micron besonders im Fokus. Analysten erwarten, dass Knappheiten mindestens bis 2028 anhalten könnten. Das macht Speicher-Chips zu einem wichtigen taktischen Thema für Investoren in den nächsten Jahren.

PayPal will zur Bank werden

Aktienverlinkung: US70450Y1038

Eine strategisch interessante Entwicklung: PayPal hat eine Banklizenz beantragt, konkret soll eine regulierte Industrie- beziehungsweise Geschäftsbank in Utah gegründet werden. Ziel ist es unter anderem, Kleinkredite und Unternehmensfinanzierungen auszuweiten. Das ist kein Selbstzweck, sondern ein Versuch, das Geschäftsmodell zu diversifizieren und Ertragsquellen zu stabilisieren.

Warum das relevant ist:

  • Regulierung eröffnet neue Produktfelder, bringt aber auch Aufsichts- und Kapitalanforderungen mit sich.
  • Kreditvergabe kann profitabel sein, erhöht aber das Risiko bei steigenden Ausfallraten.
  • Eine Banklizenz kann PayPal helfen, Margen bei Finanzdienstleistungen zu verbessern und die Kundenbindung zu erhöhen.

Ford schreibt Elektroauto-Sparte ab

Aktienverlinkung: US3453708600

Eine der größten Unternehmensnachrichten der letzten Zeit war Fords Abschreibung im EV-Bereich. Konkret plant Ford eine Abschreibung von rund 19,5 Milliarden Dollar auf seine reinen Elektrofahrzeugprojekte. Das ist nicht nur ein Bilanzereignis, sondern auch ein strategischer Kurswechsel.

Die wichtigsten Konsequenzen:

  • Ford stellt den F150 Lightning faktisch ein und verschiebt den Fokus hin zu Hybriden und konventionellen Modellen.
  • Der Markt interpretiert das als pragmatische Reaktion auf die schwache Nachfrage nach bestimmten E-Modellen, besonders in Segmenten mit hohem Preis.
  • Gleichzeitig bleibt die Autoindustrie in einem Übergang: Manche Hersteller ziehen sich zurück, andere erhöhen die Investitionen massiv.

Die Entscheidung hat für Ford kurzfristig Bilanz- und Gewinnwirkung, mittelfristig aber auch Einfluss auf Wettbewerbsposition und Innovationsgeschwindigkeit. Anleger müssen hier abwägen, ob ein Rückzug von reinen EV-Projekten eine kluge Kapitalallokation oder ein verpasstes Momentum ist.

Welche Aktien stehen 2026 auf unserer Watchlist?

Aus dem aktuellen Gemisch aus Korrekturen und Chancen möchten wir euch einige Aktien vorstellen, die wir für 2026 besonders spannend finden. Dabei konzentrieren wir uns auf Qualität, Cashflow und strukturelle Wettbewerbsstärke.

1. Mastercard – Ein defensiver Wachstumswert

Aktienverlinkung: US57636Q1040

Daniel hält die Bewertung von Kreditkartengigant Mastercard aktuell für sehr attraktiv.

  • Aktuell attraktivere Bewertung, Free Cashflow Yield über 3,3 Prozent, ein Niveau das zuletzt im Bärenmarkt 2022 gesehen wurde.
  • Schätzung für EPS-Wachstum in den nächsten drei Jahren bei rund 14 Prozent, sehr solide und beständig.
  • Netzwerkeffekte, hohe Margen und konstante Dividendenpolitk machen das Geschäftsmodell robust.

Kurz gesagt, Mastercard ist ein defensiver Big Player, der von global wachsendem elektronischem Zahlungsverkehr profitiert und gleichzeitig stabilere Cashflows liefert als viele reine Wachstumswerte.

2. Amazon – Nimmt AWS wieder Fahrt auf?

Aktienverlinkung: US0231351067

Amazon ist zuletzt eher seitwärts gelaufen, bietet aber viele strukturelle Gründe für eine langfristige Positionierung:

  • AWS zeigt wieder wachsendes Momentum. Investitionen in eigene Chips wie Trainium 3 deuten auf weitere Performance-Verbesserungen bei KI-Workloads hin.
  • Logistikautomatisierung, Same Day Delivery und Lebensmittelgeschäft eröffnen zusätzliche Margenhebel.
  • Werbegeschäft profitiert direkt vom E-Commerce-Volumen.

Amazon ist ein langsamer Tanker, aber wenn AWS konstant zweistelliges Wachstum liefert und Logistikinnovationen die Margen heben, ist das eine sehr attraktive Kombination für langfristig orientierte Anleger.

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3. Microsoft -Bewertungsentspannung nutzen

Aktienverlinkung: US5949181045

Microsoft hat zuletzt etwas Luft abgelassen, was eine interessante Einstiegsgelegenheit darstellen kann:

  • EV/EBIT liegt wieder um die 26, das KGV unter 29, erstmals seit langer Zeit niedrigere Bewertungskennzahlen.
  • Breite Diversifikation, starke Cloud-Aktivitäten und Enterprise-Exposure machen Microsoft besonders robust gegen zyklische Schwankungen.
  • Profitabilität und Cashflow sind exzellent, was Rückkäufe und Dividendenzahlungen stützt.

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4. Sea Limited – hohes Wachstumspotential

Aktienverlinkung: US81141R1005

Sea Limited ist riskanter, bietet aber deutliches Aufwärtspotential, wenn sich die Geschäftsbereiche stabilisieren:

  • E-Commerce-Sparte Shopee zeigt Erholung und die Prognose wurde angehoben.
  • Gaming-Sparte Garena und Payment-Sparte SeaMoney liefern gute operative Fortschritte.
  • Bewertung ist für Wachstumserwartungen noch moderat, EV/EBIT unter 40.

Sea ist ein typischer Growth-Case mit hoher Volatilität, aber interessanten langfristigen Chancen in Südostasien.

5. Versicherungsmarkler, defensive Zykliker mit Rendite

Ein oft unterschätzter Sektor sind die großen Versicherungsmarkler wie Arthur J Gallagher, Brown and Brown, Marsh McLennan und Aon. Das Argument dafür ist einfach:

  • Bewertungen sind vielerorts niedrig, Free Cashflow Renditen bewegen sich im Bereich von 4 bis 5 Prozent
  • Die Branche kann organisch wachsen, ergänzt durch Wachstum mit Übernahmen, wenngleich das auch Risiken birgt.
  • Automatisierung und KI können operative Effizienzen und Beratungskapazitäten stärken, nicht nur ersetzen.

Für langfristig orientierte Anleger bieten diese Unternehmen eine Mischung aus defensiver Cash-Generierung und moderatem Wachstumspotential.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Paypal.

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