
UnitedHealth verkauft, diese Software-Aktie liefert immer & Google I/O Konferenz
In der aktuellen Ausgabe des Podcasts unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow sprechen unsere beiden Experten über die aktuelle Entwicklerkonferenz bei Alphabet-Tochter Google, neue Probleme für Apple und die aktuellsten Entwicklungen bei OpenAI. Zudem blicken wir auf die Zahlen der Baumärkte Home Depot und Lowes sowie dem Bekleidungskonzern Deckers Outdoor.
Darüber hinaus werfen Michael und Daniel einen Blick auf die letzte wilde Achterbahnfahrt mit der Aktie von Metaplanet, einer japanischen Hotelkette, die nun auch Bitcoin im Bestand hat. Das Unternehmen wurde zuletzt massiv gehyped, auch weil Eric Trump nun strategischer Berater des Unternehmens geworden ist.
Warum Metaplanet in wenigen Tagen um über 700 % an Wert gewonnen hat, wie die Zahlen bei den Baumärkten ausgefallen sind, welche News es von Google auf der Entwicklerkonferenz gab und warum OpenAI nun auch ins Hardwaregeschäft einsteigt, das und vieles mehr erfahrt ihr in der aktuellen Folge auf Apple Podcast, Spotify oder direkt bei Youtube.
Aktuelle Marktlage: Stabilität trotz Herausforderungen
Die Börsenwoche war geprägt von einer Mischung aus Unsicherheit und Stabilität. Trotz der jüngsten Turbulenzen, insbesondere im Bereich der Staatsanleihen, zeigen die Märkte eine bemerkenswerte Robustheit. Ein zentrales Thema war die steigende Verschuldung, die sowohl in Japan als auch in den USA für erhöhte Anleiherenditen sorgte und damit die Märkte mehrfach ins Wanken brachte.
Die Ratingagentur Moody’s hatte die Bonität der USA abgestuft und kritisierte das kürzlich verabschiedete Gesetz zu Steuererleichterungen in den USA. Dieses hat die Befürchtungen weiter verstärkt, dass die Schuldenlast noch weiter ansteigen könnte. Dennoch gelang es den Märkten, insbesondere dem Technologiesektor, diese Unsicherheiten größtenteils aufzufangen. Der DAX bewegte sich stabil oberhalb von 24.100 Punkten, angetrieben von starken Performances von Unternehmen wie Siemens, SAP und Siemens Energy. Letztere erreichte sogar ein neues Allzeithoch.
Interessant ist auch die Entwicklung beim Bitcoin, der auf neue Allzeithochs stieg. Dieses Phänomen zeigt, dass trotz der makroökonomischen Risiken eine gewisse Risikobereitschaft am Markt vorhanden ist. Übergeordnet gilt es jedoch weiterhin vorsichtig zu sein und einen gewissen Cash-Bestand im Depot zu behalten. Auch könnte man über eine Absicherung des Depots mit Staatsanleihen nachdenken. Schaut dazu gerne in unsere aktuelle Top-Story.
Die Achterbahnfahrt der Metaplanet-Aktie
Ein Beispiel für die Volatilität an den Märkten lieferte die Aktie von Metaplanet, einer zuvor wenig bekannten japanischen Hotelkette mit Bitcoin-Beständen. Innerhalb weniger Tage stieg die Aktie von unter 5 Euro auf zeitweise 20 Euro, um dann wieder auf unter 5 Euro zu fallen. Diese extremen Schwankungen, getrieben von spekulativen Käufen und hoher Shortquote, verdeutlichen die Risiken bei solchen „Hype-Aktien“. Ich habe hier kurzfristig Positionen eingenommen, aber nur mit sehr kleinen Beträgen, da solche Bewegungen stark an frühere Spekulationsblasen erinnern. Solche kurzfristigen Trades findet ihr immer in unserem Goldesel Discord Server bei Goldesel Premium.
Geopolitische Spannungen und ihre Auswirkung auf die Märkte
Die politische Lage trägt ebenfalls zur Unsicherheit bei. Insbesondere die Diskussionen um Handelszölle zwischen den USA und der EU bleiben ein Thema. Die USA fordern von der EU einseitige Zollsenkungen, andernfalls könnten Zollerhöhungen drohen. Diese Drohkulisse wirkt sich bereits auf die Prognosen von Einzelhandelsunternehmen wie Deckers Outdoor und Target aus, die warnen, dass gestiegene Zölle die Preise erhöhen und Margen belasten könnten.
Darüber hinaus gibt es neue militärische Entwicklungen, wie den geplanten „Golden Dome“ der USA, ein Luftabwehr- und Angriffsschutzschirm aus dem Weltraum, der bei China und Russland Besorgnis auslöst. Solche Initiativen könnten ein neues Wettrüsten einläuten und die geopolitische Lage weiter verschärfen.
Neuigkeiten aus der Tech-Welt: Alphabet, Apple und OpenAI
Alphabet: Führend im KI-Rennen trotz Skepsis
Alphabet stand in dieser Woche im Mittelpunkt vieler Diskussionen rund um Künstliche Intelligenz. Trotz der weit verbreiteten Skepsis gegenüber Googles Position im KI-Wettbewerb hat das Unternehmen auf der Google I/O Konferenz beeindruckende Neuigkeiten präsentiert. Die Aktie ist aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von nur 17 sehr günstig bewertet, was angesichts der starken Innovationskraft überraschend ist.
Google stellte das Gemini 2.5 Pro Modell vor, das in Benchmark-Tests führend ist und komplexe Problemlösungen sowie die Entwicklung von Applikationen durch KI unterstützt. Ein Beispiel: Man kann eine Skizze fotografieren, und die KI generiert daraus automatisch den passenden Code. Zudem wird ein KI-Modus für die Google-Suche eingeführt, der ähnlich wie ChatGPT komplexe Anfragen beantworten kann.
Ein weiteres Highlight ist das Projekt „Marina“, ein KI-Agent, der Ticketkäufe oder Restaurantreservierungen direkt aus der Suche automatisiert. Besonders beeindruckend ist auch das „Veo 3 KI Modell“, das Videos erzeugt, die nicht mehr von echten Aufnahmen zu unterscheiden sind – von Automessen bis zu Hollywood-ähnlichen Szenen.
Auch Google Meet wird durch Echtzeitübersetzungen deutlich verbessert, was die Kommunikation in verschiedenen Sprachen erleichtert. Zudem arbeitet Google an einem Nachfolger für Google Glass, der nächstes Jahr auf den Markt kommen und Augmented Reality (AR) neu definieren soll.
Besonders spannend ist auch die Entwicklung im Bereich Robotik und Mobilität: Waymo, Alphabets Tochterunternehmen für autonome Fahrzeuge, verzeichnet bereits 250.000 Fahrten pro Woche mit 1.500 Autos und plant eine Verdopplung dieser Zahlen bis 2026. Dies könnte ein bedeutender Wachstumstreiber für Alphabet sein und die Aktie langfristig stark beflügeln.
Apple: Herausforderungen in China und neue Konkurrenz durch OpenAI
Apple hingegen steht vor größeren Herausforderungen, insbesondere auf dem chinesischen Markt. Dort hat das Unternehmen die Preise für iPhones erhöht, um die Nachfrage anzukurbeln. Dies unterstreicht die schwierige Wettbewerbssituation, da chinesische Konsumenten vermehrt einheimische Produkte bevorzugen. Unternehmen wie Anta Sports wachsen stark und setzen internationale Marken zunehmend unter Druck.
Darüber hinaus steht Apple vor der Frage, wie sich die iPhone-Nachfrage in den nächsten fünf Jahren entwickeln wird, vor allem angesichts der zunehmenden Bedeutung neuer Geräteklassen wie faltbarer Smartphones und AR-Brillen. Huawei zeigt mit innovativen Geräten, wie z.B. einem Laptop mit Display-Tastatur, dass die Konkurrenz technologisch aufrüstet.
Zudem wurde nun bekannt, dass Johnny Ive, der ehemalige Chefdesigner von Apple, sein Unternehmen IO für 6,5 Milliarden Dollar an OpenAI verkauft hat. OpenAI plant, in den Hardware-Markt einzusteigen und arbeitet an einem mysteriösen KI-Gerät, das neben MacBook und iPhone als drittes unverzichtbares Gerät auf dem Schreibtisch fungieren soll.
Apple selbst plant für nächstes Jahr eine neue AR-Brille, die kleiner und alltagstauglicher als die bisherige Vision Pro sein soll. Der Kampf um die Vorherrschaft im KI- und AR-Bereich bleibt also spannend und wird von vielen Unternehmen mit hohen Investitionen geführt.

UnitedHealth Group: Verkauf nach neuen Enthüllungen
Daniel hat sich in seinem Depot von UnitedHealth getrennt. Neue Enthüllungen des Guardian und anderer Medien legen nahe, dass Pflegeheime in den USA möglicherweise dafür bezahlt wurden, Patienten nicht ins Krankenhaus zu verlegen, um Kosten zu sparen. Dies könnte zu schweren Folgeschäden und sogar Todesfällen geführt haben.
Die Vorwürfe sind noch nicht abschließend geklärt, aber das Risiko von langwierigen juristischen Auseinandersetzungen und einem Vertrauensverlust bei Kunden und Investoren ist hoch. UnitedHealth könnte dadurch nicht nur mit Strafen belegt werden, sondern auch Wachstumseinbußen erleiden, insbesondere im Medicare Advantage Programm, das ein wichtiger Wachstumstreiber war.
Angesichts dieser Unsicherheiten hat sich Daniel dazu entschieden, die Aktie zu verkaufen. Es handelt sich hier um eine High-Risk-High-Reward-Situation, der sich Daniel nicht aussetzen möchte, um mögliche langfristige Verluste zu vermeiden.
Deckers Outdoor und der Einzelhandel: Auswirkungen der Zölle
Deckers Outdoor, bekannt für Marken wie Hoka und UGG, hat kürzlich seine Quartalszahlen veröffentlicht. Das abgelaufene Quartal war noch solide mit einem Umsatzwachstum von 6,5 % und einem Ergebnis, das die Erwartungen deutlich übertraf. Allerdings ist die Prognose für das laufende Geschäftsjahr deutlich eingetrübt.

Die Gründe liegen vor allem in den makroökonomischen Herausforderungen und den Auswirkungen der Handelszölle, insbesondere in Vietnam, wo ein großer Teil der Produktion stattfindet. Die Zölle von bis zu 60 % belasten die Margen und zwingen Deckers dazu, die Prognosen zurückzuziehen. Die Aktie reagierte mit einem Kursrückgang von über 16 %.
Auch andere Einzelhändler wie Walmart und Target berichten von Preisdruck und Margenbelastungen durch steigende Zölle. Diese Entwicklungen könnten die Konsumstimmung und damit auch die Börsenstimmung negativ beeinflussen.
Baumarkt-Sektor: Home Depot und Lowes kämpfen mit Gewinnrückgang
Im Baumarkt-Sektor zeigen sich ebenfalls Herausforderungen. Home Depot und Lowes haben ihre Quartalszahlen veröffentlicht und mussten jeweils einen Gewinnrückgang verzeichnen – bei Home Depot fast 5 %. Trotz eines Umsatzwachstums von 9,4 % bei Home Depot stiegen die Kosten noch stärker, was die Margen belastete.

Die Unternehmen führen die schwächere Entwicklung auf den angespannten US-Immobilienmarkt zurück, der die Nachfrage nach Baumaterialien und Renovierungen dämpft. Für das restliche Jahr wird nur mit minimalem Wachstum gerechnet, was die Aussichten für Investoren eher trübt.
Intuit – unbekannter Dauerbulle durch Steuersoftware
Ein Highlight in der aktuellen Marktlage ist die Softwareaktie Intuit, ein Unternehmen, das viele Investoren vielleicht noch nicht auf dem Schirm haben, das aber seit Jahrzehnten eine starke Marktposition im Bereich Steuersoftware und Finanzmanagement innehat.
Intuit bietet Produkte wie TurboTax, das Privatpersonen bei der Steuererklärung unterstützt, sowie QuickBooks, das vor allem kleinen Unternehmen bei der Buchhaltung und Lohnabrechnung hilft. Das Unternehmen hat es geschafft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Technologien zu integrieren, ohne seine Marktführerschaft zu verlieren.
Die jüngsten Quartalszahlen von Intuit übertrafen die Erwartungen deutlich: Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 11,65 USD, während Analysten nur 10,91 USD erwartet hatten. Der Umsatz stieg um 15 % auf 7,8 Milliarden USD und die Prognose für das Gesamtjahr wurde angehoben, mit einem erwarteten Umsatz zwischen 18,72 und 18,76 Milliarden USD, deutlich über den Schätzungen.
Langfristig hat sich die Aktie als sehr stabil erwiesen, mit kontinuierlichem Wachstum und wenig Schwächephasen. Intuit ist damit ein Paradebeispiel für ein „langweiliges“ Unternehmen, das beständig Wert schafft und ein solides Investment darstellt.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (Alphabet).
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