
UBS-Analyst: Downgrade für Apple! Was sind die Gründe?
Apple hatte am 04. Mai die Quartalsergebnisse bekanntgegeben und dabei die Erwartungen der Wall Street sowohl beim Gewinn als auch bei den Umsätzen übertroffen. Seitdem ist die Aktie um über 11 % angestiegen. Nun äußerte sich der UBS-Analyst David Vogt zur Aktie mit einer Herabstufung. Doch was sind seine Beweggründe? Und was wurde im Earningscall bekanntgegeben? Mehr dazu im folgenden Artikel.
So verlief das erste Quartal
Der Gewinn pro Aktie belief sich auf 1,52 USD und lag damit um 0,09 USD über den Prognosen. Zudem konnte das Unternehmen einen Umsatz von 94,84 Milliarden USD verzeichnen, was die Analystenschätzungen um 2 Milliarden USD übertraf, auch wenn dies einen Rückgang von 2,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum darstellt.
Im Detail sah die Umsatzverteilung wie folgt aus: Das iPhone, das Kernprodukt von Apple, erzielte einen Umsatz von 51,33 Milliarden USD, was einem leichten Wachstum von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Umsatz mit Macs hingegen fiel um 31,3 % auf 7,17 Milliarden USD. Auch die iPad-Umsätze sanken, und zwar um 12,7 % auf 6,67 Milliarden USD. Die Kategorie “Wearables, Home und Zubehör”, die Produkte wie die Apple Watch und die AirPods umfasst, verzeichnete einen leichten Rückgang von 0,7 % auf 8,75 Milliarden USD.
Positiv hervorzuheben ist das Segment “Services”, das Dienstleistungen wie iCloud, Apple Music und den App Store umfasst: Hier konnte Apple ein Umsatzwachstum von 5,4 % auf 20,9 Milliarden USD verzeichnen.
Zudem hat der Verwaltungsrat von Apple beschlossen, eine Bardividende von 0,24 USD pro Stammaktie des Unternehmens auszuschütten, was einer Erhöhung von 4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Darüber hinaus hat das Board ein weiteres Aktienrückkaufprogramm genehmigt. Dieses ermöglicht es dem Unternehmen, bis zu 90 Milliarden USD seiner eigenen Stammaktien zurückzukaufen.
Die Highlights aus dem Earningscall
Apple hatte unter anderem in seinem Earningscall vom 04. Mai neue Quartalsrekorde in einer Vielzahl von Ländern gemeldet und unterstrich die wachsende Bedeutung von Märkten wie Indien. Tim Cook, CEO des Tech-Giganten, wies dabei auf die Rolle Indiens in der zukünftigen Strategie des Unternehmens hin und unterstrich die Chance, die sich aus dem wachsenden Übergang der Bevölkerung in die Mittelschicht ergäbe. Cook sieht Indien “an einem Wendepunkt”.
Der iPhone-Umsatz des Unternehmens, der bei 51,3 Milliarden USD lag, wurde durch die starke Nachfrage nach dem iPhone 14 und dem iPhone Plus sowie den Pro- und Pro Max-Modellen angetrieben. Dennoch verzeichneten der Mac und das iPad, die innerhalb der Unternehmensschätzungen lagen, eine verlangsamte Performance aufgrund der starken Nachfrage nach M1-Macs sowie Wechselkurs- und Makroproblemen.
Allerdings hob Cook die positive Reaktion der Kunden auf die M2-Macs hervor und betonte insbesondere die Beliebtheit des M2-Mac mini.
In Bezug auf die Dienstleistungen zeigten Apple Care und Video eine starke Performance, obwohl der Gaming-Bereich nach Aussage von CFO Luca Maestri eine gewisse Schwäche zeigte. Nichtsdestotrotz konnte Apple einen Anstieg seiner bezahlten Abonnements für seine Dienste verzeichnen: Mit aktuell mehr als 975 Millionen hat das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr 150 Millionen Abonnenten hinzugewonnen. Die Gesamtzahl konnte somit im Vergleich zum Jahr 2020 fast verdoppelt werden.
In Bezug auf die Aussichten für das Juni-Quartal erklärte Maestri, dass die Ergebnisse von Apple voraussichtlich ähnlich denen des März-Quartals ausfallen würden, wobei Wechselkursschwankungen zu einem Gegenwind von etwa 4 % führen könnten.
Er prognostizierte, dass die Einnahmen aus dem Dienstleistungsgeschäft im Vergleich zum Märzquartal ähnlich ausfallen dürften, mit etwas schwächeren Ergebnissen in den Bereichen mobile Spiele und Werbung. Die erwarteten Bruttomargen lagen zwischen 44 % und 45 %, während die Betriebskosten zwischen 13,6 Milliarden USD und 13,8 Milliarden USD liegen sollten.
Kein nachhaltiges iPhone-Wachstum in Sicht?
David Vogt, ein Analyst bei der UBS, hat seine Einstufung für die Apple-Aktie von “buy” auf “neutral” geändert und prognostiziert, dass die Nachfrage nach dem iPhone trotz des Wachstums in den Schwellenländern wahrscheinlich unter Druck geraten wird.
Trotz der beeindruckenden Performance der Apple-Aktie seit Jahresbeginn – mit einem Anstieg von 41 % – zeigte sich Vogt in seiner Einschätzung skeptisch.
Der Analyst erklärte in seiner Research Note, dass auf Basis seiner Gewinn pro Aktie-Prognose von 6,22 USD für die nächsten 12 Monate, dem aktuellen Jahreshoch der Apple-Aktie und einem Aufschlag von 50 % auf den S&P 500, das Risiko-Rendite-Verhältnis der Apple-Aktie wenig überzeugend sei. Diese Einschätzung beruht insbesondere auf den seiner Meinung nach schwachen Fundamentaldaten für das iPhone, dem Mac und dem App Store in den nächsten 6-12 Monaten.
Während Vogt sein Kursziel für die Aktie auf 190 USD erhöhte, betonte er, dass die erwartete Aktionärsrendite eine Kaufempfehlung nicht rechtfertige, besonders angesichts der schwächeren Fundamentaldaten.
Vogt geht davon aus, dass das Wachstum von iPhone-Verkäufen in der zweiten Hälfte dieses Jahres um 1 bis 2 % zurückgehen wird. Parallel dazu könnte der Umsatz mit Macs zwischen 3 und 5 % sinken.
Obwohl Apple zuletzt in den Schwellenländern robuste iPhone-Verkäufe verzeichnete, meint Vogt, dass die Größe des adressierbaren Marktes außerhalb der USA, Chinas und Europas nicht groß genug sei, um ein nachhaltiges iPhone-Wachstum im mittleren einstelligen Bereich zu gewährleisten.
Zudem scheint die Kaufabsicht für iPhones bei Verbrauchern in den nächsten 12 Monaten zu sinken. UBS-Umfragen deuten darauf hin, dass die Verbraucher in Ländern wie Großbritannien, China und Japan im Vergleich zu Kunden in den USA weniger wahrscheinlich planen, ein neues iPhone zu erwerben.
Schließlich erwähnte Vogt, dass es unwahrscheinlich sei, dass das Wachstum von Apples Dienstleistungen oder des App Stores in absehbarer Zeit wesentlich an Fahrt gewinnen wird.

Teste Goldesel Premium 14 Tage kostenlos
Du willst tägliche Marktupdates, Tradingideen, Echtgelddepots und bei einer der aktivsten Tradingcommunitys dabei sein? Dann teste Goldesel Premium 14 Tage kostenlos und tauche ein in die Welt des aktiven Handels.
Technische Einordnung: Apple

Trotz eines beträchtlichen Rückgangs von über 26 % im letzten Jahr, hat die Apple-Aktie seit Anfang des Jahres beeindruckend um 41 % zugelegt. Aktuell verharrt die Aktie knapp unterhalb ihres kürzlich erreichten historischen Höchststands von etwa 185 USD. Dieser Bereich stellt zudem das untere Ende einer Widerstandszone dar, die sich bis zur markanten Marke von 190 USD erstreckt. Eine nachhaltige Überwindung dieser Zone wäre erforderlich, um den beachtlichen Aufschwung fortzusetzen.
Sollte die Aktie jedoch zunächst eine Korrekturphase einleiten, könnten die 50-Tage-Linie und die Unterstützungszone zwischen 176,50 USD und 171 USD als potenzielle Sicherheitsnetze dienen. Falls diese Marken durchbrochen werden, könnte die nächste Unterstützungszone, die sich zwischen 164 USD und 160 USD erstreckt, als Rückhalt fungieren.
Übrigens: Morgan Stanley-Analyst: Über 30 % Kurspotenzial für diese Cybersecurity-Aktie!
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
Weitere spannende Themen