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Trading-Idee: Activision Blizzard! Deutsche Bank-Analyst stuft auf

Die Unterhaltungsindustrie erlebt derzeit einen rapiden Anstieg, wobei Spiele die größte und am schnellsten wachsende Form der Unterhaltung darstellen. Aktuell sind etwa drei Milliarden Menschen weltweit in der Gaming-Community aktiv und die neue Generation ist von den Vorteilen der interaktiven Unterhaltung begeistert.

Microsoft gab Anfang 2022 bekannt, dass man Activision Blizzard, ein führendes Unternehmen in der Spieleentwicklung und Veröffentlichung von interaktiven Inhalten, übernehmen wolle. Durch diese Übernahme wird das Wachstum des Spielegeschäfts von Microsoft in den Bereichen Mobile, PC, Konsole und Cloud beschleunigt und es werden Bausteine für das Metaverse bereitgestellt.

Aktienverlinkung: US00507V1098

Doch die Übernahme ist mit einigen wettbewerbsrechtlichen Hürden verbunden. Microsoft plante, Activision Blizzard für 95 USD pro Aktie zu erwerben, wodurch der Wert der Transaktion auf insgesamt 68,7 Milliarden USD ansteigen würde. Diese Summe beinhaltet auch die Netto-Barmittel von Activision Blizzard. Sollte die Übernahme abgeschlossen werden, wäre Microsoft gemessen am Umsatz der drittgrößte Spielehersteller der Welt – größer wären lediglich noch Tencent und Sony.

Die beabsichtigte Akquisition umfasst einige der bekanntesten Franchises von Activision, Blizzard und King, darunter “Warcraft”, “Diablo”, “Overwatch”, “Call of Duty” und “Candy Crush” sowie globale eSports-Aktivitäten durch Major League Gaming. Das Unternehmen verfügt über Studios auf der ganzen Welt und beschäftigt fast 10.000 Mitarbeiter. Doch was würde passieren, wenn die Akquisition nicht zustande käme? Und ist die Activision Blizzard-Aktie zum derzeitigen Preis attraktiv genug für einen möglichen Trade?

Einschätzung zu Activision Blizzard der Deutschen Bank

Derzeit befindet sich die Activision Blizzard-Aktie mit einem Kurs von etwa 77 USD knapp 25 % unter dem Übernahmepreis von 95 USD. Laut dem Analysten Benjamin Soff, der Deutschen Bank, kann Activision Blizzard unabhängig davon, ob der Deal mit Microsoft zustande kommt oder nicht, Renditen für seine Aktionäre generieren.

Der Analyst hat die Aktie von “hold” auf “buy” hochgestuft und das Kursziel um 7 USD auf 90 USD angehoben. Dies entspricht einem Aufwärtspotenzial von über 16 % im Vergleich zum aktuellen Kurs.

“Wir bleiben vorsichtig, was den behördlichen Genehmigungsprozess für die Übernahme von Activision durch Microsoft angeht, da die Regulierungsbehörden in den USA, Großbritannien und Europa Big Tech immer genauer unter die Lupe nehmen. Wir glauben jedoch, dass Activision auf eigenständiger Basis gut positioniert ist und dass die gut kapitalisierte Bilanz attraktive Aktionärsrenditen unterstützen kann.”

Deutsche Bank-Analyst Benjamin Soff

In einer vorläufigen Stellungnahme äußerte die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority) in der vergangenen Woche Bedenken darüber, dass das Geschäft zu einer “erheblichen Verringerung des Wettbewerbs bei Spielkonsolen und Cloud-Gaming-Diensten in Großbritannien” führen könnte.

Zudem merkte die Behörde an, dass Microsoft möglicherweise einen kommerziellen Anreiz habe, “Call of Duty” exklusiv für die Xbox zu vermarkten und andere Titel ausschließlich über Cloud-Gaming-Dienste anzubieten.

Als mögliche Lösungen nannte Soff die Blockierung der Übernahme, die Aufspaltung von Teilen des Geschäfts von Activision Blizzard oder die Anwendung von Verhaltensmaßnahmen. Der Analyst meinte, dass die beste und wahrscheinlichste Option darin bestünde, eine Einigung oder Verhaltensmaßnahme zu erzielen, wie etwa das Angebot von Microsoft, “Call of Duty” für eine Dekade exklusiv an Sony auf der PlayStation zu lizensieren.

Gesunde Wachstumsraten und starkes Franchise

Trotz aktuell rückläufiger Verbraucherausgaben und hoher Inflationsraten erwartet Soff eine gesunde Wachstumsrate und prognostiziert kommerziellen Erfolg für die Veröffentlichungen von Activision Blizzard im Jahr 2023.

Die Marken des Unternehmens bleiben weiterhin für Verbraucher attraktiv, so der Analyst. Dabei soll vor allem das Franchise “Call of Duty” anderen Titeln in der Weihnachtszeit Marktanteile abgenommen haben. Zusätzlich geplante Veröffentlichungen von anderen Premium-Titeln sollen außerdem dazu beitragen, den Schwung im Jahr 2023 aufrechtzuerhalten.

Soff prognostiziert für das Jahr 2023 ein Wachstum von 12 % bei den Nettobuchungen und 17 % bei den Betriebseinnahmen. Dies liegt über der erwarteten Wachstumsrate im “mindestens” hohen einstelligen Bereich.

Der Deutsche Bank-Analyst erkennt jedoch an, dass ein Scheitern der Übernahme zu einem kurzfristigen Verkauf der Activision Blizzard-Aktie führen könnte. Wie stark der Ausverkauf ausfallen würde und wie man sich davor schützen könnte, wird im nächsten Abschnitt erläutert.

Technische Einordnung

Chart von Activision Blizzard

Vor dem Übernahmeangebot von Microsoft befand sich die Activision Blizzard-Aktie in einer stärkeren Abwärtsbewegung. Das Übernahmeangebot ist deutlich im Chart durch das offene Gap Anfang 2022 erkennbar. Seitdem bewegt sich die Aktie in einer Seitwärtsbewegung zwischen den Marken von 70 USD und 80 USD.

Als Unterstützung könnte unter anderem die Marke von ca. 74 USD dienen und die Unterstützungszone zwischen den Marken von 72 USD und 70 USD. Darunter liegen die nächsten Supports bei den Marken von ca. 63 USD und 58 USD. Die Widerstandszone zwischen 80 USD und ca. 82 USD gilt es für ein Fortsetzen der Aufwärtsbewegung zu überwinden, wobei die Unsicherheit über das Übernahmeangebot das Aufwärtspotenzial dämmen könnte.

Trading-Idee: Möchte man von der Arbitrage des Übernahmepreises von 95 USD profitieren, könnte man bei einem Rücksetzer auf die Unterstützungslinie bei ca. 74 USD Long gehen und sich den Stop bei 70 USD setzen. Beim Zustandekommen der Akquisition, kann man mit dem Trade eine Performance von knapp 30 % erzielen. Sollte die Übernahme verhindert werden, wird man mit einem Verlust von etwa 5 % ausgestoppt. Man sollte jedoch in Betracht ziehen, dass der Stop im schlimmsten Fall nicht ausgelöst wird.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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