
Tesla-Aktie erneut im Minus – ist die Nachfrage in Gefahr?
Tesla steht aktuell gehörig unter Druck. Die Aktie fiel im frühen Handel am Donnerstag aufgrund von möglichen Produktionsproblemen in Shanghai erneut.
Verkürzung der Schicht
Am heutigen Donnerstag berichtete Bloomberg, dass Tesla die Schichten in seinem Werk in Shanghai von elfeinhalb auf neuneinhalb Stunden reduziert, woraufhin die Aktie im vorbörslichen Handel etwa 1,9 % verlor.
Sollte sich die Verkürzung der Schicht bestätigen, wäre dies ein Zeichen für weiter nachlassende Nachfrage. Die heutigen Informationen folgen auf Berichte vom Anfang der Woche, wonach Tesla die Produktion des Model Y in Shanghai für Dezember um 20 % gekürzt habe. Tesla dementierte diese Berichte. Details zum Produktionsplan sind allerdings nicht bekannt.
Die verringerte Produktion könnte ein Zeichen für eine anhaltende Teileknappheit aufgrund der chinesischen Null-Covid-Politik sein. Ebenfalls sind Nachfrageprobleme als Ursache denkbar. Letztlich ist es auch möglich, dass es sich hierbei lediglich um normale Schwankungen von Monat zu Monat handelt oder sogar etwas mit der Produktion in Teslas neuem Werk in Berlin zu tun hat (die produzierten Fahrzeuge in Shanghai werden in China und Europa verkauft).
Das Fazit ist: Anleger wissen es einfach nicht, und Anleger hassen Unsicherheit.
Kaufanreize der Vergangenheit
Die Anleger hatten in letzter Zeit nicht nur mit Produktionsunsicherheiten zu kämpfen. Tesla bietet in China und den USA auch Anreize für Kunden, die das Auto bis Ende des Jahres abnehmen. Diese Anreize könnten ein Zeichen für eine schwächelnde Nachfrage sein.
In den USA erhalten Autokäufer ab Januar neue staatliche Kaufanreize. Hierdurch könnte sich die aktuelle Nachfrage bis ins Jahr 2023 verschieben. Einige Förderprogramme in China enden im Jahr 2022, wodurch hier wiederum das Geschäft belastet werden könnte. Letztlich ist auch denkbar, dass das Unternehmen zum Quartalsende die Auslieferungsziele noch zu erreichen versucht.
So wird erwartet, dass Tesla im 4. Quartal mehr als 440.000 Fahrzeuge ausliefern wird, was einen Rekord darstellen und die Auslieferungen für das gesamte Jahr auf knapp 1,4 Millionen Einheiten bringen würde – ein Plus von 45 % im Vergleich zum Jahr 2021. Anleger gehen davon aus, dass sich das Wachstum von diesem Niveau aus fortsetzen wird. Es wird erwartet, dass Tesla im Jahr 2023 zwei Millionen Fahrzeuge ausliefert. Das Erreichen dieser Ziele ist möglicherweise entscheidend dafür, wie sich die Aktie in den nächsten zwölf Monaten entwickelt.
Technische Einordnung

Die Tesla-Aktie befindet sich seit ihrem Jahreshoch in einem Abwärtstrend. Aktuell steuert die Aktie auf das Jahrestief zu, wobei bei unterschreiten dieser Unterstützung weitere Kursverluste möglich sind.
Siehe auch: Aktienrückkäufe in Milliardenhöhe bei diesem Baumarktbetreiber!
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