Blogartikelbild Teamviewer-Aktie steigt zweistellig: Alles zu den Quartalszahlen

Teamviewer-Aktie steigt zweistellig: Alles zu den Quartalszahlen

Viele hatten Teamviewer bereits abgeschrieben. Beim Anbieter von Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware war es im letzten Jahr zu mehreren Prognosesenkungen gekommen. Der Finanzvorstand Stefan Gaiser wurde daraufhin entlassen. Zuvor trennte sich das Unternehmen bereits von Marketing Chefin Lisa Agona. Der Grund waren hohe Marketingausgaben für das Trikotsponsoring bei Manchester United sowie der Einstieg in die Formel 1.

Im Vorfeld der Quartalszahlen wurde Teamviewer sowohl von JPMorgan als auch von Goldman Sachs abgestuft. Mit den Quartalszahlen übertrifft Teamviewer allerdings in fast allen Bereichen die Erwartungen.

Teamviewer bestätigte entgegen der Erwartungen der Analysten die Jahresprognose. Die Billings, also Umsätze der Zukunft, wuchsen um 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt erreichten die Billings ein Volumen von 144,6 Mio. EUR im 3. Quartal und lagen damit über den Erwartungen. Auch der Umsatz lag mit 143,4 Mio. EUR über dem Analystenkonsens von 141,7 Mio. EUR. Im Vorjahr lag der Umsatz im 3. Quartal noch bei 127,7 Mio. EUR.

Neben den Erlösen überzeugte der Fernwartungsspezialist auch im Enterprise Geschäft. In dieses Segment, mit dem Fokus auf Unternehmenskunden, hatte Teamviewer zuletzt einen strategischen Schwerpunkt gesetzt. Währungsbereinigt stiegen die Umsätze in diesem Bereich um 37 % im Vergleich zum Vorjahr. Konkurrenten wie AnyDesk sind im Enterprise Bereich bisher nicht ansatzweise so stark wie Teamviewer.

Teamviewer lässt Profitablitätsprobleme hinter sich

Durch die Engagements bei Manchester United und Mercedes-AMG Petronas hat die Profitabilität bei Teamviewer stark gelitten. Allerdings ist auch die EBITDA-Marge höher ausgefallen als erwartet. Sie stieg um 8 Prozentpunkte auf 41,6 % und lag damit über den Erwartungen. Der Großaktionär Permira, ein Private-Equity Haus, hält weiter an seiner Teamviewer-Beteiligung von über 20 % fest. Permira hatte Teamviewer im Jahr 2014 gekauft und dann einen Teil der Anteile beim Börsengang 2019 veräußert. Auch kurz danach wurden weitere Aktienpakete verkauft. Allerdings fanden die Verkäufe bei Kursniveaus von über 30 EUR statt. Nach der heutigen Veröffentlichung der Zahlen zum 3. Quartal steht die Aktie bei etwa 11 EUR.

Quartalszahlen von Teamviewer
Der Teamviewer Chart seit 2020, der Kurs konnte zwischenzeitlich über 50 EUR steigen. Nach den Quartalszahlen heute lässt sich ein Sprung nach oben ablesen.

Die Analysten von RBC belassen Teamviewer nach den Quartalszahlen bei einem Kursziel von 19 EUR. Das wäre ein Aufwärtspotential von etwa 70 %.

Spannend ist die Entwicklung auch im Hinblick auf die Partnerschaften bei Teamviewer. Die Augmented Reality Lösungen von Teamviewer können jetzt weltweit in den SAP Innovationszentren zu Demonstrationszwecken begutachtet werden. Zudem gab Teamviewer erst vor Kurzem eine Technologie- und Forschungspartnerschaft mit Hyundai bekannt. Hier soll der Einsatz von digitalen Lösungen in der Produktion untersucht werden.

Siehe auch: Hellofresh, ein weiteres junges Wachstumsunternehmen mit durchwachsenen Quartalszahlen.

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