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Tabakaktien – hat dieser Konzern die Nase vorn?

Ein Tabakkonzern möchte Rauchern die Zigarette madig machen. Das klingt nach einem schlechten Aprilscherz, aber tatsächlich ist das schon seit längerem das Ziel von Philip Morris (Kürzel: PMI). Das Unternehmen hinter dem Marlboro-Mann möchte sich natürlich nicht selbst zerschlagen, sondern seine eigens entwickelte Alternative zum Rauchen schmackhaft machen: IQOS (“I quit ordinary smoking”) ist eine E-Zigarette, die den Tabak erhitzt, aber nicht verbrennt. Der Vorteil laut Hersteller: echter Geschmack, weniger Schadstoffe. Mit IQOS stellt sich Philip Morris für die Zukunft auf und ist daher von den “Big Four” der Tabakindustrie am besten für die Zukunft aufgestellt – das meint zumindest ein Analyst der Investmentbank JPMorgan, der die Aktie von PMI jetzt hochgestuft hat.

Aktienverlinkung: US7181721090

Philip Morris – Eckdaten und Mission

NamePhilip Morris International Inc.
BrancheTabakindustrie/Nichtzyklischer Konsum
Gründung2008 (Abspaltung von Altria)
UnternehmenssitzNew York City, USA (formal); Lausanne, Schweiz (operativ)
CEOJacek Olczak
Mitarbeiteranzahl69,600 (2021)
Umsatz80,67 Mrd. USD (2022)
Die Eckdaten zu Philip Morris.

Nach Marktkapitalisierung ist Philip Morris der weltweit größte Tabakkonzern. Zum Produktportfolio des Unternehmens, das in 175 Ländern tätig ist, zählen die Zigarettenmarken Marlboro, L&M, Chesterfield und viele mehr. Die Zigaretten-Qualmerei gilt aber weder als gesund noch als zukunftsträchtig. Verbote, hohe Steuern und ein schlechtes Image belasten Philip Morris und Co. Vor allem durch den massiven Regulierungsdruck sind die Tabakkonzerne seit Jahrzehnten dazu gezwungen, Alternativen zum Glimmstängel anzubieten. Jacek Olczak, CEO von Philip Morris, macht sich dafür stark, dass die herkömmliche Zigarette spätestens im Jahr 2030 verboten wird. Sein Unternehmen werde ab 2030 auch keine Tabakzigaretten mehr herstellen, sagte er.

“Wir beginnen das Jahr 2023 als echte Pioniere auf dem globalen Markt für rauchfreie Produkte.”

Jacek Olczak, CEO von Philip Morris

Das Ziel von Philip Morris ist klar: Man möchte die Raucher gewissermaßen umerziehen und zu IQOS bringen. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren neun Milliarden USD in die Forschung und Entwicklung der innovativen E-Zigarette gesteckt. In Deutschland hält sich der Erfolg mit IQOS bislang in Grenzen: Laut dem Konsumforschungsinstitut GfK greifen 679.000 Bundesbürger zum Tabakerhitzer von Philip Morris, während es ca. 17 Millionen Zigarettenraucher gibt. Das liegt in erster Linie daran, dass viele Menschen (noch) nicht überzeugt davon sind, dass die Alternative tatsächlich besser für die Gesundheit ist. Laut Angaben von PMI entsteht beim Konsum von IQOS ein Aerosol, das im Vergleich zu Zigarettenrauch bis zu 95 % weniger schädliche bzw. potenziell schädliche Stoffe enthält.

Die Aktie von Philip Morris ist – wie auch die Wertpapiere der Konkurrenz – ein Liebling von Dividendenjägern. Die Dividendenrendite beträgt aktuell 5,14 %.

Das Geschäftsjahr 2022

PMI verzeichnete im Jahr 2022 einen Nettogewinn von 9,04 Milliarden USD – ein leichter Rückgang um 0,7 % gegenüber dem Ergebnis von 9,10 Milliarden USD im Vorjahr. Der Umsatz belief sich auf 80,67 Milliarden USD, was im Vergleich zu 2021 (82,223 Mrd. USD) ebenfalls einen kleinen Rückgang bedeutete. 32,1 % des Umsatzes entfielen auf rauchfreie Produkte.

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Die Analystenaufstufung

Jared Dinges, Analyst von JPMorgan, hat die Aktie Philip Morris von “neutral” auf “overweight” hochgestuft. Sein Kursziel hob er von 109 USD auf 116 USD pro Aktie an. Dies entspricht einem Aufwärtspotenzial von 22 %. Jetzt sei ein “attraktiver Einstiegspunkt”, um in den Tabakkonzern zu investieren, denn Philip Morris sei ein globaler Marktführer, der das Rennen in der Umstellung auf gesündere Alternativen zu Nikotin anführe.

“PMI hat eine zweistellige jährliche Wachstumsrate mit bedeutender Cashflow-Unterstützung und diversifiziertem Risiko“, unterstrich Dinges am Donnerstag in einer Mitteilung. Der Analyst fügte hinzu, dass das aktuelle KGV in Höhe von 16,9 unter seinem historischen Fünfjahresdurchschnitt gehandelt werde.

Bis zur zweiten Hälfte dieses Jahres erwartet Dinges, dass einige der schwerwiegenden Einschränkungen in der Lieferkette, die die Einführung von IQOS belastet haben, nachlassen werden. Dies soll das Gewinnwachstum für dieses Jahr beschleunigen. Der Analyst von JPMorgan schätzt, dass das rauchfreie Geschäft des Marlboro-Herstellers bis 2030 einen Anteil von 12 % am US-Nikotinmarkt erobern wird. Der Anteil von PMI “an diesem mehr als 20 Milliarden USD großen Gewinnpool“ solle 20 % betragen.

Die Aktie von Philip Morris ist seit Jahresbeginn um 6,3 % gefallen.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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