
RWE stark bei Erneuerbaren Energien
Der Energiekonzern RWE hat am gestrigen Dienstag seine Jahreszahlen vorgelegt. Zuletzt stand das Unternehmen vor allem wegen des Kohleabbaus in Lützerath in den Schlagzeilen. Anders als von vielen erwartet, konnte man Gewinne nicht mit dem klassischen Geschäft, sondern vor allem mit den Erneuerbaren Energien erzielen. Das hat verschiedene Gründe. Einer der wichtigsten ist, dass Erneuerbare Energien stabile Grenzkosten haben. Die Stromerzeugung ist damit, relativ zu den Energiekosten, günstig gewesen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte RWE den Gewinn daher etwa verdoppeln.
RWE ist ein Energiekonzern aus Essen mit dem Fokus auf Stromproduktion, insbesondere aus Erneuerbaren Energien. Zudem betreibt RWE aber auch noch Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke und AKWs. Zumindest die AKWs sollen bald abgeschaltet werden. Die Kohlekraftwerke werden noch weiter betrieben.
Die Zahlen und der Ausblick von RWE
Im letzten Jahr konnte RWE dank hoher Strompreise den Gewinn deutlich steigern. Die vorläufigen Zahlen lagen schon vor. Gestern berichtete RWE über ein gutes Geschäft zum Jahresende, getrieben vom Energiehandel, Wasser, Biomasse und dem Gasgeschäft. Diese Segmente sind laut RWE das Kerngeschäft. Das Nettoergebnis lag bei 3,2 Milliarden EUR im Jahr 2022 und damit doppelt so hoch wie 2021. An dieses Ergebnis wird RWE 2023 voraussichtlich nicht anknüpfen können, da die Strompreise wieder niedriger ausfallen werden. Der Gewinn soll auf 2,2 bis 2,7 Milliarden EUR sinken. Die Dividende wird um mehr als 10 % auf 1 EUR pro Aktie angehoben.
In Zukunft werden die Erneuerbaren Energien immer wichtiger für RWE. Hier fließen fast alle Investitionen hinein. Bis 2030 will der Essener Konzern 50 Milliarden EUR in Erneuerbare Energien investieren. Bis 2030 peilt RWE im Geschäft mit Windenergie und Co. eine Verdopplung des operativen Gewinns auf 5 Milliarden EUR an. Das Kraftwerksgeschäft wird dagegen durch Schließungen immer kleiner.
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Das sagen die Analysten
Oddo BHF senkt das Kursziel für RWE von 57,50 EUR auf 51 EUR, die Einstufung bleibt auf ‘outperform’. Die Zahlen lägen über den Erwartungen, allerdings sinkt die Bewertung etwas wegen höherer Kapitalkosten.
Auch die DZ Bank senkt das Kursziel für RWE von 53 auf 51 EUR, die Einstufung bleibt weiter auf ‘kaufen’. Die Zahlen seien gut, allerdings musste der Ausblick auf 2024 etwas nach unten angepasst werden.
Die Investmentbank Stifel belässt RWE mit einem Kursziel von 56 EUR auf ‘buy’. Die Zahlen hätten über den Erwartungen gelegen.
Fazit
RWE überzeugt mit den Zahlen, allerdings sinken die Energiepreise, daher kann RWE das Ergebnis erstmal nicht weiter steigern. Die Analysten sehen beim Aktienkurs noch deutlich Potenzial. RWE dürfte mit dem Fokus auf Erneuerbare Energien vom Megatrend Neo-Ökologie profitieren.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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