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Quartalszahlen: Vonovia wird vorsichtiger

Vonovia veröffentlichte die Quartalszahlen zum 3. Quartal und die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich vorerst nicht zu bewahrheiten. Unter anderem weil Vonovia von der höheren Inflation profitieren kann.

Unternehmen aus der Immobilienbranche stehen aktuell unter besonderer Beobachtung. Fast nirgendwo wirken sich die höheren Zinsen so stark auf das Geschäft aus. Das liegt daran, dass sowohl die Bewertungen von Immobilien vom Zinssatz abhängen als auch die Finanzierung der Geschäftstätigkeit. Steigen die Zinsen, werden Immobilien weniger wert, da die Diskontierung höher ausfällt. Gleichzeitig sinkt die Rendite auf die vermieteten Immobilien, da höhere Zinsen für Fremdkapital anfallen.

So sahen die Vonovia Quartalszahlen im Detail aus:

Der Umsatz lag nach 9 Monaten bei 4,62 Mrd. EUR. Damit ist der Umsatz um 31,4 % höher als im Vorjahr. Der eine Grund für den Umsatzanstieg ist die Übernahme der Deutsche Wohnen. Zum anderen konnte auch die monatliche Nettomiete pro Quadratmeter im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 % gesteigert werden. Zusätzlich ist die Leerstandsquote weiter gesunken, was den Umsatz ebenfalls steigert. Die Leerstandsquote ist bei 2,1 % und damit historisch niedrig. Hier profitiert Vonovia von dem weiteren Zuzug nach Deutschland, während immer noch zu wenige neue Immobilien gebaut werden. Außerdem werden aufgrund der höheren Zinsen weniger Immobilienkredite aufgenommen. Mehr Menschen entscheiden sich dazu erstmal Mieter zu bleiben.

Für dieses Jahr peilt Vonovia ein operatives Ergebnis von 2,0 bis 2,1 Milliarden EUR an. Eine Steigerung um etwa 20 % im Vergleich zum Vorjahr. Für das kommende Jahr erwartet das Unternehmen, dass der operative Gewinn leicht zurückgehen wird. Vonovia selbst halbiert seine Ausgaben für Modernisierung und Investitionen nahezu. Mehr Ausgaben in diesem Bereich sind wegen der schlechten Konditionen laut Vorstand aktuell nicht vertretbar.

Die Analysten verändern die Kursziele nach den Zahlen nicht. Diese liegen teilweise mehr als 50 % über dem aktuellen Kurs. Die Analysten von JPMorgan sprechen von schwachen Zahlen, halten die Bewertung aber für niedrig.

Chart des Immobilienkonzerns Vonovia – im Laufe des aktuellen Jahres ist der Kurs immer weiter gefallen.

Siehe auch: Vonovia in der Schuldenfalle?

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