
One Big Beautiful Bill – Diese Aktien profitieren von Trumps Mega-Paket
Amerika hat ein neues Lieblingsgesetz – zumindest wenn es nach US-Präsident Donald Trump geht. Mit knapper Mehrheit hat der US-Kongress die sogenannte „One Big Beautiful Bill“ (OBBB) beschlossen. Das knapp 900 Seiten umfassende Haushalts- und Steuergesetz ist politischer Paukenschlag und fiskalischer Drahtseilakt zugleich.
Am Nachmittag des 3. Juli Ortszeit Washington, D.C. stimmte das Repräsentantenhaus mit 218 zu 214 Stimmen für den finalen Entwurf, nachdem der Senat bereits zugestimmt hatte. Damit ist Trumps zentrales Legislaturvorhaben durch – pünktlich zum Unabhängigkeitstag. Es ist ein Gesetz, das nicht nur Steuersätze verändert, sondern die Finanzarchitektur der USA nachhaltig umkrempelt.
Steuergeschenke für hohe Einkommen – bezahlt mit Schulden
Herzstück der OBBB ist die dauerhafte Verlängerung der Einkommenssteuersenkungen aus Trumps erster Amtszeit – und davon profitieren vor allem Spitzenverdiener. Der höchste Steuersatz wird um knapp 3 Prozentpunkte auf 37 % reduziert und die Einkommensschwelle dafür liegt deutlich höher als früher.
Auch neue Entlastungen wie steuerfreie Überstunden oder Trinkgelder greifen – doch in Summe profitieren Wohlhabende überproportional stark, während es für mittlere Einkommen vor allem bei Symbolpolitik bleibt. Eine Gegenfinanzierung durch höhere Abgaben zum Beispiel auf Kapital oder Unternehmensgewinne fehlt, denn auch Unternehmen werden stark entlastet.
Stattdessen steigt die Verschuldung: Laut ersten Schätzungen entstehen Steuerausfälle von 4,5 Billionen USD, bei Einsparungen von 1,2 Billionen USD. Die Nettobelastung: 3,3 Billionen USD neue Schulden – ein neuer Schulden-Turbo für die USA, der den bereits bestehenden gigantischen Schuldenberg weiter wachsen lässt.

Einsparung bei Sozialkürzungen als Gegenfinanzierung
Um einen Teil der Ausgaben zu decken, setzt Trump auf tiefe Einschnitte im Sozialbereich. Besonders betroffen ist Medicaid, das ärmere Haushalte und Menschen mit Behinderung absichert – hier sollen rund eine Billion Dollar eingespart werden. Auch das Lebensmittelhilfeprogramm SNAP und weitere soziale Leistungen werden gekürzt.
Leute werden sterben!
Debbie Wasserman Schultz | Demokratin im Repräsentantenhaus
Laut Analysen könnten dadurch rund 12 Millionen Menschen ihre Krankenversicherung verlieren – ein harter Bruch mit jahrzehntelanger US-Sozialpolitik. Trump-Konservative Hardliner loben die Kürzungen als „Verantwortungsmaßnahme“, während Demokraten scharf protestieren.
Chancen – Welche Aktien profitieren?
Wo sich die eine Seite über Sozialkürzungen empört, sieht die andere massive Geschäftschancen. Die OBBB ist ein Konjunkturpaket für jene Branchen, die Trump besonders am Herzen liegen: Banken, Militär und traditionelle Industrie. Mit 150 Milliarden USD zusätzlicher Verteidigungsausgaben und weiteren 150 Milliarden für Grenzsicherheit wird eine gewaltige Nachfrage nach Ausrüstung, Waffen und Infrastruktur geschaffen. Gleichzeitig profitieren Finanzunternehmen von Deregulierung und Steuererleichterungen – eine Kombination, die das Potenzial für erhebliche Gewinnsteigerungen mit sich bringt.
Finanzbranche
Die Finanzbranche steht vor bedeutenden Veränderungen. Nach zwei Jahrzehnten verschärfter Regulierung verspricht die OBBB eine Kehrtwende, die erhebliche Mengen an gebundenem Kapital freisetzen könnte. Besonders Großbanken und Private-Equity-Firmen dürften von der neuen Regulierungsphilosophie profitieren, die auf Wachstum statt auf Vorsicht setzt.
JP Morgan Chase
JP Morgan Chase ist als größte US-Bank nach verwalteten Vermögen gut positioniert, um von den geplanten Deregulierungsmaßnahmen zu profitieren. Die OBBB sieht vor, dass strengere Eigenkapitalanforderungen gelockert und bürokratische Hürden für Kreditvergabe abgebaut werden – Änderungen, die den Finanzsektor insgesamt entlasten könnten.
Laut JP Morgans eigenem Marktausblick haben “die Aussichten für Deregulierung das Potenzial, Bankkapital freizusetzen und M&A-Aktivitäten zu steigern.” Das Unternehmen schätzt, dass die Deregulierung “etwa 200 Milliarden USD an Überschusskapital” im gesamten Bankensektor freisetzen könnte – Geld, das für Aktienrückkäufe, Fusionen und Übernahmen oder verstärkte Kreditvergabe verwendet werden kann.
Darüber hinaus profitiert JP Morgan von der geplanten Verlängerung der Steuersenkungen aus 2017. Die permanente Beibehaltung niedrigerer Unternehmenssteuersätze bedeutet direkte Gewinnsteigerungen, während die allgemeine Wirtschaftsstimulierung die Kreditnachfrage anheizen dürfte. CEO Jamie Dimon, der bereits in Trumps Strategic and Policy Forum tätig war, hat die Bank in eine günstige Position für die neue Regulierungsumgebung gebracht.
Warum profitiert JP Morgan von der OBBB?
- Kapitalfreisetzung: Lockerung der Eigenkapitalvorschriften könnte erhebliche Mittel für Wachstum freisetzen
- Steuervorteil: Permanente Verlängerung der Unternehmenssteuersenkungen steigert die Gewinnmarge
- M&A-Boom: Verbesserte Finanzierungsbedingungen und Deregulierung fördern das Investmentbanking
- Kreditwachstum: Wirtschaftsstimulierung durch OBBB könnte die Nachfrage nach Unternehmens- und Privatkrediten erhöhen
Chart

Die Aktie von JP Morgan könnte als Erfinder des Begriffs Dauerläufer im Duden zu finden sein. Die langfristige Performance der Aktie ist bemerkenswert und selbst seit dem Vor-Corona-Hoch konnte die Aktie mittlerweile deutlich über 100 % Kursgewinn verbuchen. Der Rücklauf im April diesen Jahres in die Zone zwischen 200 und 207 USD war rückblickend betrachtet eine hervorragende Einstiegschance.
Sollte die Aktie diesen Bereich nochmal anlaufen, aus welchem Grunde auch immer, sollte man den Titel für einen Einstieg auf der Watchlist haben.
Für kurz bis mittelfristige Positionen könnte man bereits bei einem Rücklauf in den Bereich von 280 USD und einer entsprechend positiven Reaktion über einen Trade / Swing-Trade nachdenken.
Blackstone
Private-Equity-Riesen wie Blackstone könnten zu den größten Gewinnern der OBBB gehören. Das weltgrößte Alternative-Investment-Unternehmen mit über 1,1 Billionen Dollar verwaltetem Vermögen steht vor der Erschließung neuer Märkte durch regulatorische Erleichterungen.
Die OBBB erleichtert Private-Equity-Firmen den Zugang zu 401(k)-Rentenplänen – ein über 12 Billionen Dollar schwerer Markt, der bislang weitgehend verschlossen war. Aktuell bieten weniger als 10 Prozent der 401(k)-Pläne Zugang zu alternativen Investments. Für Blackstone bedeutet das eine massive Vergrößerung der potenziellen Kapitalbasis, da traditionelle institutionelle Investoren weitgehend ausgeschöpft sind.
Zusätzlich profitiert das Unternehmen von der Beibehaltung der “Carried Interest”-Steuervergünstigung, die es Private-Equity-Firmen ermöglicht, Erfolgsbeteiligungen günstiger zu versteuern. Die OBBB sieht zudem vor, dass Eigenkapitalanforderungen für Private-Equity-Firmen gesenkt werden, was mehr Flexibilität bei Investitionsstrategien ermöglicht.
Warum profitiert Blackstone von der OBBB?
- Marktvergrößerung: Zugang zu 12+ Billionen Dollar 401(k)-Markt
- Carried Interest: Günstigere Besteuerung von Erfolgsbeteiligungen
- Deregulierung: Niedrigere Eigenkapitalanforderungen und mehr Flexibilität
Chart

Die Aktie von Blackstone scheint den Ausbruch über das Jahreshoch von Ende 2021 endlich geschafft zu haben. Mit dem nun positiven Regulierungsumfeld könnte die Aktie bald weitere Kursgewinne einfahren. Spannend wäre ein Einstieg, sofern die Aktie auf die 50-Tagelinie reagieren und einen Restest auf das Ausbruchsniveau bei rund 153,50 USD absolvieren sollte. Bei entsprechend positiver Reaktion an der Zone könnte man daher eine Position aufbauen. Alternativ bei einem Breakout über dem SMA50.

Sollte die Aktie von Blackstone das oben angesprochene Szenario so ausführen, könnte man sich im Bereich von 153,50 USD positionieren. Der Stop für etwaige Positionen sollte unter dem Tief vom 01. Juli bei 148,70 USD gewählt werden. Charttechnische Ziele sind schwer zu bestimmen, da keine wirklich relevanten Zonen bis zum Allzeithoch gegeben sind. Man könnte zunächst mi einem CRV von 2 agieren und einen Teilverkauf machen, um die restliche Position anschließend mittel- bis langfristig zu halten.
Das vorgestellte Szenario könnte auch mit einem K.O.-Zertifikat der HSBC, WKN: HS4Z8T (2,9er Hebel) umgesetzt werden.
Energiesektor
Kaum ein Politikfeld wurde unter der OBBB so deutlich umgesteuert wie die Energiepolitik. Wo zuvor mit Joe Bidens Inflation Reduction Act (IRA) Klimaziele und Förderung erneuerbarer Energien im Zentrum standen, setzt Trump nun auf Versorgungssicherheit, Industrieförderung – und fossile Ressourcen. Zahlreiche grüne Steuervergünstigungen aus dem IRA wurden gestrichen oder stark gekürzt, während neue Anreize für Investitionen in Öl, Gas und Atomkraft gesetzt wurden.
ExxonMobil
ExxonMobil ist einer der weltweit größten integrierten Energiekonzerne und deckt die gesamte Kette ab – von der Öl- und Gasförderung über Raffinierung bis hin zur Produktion petrochemischer Produkte. Trotz wachsendem Druck auf nachhaltigere Geschäftsmodelle blieb der Fokus des Unternehmens klar auf fossilen Energieträgern.
Der Großteil von ExxonMobils Umsatz stammt aus dem Bereich „Energy“ – also Raffinerien, Kraftstoffverkauf und Energiehandel. Die übrigen Segmente sind deutlich kleiner, aber strategisch relevant:
- Energy: Größter Umsatzträger – Vertrieb, Raffinierung, Handel
- Upstream: Förderung von Öl und Gas – profitiert besonders stark von OBBB
- Chemical: Petrochemie für Industrie und Konsumgüter
- Specialty: Schmierstoffe und Additive – kleiner, stabiler Bereich
Warum profitiert ExxonMobil von der OBBB?
- Weniger Regulierung: Genehmigungsprozesse für neue Öl- und Gasprojekte werden erleichtert
- Industrielle Nachfragestimulierung: Anreize zur Reindustrialisierung lassen den Energiebedarf steigen
- Wegfall grüner Konkurrenzvorteile: Kürzungen bei Subventionen für erneuerbare Energien senken den Wettbewerbsdruck
- Steuerliche Vorteile: Investitionen in Infrastruktur und Förderung werden steuerlich begünstigt
Die OBBB schafft ein politisches Umfeld, das fossilen Energien Vorrang einräumt – ein klarer Rückenwind für ExxonMobil.
Chart

Die Aktie von Exxon befindet sich seit Oktober 2022 in einer ausgedehnten Seitwärtsphase, die bislang weder nach Norden noch nach Süden verlassen werden konnte. Mit der OBBB könnte mittelfristig ein Ausbruch über die Range bei 123,50 bzw. das Allzeithoch bei 126,50 USD erfolgen. Hier könnte man dann über einen Einstieg nachdenken.
BWX Technologies
BWX Technologies ist ein US-Unternehmen mit Spezialisierung auf nukleare Komponenten, unter anderem für zivile Reaktoren und die US-Marine. Zum Portfolio gehören auch Brennstoffe und Serviceleistungen für den Betrieb und die Modernisierung von Kernkraftanlagen.
Das Umsatzwachstum des Konzerns war schon die letzten Jahre ohne Förderung aufgrund der defensiven Ausrichtung des Konzerns bemerkenswert. Mit der Förderung dürften weitere Aufträge der US-Regierung die Umsatzentwicklung und auch die Gewinnmargen stärken.
Wie stärkt die OBBB BWX Technologies?
- Förderung der Atomkraft: Atomenergie wird als strategisch relevante Energieform aufgewertet
- Neue Investitionsanreize: Reaktormodernisierungen und Neubauten erhalten staatliche Unterstützung
- Beschleunigte Genehmigungen: Bürokratische Hürden für nukleare Projekte werden abgebaut
- Erhöhte Verteidigungsausgaben: Marineprojekte profitieren indirekt vom wachsenden Verteidigungshaushalt
BWX dürfte von der neuen politischen Prioritätensetzung erheblich profitieren – insbesondere durch langfristige, staatlich abgesicherte Aufträge.
Chart

Das Chartbild von BWX ist sehr erratisch, da die Aktie massiv von der Investitionsfantasie in Kernkraft profitieren konnte. Ein Einstieg gestaltet sich daher eher schwierig. Man könnte einem Ausbruch über die Hochs bei 145 USD folgen oder auf einen Rücksetzer in Richtung 130 USD hoffen.
Militär & Infrastruktur
Der Verteidigungssektor erlebt unter Trump eine Renaissance. Mit 150 Milliarden USD zusätzlicher Militärausgaben und dem ambitionierten 175-Milliarden-USD-Projekt “Golden Dome” – Amerikas Version des israelischen Iron Dome – winken Rüstungskonzernen Aufträge in historischem Ausmaß. Gleichzeitig sollen Infrastrukturprojekte forciert und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, was der Bauindustrie neue Wachstumsimpulse verschaffen könnte.
Raytheon Technologies Corp.
RTX Corporation, ehemals Raytheon, steht im Zentrum von Trumps Verteidigungsstrategie. Das Luft- und Raumfahrtunternehmen ist nicht nur ein Schlüssellieferant für das Golden Dome-Projekt, sondern auch bereits heute ein wichtiger Partner beim israelischen Iron Dome-System.
“Das ist es, was Raytheon außergewöhnlich gut kann. Wir sind vollständig darauf vorbereitet, die Ambitionen des Präsidenten zu unterstützen.”
Raytheon-CFO Neil Mitchill
Das Golden Dome-Projekt, das laut Trump bis 2029 “vollständig einsatzbereit” sein soll, umfasst die Entwicklung und Stationierung weltraumgestützter Abfangraketen zum Schutz vor ballistischen Raketen, Marschflugkörpern und Hyperschallwaffen. RTX bringt dabei entscheidende Technologien mit: Das Unternehmen ist bereits Mitentwickler des David’s Sling-Systems, eines israelischen Mittelstrecken-Abwehrsystems, und liefert Komponenten für das Iron Dome.
Analysten erwarten, dass RTX einen erheblichen Anteil der Golden Dome-Aufträge erhalten wird. Bei einer Gesamtinvestition von 175 Milliarden USD über mehrere Jahre könnte das für RTX Aufträge im zweistelligen Milliardenbereich bedeuten. Bereits jetzt profitiert das Unternehmen von steigender Nachfrage: Im Juni 2025 erhielt RTX einen 1,1-Milliarden-USD-Auftrag der US Navy für die Produktion von AIM-9X Block II-Raketen.
Warum profitiert RTX von der OBBB?
- Golden Dome-Aufträge: Potenzielle Milliardenaufträge für das 175-Milliarden-Dollar-Raketenabwehrprojekt
- Erhöhte Militärausgaben: 150 Milliarden USD zusätzliche Verteidigungsausgaben steigern die Auftragslage
- Exporterleichterungen: Gelockerte Rüstungsexportbestimmungen erschließen neue internationale Märkte
- Bewährte Technologie: Expertise bei Iron Dome und David’s Sling verschafft Wettbewerbsvorteile
Chart

Dass RTX einer der Hauptprofiteure der OBBB sein wird, lässt sich bereits am Chart erkennen. Die Aktie hat einen massiven Lauf hinter sich, der aktuell kein Ende zu nehmen scheint. Zwischen 113,50 und 115 USD befindet sich eine solide Unterstützung, an der man sich im Falle eines Rücksetzers definitiv positionieren könnte. Allerdings könnte bereits ein Rücklauf in den Bereich der 200-Tagelinie und der dortigen Unterstützung zwischen 135 und 136,20 USD eine Einstiegsgelegenheit darstellen.
Long bei Rücksetzer Richtung 135-136,20 USD mit Stop unter 133 USD und anschließendem Ziel am Allzeithoch bei rund 150 USD. Das vorgestellte Szenario könnte mit einem K.O.-Zertifikat der HSBC, WKN: HT21MM (2,99er Hebel) umgesetzt werden.
Caterpillar
Der Baumaschinen-Gigant Caterpillar könnte von der OBBB ebenfalls stark profitieren. Die 150 Milliarden USD für Grenzsicherheit beinhalten den Bau von über 700 Meilen neuer Grenzmauer sowie 900 Meilen Flusssperren – Projekte, die massiven Bedarf an Baumaschinen schaffen dürften. Zusätzlich umfasst die OBBB Investitionen in die Modernisierung der Flugsicherung mit 12,5 Milliarden USD und weitere Infrastrukturprojekte.
Besonders profitabel könnte die geplante Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Bauprojekte sein. Die OBBB sieht vor, dass bürokratische Hürden abgebaut und Projekte schneller umgesetzt werden können.
“Wenn die Deregulierungsbemühungen das US-Wirtschaftswachstum ankurbeln, würde das Caterpillar zugutekommen.”
Andrew Bonfield, CFO von Caterpillar gegenüber Reuters
Als weltgrößter Hersteller von Baumaschinen verfügt Caterpillar über die breiteste Produktpalette der Branche – von Bulldozern über Bagger bis hin zu Spezialmaschinen für Mauerbau und Infrastrukturprojekte. Das Unternehmen hat bereits während Trumps erster Amtszeit von Infrastrukturprojekten profitiert und ist gut positioniert für die neue Welle von Bauprojekten. Allerdings bringen Trumps Zölle auch Herausforderungen mit sich, da sie die Materialkosten erhöhen könnten.
Warum profitiert Caterpillar von der OBBB?
- Grenzinfrastruktur: Massive Nachfrage nach Baumaschinen für 700+ Meilen Grenzmauer
- Infrastrukturprojekte: Flugsicherungsmodernisierung und weitere Bauprojekte
- Deregulierung: Beschleunigte Genehmigungsverfahren verkürzen Projektzyklen
- Marktführerschaft: Breiteste Produktpalette für alle Arten von Infrastrukturprojekten
Chart

Auch Caterpillar ist ein wahrer Dauerläufer – und das für einen Zykliker. Die Aktie hat sich von einem Rücksetzer in den Bereich 275 USD wieder deutlich erholt und nimmt aktuell wieder die Allzeithochs bei rund 413 USD in Angriff. Sollte die Aktie hier ausbrechen, könnte man eine Position aufbauen. Alternativ wären Rücksetzer zur 200-Tagelinie bei aktuell 359 USD oder der Zone bei 275 USD spannende Einstiegsniveaus.
Risiken – Welche Aktien bekommen Gegenwind?
So massiv das OBBB Investitionen und Profite in bestimmten Sektoren ankurbelt, so deutlich sind auch die Schattenseiten. Neben den tiefen Einschnitten in das soziale Netz – etwa bei Medicaid oder der Lebensmittelhilfe – geraten ganze Branchen unter Druck, die in den letzten Jahren stark vom ökologischen und technologischen Wandel profitiert hatten. Die OBBB schafft nicht nur Gewinner – sondern auch klare Verlierer.
Green Energy & E-Autos
Während fossile Energien und traditionelle Industrie unter der OBBB Rückenwind erhalten, geraten grüne Technologien ins Hintertreffen. Die Gesetzesreform sieht deutliche Kürzungen bei Förderprogrammen für Solarenergie, Windkraft und Elektromobilität vor – ein klarer Bruch mit der Linie der Biden-Regierung. Für Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf staatlicher Unterstützung, steuerlichen Anreizen oder regulatorischer Planungssicherheit beruht, verschärft sich damit das Marktumfeld deutlich.
Mehr Informationen zu der Branche findest du hier!
Enphase Energy
Enphase Energy ist ein führender Anbieter von Solartechnologie, insbesondere Mikro-Wechselrichtern und Energiemanagementsystemen für private Haushalte. Das Unternehmen profitierte in den letzten Jahren stark von Steuervergünstigungen und Subventionen für Solardächer, vor allem in den USA.
Warum gerät Enphase unter Druck?
- Streichung von Steuervergünstigungen für private Solaranlagen reduziert die Investitionsbereitschaft von Haushalten
- Weniger Netzförderung und geringere Investitionen in Speicher- und Netzinfrastruktur belasten das Wachstumspotenzial
- Preisdruck steigt, da gleichzeitig die fossile Konkurrenz neue Subventionen erhält
Für Enphase bedeutet die OBBB vor allem: Weniger Nachfrage, härtere Konkurrenz und geringere Planbarkeit – ein toxisches Trio für einen stark wachstumsorientierten Sektor.
Chart

Das Chartbild von Enphase lässt einen nur staunen. Vom Kursfeuerwerk bis Anfang 2023 in den Himmel über 300 USD katapultiert, verlor die Aktie nahezu ihren gesamten Wert und handelt aktuell bei nur noch etwas über 42 USD. Ein Einstieg in dieses fallende Messer ist nicht zu empfehlen – zumindest mittel bis langfristig. Dafür sind die aktuellen Entwicklungen zu existenzbedrohend.

Bis zum Corona-Tief bei 21,50 USD hätte die Aktie allerdings noch ein Verlustpotential von fast 50 %. Ein Szenario, dass im aktuellen politischen Umfeld durchaus eintreten könnte. Bei 27,70 USD befindet sich noch ein charttechnisch relevanter Bereich, an dem die Aktie reagieren könnte.
Wer sich auf diese etwas verrückte Idee einlassen möchte, könnte diese auch mit einem K.O.-Zertifikat der DZ-Bank, WKN: DY6YMP (2er Hebel) umsetzen. Hier bitte aber maximal mit geringem Risikokapital agieren.
Tesla
Tesla ist der weltweit führende Hersteller von Elektroautos und zugleich ein zentraler Anbieter von Batteriespeichern. Das Unternehmen profitierte bislang massiv von Steuererleichterungen auf E-Autos, Subventionen für Ladeinfrastruktur und politischem Rückenwind für CO₂-Reduktion.
Was ändert sich durch die OBBB?
- Reduktion oder Abschaffung von Steuervergünstigungen für E-Autos, je nach Bundesstaat
- Verlangsamung des Netzausbaus und der Ladeinfrastruktur, da Investitionsmittel gekürzt werden
- Verschärfte Importzölle könnten Batteriezulieferungen verteuern
Ich war bereit, den Haushalt mitzugestalten – aber das hier ist wirtschaftlicher Selbstmord mit Ansage
Elon Musk auf X | CEO von Tesla
Für Tesla bedeutet das nicht nur finanzielle Einbußen, sondern auch eine politische Abkehr von einem Umfeld, das die Transformation zur Elektromobilität bislang aktiv gefördert hat.
In der letzten Topstory haben wir Tesla genauer unter die Lupe genommen.
Chart

In unserer letzten Topstory sind wir bereits auf die kurzfristigen charttechnischen Aspekte bei Tesla eingegangen. Übergeordnet muss man festhalten, dass an der Aktie für die aktuellen Probleme noch einiges an Fleisch dran ist und auch hier ein größerer Rücksetzer anstehen könnte. Als Vergleich: Das Corona-Tief liegt bei rund 23,50 im Vergleich zum aktuellen Kurs von 315 USD. Bei einem Bruch nach Süden der Wochenzone, die sich bei etwa 295 USD erstreckt, könnten weitere Kursverluste die Folge sein.
Fazit
Die “One Big Beautiful Bill” markiert eine fundamentale Wende in der US-Wirtschaftspolitik und schafft klare Gewinner und Verlierer an den Finanzmärkten. Mit 3,3 Billionen USD neuer Staatsverschuldung finanziert Trump einen radikalen Umbau: Steuersenkungen für Spitzenverdiener, massive Kürzungen im Sozialbereich und eine Renaissance traditioneller Industrien. Diese fiskalische Kehrtwende von Bidens grüner Agenda hin zu fossilen Energien, Rüstung und Deregulierung verändert die Spielregeln für ganze Branchen nachhaltig.
“I can say very proudly that our country is more proud right now than it has been in many, many years.”
verkündete Trump bei der Unterzeichnung am 4. Juli im Weißen Haus.
Die Chancen konzentrieren sich auf traditionelle Industrien: Finanzunternehmen profitieren von gelockerten Regulierungen, Energiekonzerne von der Förderung fossiler Brennstoffe, und Rüstungsunternehmen von Milliardenaufträgen aus dem Golden Dome-Projekt. Diese Branchen stehen vor einem strukturellen Aufschwung, der weit über kurzfristige Gewinnchancen hinausgeht.
Doch die OBBB spaltet Amerika auch an der Börse. Während traditionelle Sektoren Rückenwind erhalten, geraten grüne Technologien durch den Wegfall staatlicher Subventionen unter Druck. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob Trumps Wette auf traditionelle Industrien aufgeht – oder ob der Preis für diese Umkehr am Ende zu hoch war.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Die Autoren sind in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert. Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.
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