
Novo Nordisk Prognosesenkung, Oracle explodiert & Apple mit iPhone Air
In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Aktientalk” unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow sprechen unsere beiden Experten über die wohl größte Rallye einer Tech-Aktie seit langem. Oracle explodierte nach dem Earnings-Call um mehr als 30 % – da der Ausblick jenseits aller Erwartungen lag.
Darüber hinaus geht es um die neusten Innovationen beim Apple-iPhone-Event. Hier wurde unter anderem ein spannendes iPhone Air und die Airpods der neusten Generation vorgestellt.
Auch über den niederländischen Nebenwert Nebius wird gesprochen – das Unternehmen konnte nach einem Infrastrukturdeal mit Microsoft über 40 % zulegen und wir haben für euch eine Möglichkeit, breit gestreut in Private Markts zu investieren.
Welche unfassbaren Wachstumszahlen Oracle erwartet, was es von Apple alles für Neuigkeiten gab und eine erneute Prognosesenkung bei Novo Nordisk, das und vieles mehr erfahrt ihr wie immer bei Apple Podcast, Spotify oder direkt bei Youtube.
NAO: Investments in Private Markets
Als Einstieg hatten wir heute einen Gast: Robin Binder, Gründer und CEO von NAO. Robin kommt aus dem institutionellen Bereich – Unicredit, Family Office, Asset Allocation, Private Equity, Venture Capital, Real Estate. Dann hatte er eine Idee: „Warum kann nicht jeder so investieren wie ein Family Office?“ Das Ziel war, Private Markets so einfach zu machen, wie den Kauf einer Aktie bei Trade Republic oder Scalable: mobil-first, drei Klicks, minimaler Mindestbetrag.
Das besondere ist, dass Anleger in eine Art private Equity ETF investieren. Es wird nicht in einzelne Unternehmen, sondern in einen Korb aus etwa 250 privaten Unternehmen investiert. Das hat NAO zu bieten:
- laufende Kosten (Total Expense Ratio) auf Produktseite: rund 300 Basispunkte (also ~3 % p.a.).
- Plattformseitig transaktionale Gebühren: Ausgabeaufschläge (je nach Produkt) in der Größenordnung von ~1 % bis 2 % (je nach Strategie und Liquidität). Beim Verkauf werden 0,5–0,79 % fällig. Depotführung: keine laufende Depotgebühr.
- Performance Fees: üblich bei Private Markets – Alignierung von Interessen zwischen Manager und Investor.
- Dafür erwarten Investoren bei NAO Renditen um 14 % oder mehr
- Der Anlagehorizont sollte allerdings auch mindestens 5 Jahre betragen
Testet NAO mit unserem Code “TALK” und die ersten 100 Hörer erhalten 50 EUR-Venture-Capital-Anteile.
Special: Exklusives Angebot für Hörer
In der Folge haben wir gemeinsam mit Nowo eine Aktion: Die ersten 100 Hörer, die sich mit dem Code TALK anmelden, erhalten einen Gratis-Anteil (im Video wurde ein 50‑€ Venture‑Capital‑Anteil genannt). Wenn ihr interessiert seid, ladet die App herunter, gebt den Code ein und eröffnet euer Depot — mehr Details in den Show-Notes und in der Podcast-Beschreibung.
Arbeitsmarktrevisionen, Fed, Tech und KI
US-Märkte: neue Allzeithochs — aber die Datenlage ist widersprüchlich
Die US-Indizes (Nasdaq, S&P) liefen zuletzt wieder auf neue Hochs, während der DAX tendenziell hinterherläuft oder seitwärts korrigiert. Treibende Kräfte sind weiterhin Technologie- und KI‑Werte – es gibt massiven Fluss in Richtung Cloud‑Infrastruktur, Rechenzentren und spezialisierte KI‑Dienstleister.
Revidierte Arbeitsmarktdaten – ein überraschender Rückblick
Das US‑Arbeitsministerium hat jährliche Revisionen veröffentlicht: Die Schätzung für neu geschaffene Stellen wurde signifikant nach unten korrigiert – fast eine Million Stellen weniger (bis März) als zuvor angenommen. Das ist eine große Zahl und verändert die Narrative:
- Die Fed argumentierte lange, der Arbeitsmarkt sei zu heiß, daher keine Zinssenkungen; die Revisionen zeigen, dass der Arbeitsmarkt möglicherweise schneller abkühlt als gedacht.
- Wenn der Arbeitsmarkt schwächer ist, wird die Fed mehr Spielraum für Zinssenkungen haben, aber die Lage ist schwierig und widersprüchlich. Zinssenkungen in Kombination mit einer Rezession wären keine gute Kombination für viele Märkte.
Kommende Zinsentscheidung & Inflationsdaten
Nun steht noch die Fed‑Entscheidung an. Die Standardannahme ist eine Senkung um 25 Basispunkte. Dadurch dass die Erzeugerpreise nun so schwach waren, hat die FED nun die Möglichkeit, die Zinsen bis zu drei Mal dieses Jahr zu senken.
Tech- und KI‑Rally: Narrative vs. Fundamentaldaten
Der KI‑Trend treibt weiterhin Kurse: Rechenzentrumsanbieter, Kühllösungshersteller, Netzwerkspezialisten und Halbleiter sehen starke Nachfrage. Arista Networks, CoreWeave, Vertiv, Bloom Energy und AMD reagierten positiv. Die Begründung: riesige, wiederkehrende Verträge; Ausbau von Rechenzentrumskapazität; höhere Margen bei KI‑Workloads.

Apple Event: iPhone Air als Überraschung
Der Apple‑Event lieferte erwartete Updates, aber keine revolutionären „One more things“. Trotzdem gab es ein paar bemerkenswerte Punkte:
iPhone Air – das auffälligste Produkt
- Neues iPhone Air: extrem dünn (ca. 5,6 mm), neues Design – optisch das auffälligste Produkt des Events.
- Positionierung: Apple bezeichnet es als „AI‑first upgrade“, aber im Kern war das Event hardwarezentriert.
Für viele dürfte das iPhone Air das attraktivste neue Modell sein – gerade Käufer, die ein schlankeres, leichtes Gerät wollen. Viele werden aber auch wieder zum iPhone Pro greifen, obwohl die Farbpalette diesmal ungewöhnlich ist (kein klassisches Schwarz/Grau, stattdessen Orange, dunkles Blau, Weißton).
iPhone Pro – inkrementelle Verbesserungen
Das Pro‑Modell erhielt erwartete Upgrades (besseres Thermomanagement, Kameraverbesserungen, längere Performance bei intensiver Nutzung). Preissteigerungen gab es in den USA – die erste seit 2017 für ein Pro‑Modell.
AirPods 3 & Echtzeit-Übersetzung

- AirPods 3: bessere Noise Cancellation, längere Laufzeit, neue Health‑Features (Pulsmessung über Ohr).
- Echtzeit‑Übersetzung (Live Translation) direkt über Kopfhörer: interessant für Reisen und Konversationen.
Apple Watch: Health remains key
Neue Series 11 mit eigenem 5G‑Modem, härterem Glas, neuen Sensoren (z. B. Blutdruck/Hypertension‑Metriken), Sleep‑Score und 24‑Stunden Laufzeit. Für Apple ist klar: Health & Longevity sind große strategische Säulen.
Oracle: +30 % an einem Tag
Oracle schoss um rund 30 % nach oben – ein massiver Move für einen so großen Konzern. Wie kann das passieren, obwohl die aktuellen Quartalszahlen nur moderat waren? Der Grund liegt in den Remaining Performance Obligations (RPO) – ein Blick in die Zukunft.
Die Quartalszahlen — kurz zusammengefasst
- Umsatzwachstum: ~12 % (leicht unter den Erwartungen).
- Cloud‑Revenue: +28 % – klarer Treiber.
- Software: leicht rückläufig (-1 %).
- Net Income: praktisch unverändert, etwa 2,93 Mrd. USD.
Remaining Performance Obligations (RPO)
RPOs sind vertraglich gebundene Leistungen, die ein Unternehmen seinen Kunden noch schuldet – eine Art „Auftragsbestand für künftige Erträge“. Dazu gehören:
- Bereits im Voraus bezahlte, aber noch zu erbringende Leistungen (z. B. Jahresabos).
- Unrealisierte, aber vertraglich vereinbarte Bestellungen/Deals (Backlog), die noch nicht in Rechnung gestellt wurden.
Bei Oracle stieg die RPO um enorme 359 % auf rund 455 Milliarden USD – das hat die Märkte elektrisiert. Solche Zahlen signalisieren: Massive, bereits abgeschlossene Verträge mit Zukunftserlösen. Das ist für Investoren ein Vorgriff auf stabiles, starkes Wachstum in den kommenden Jahren.
Warum entstand dieser RPO‑Sprung?
Oracle hat große Vertragsabschlüsse mit wichtigen Kunden im Bereich Cloud‑Infrastruktur, speziell für KI‑Workloads, abgeschlossen -Namen, die im Transkript genannt wurden, sind z. B. OpenAI, Microsoft‑Partner oder große KI‑Firmen. Oracle hat bereits Aufträge und Vereinbarungen, die künftig große Cloud‑Umsätze sichern.
CEO‑Prognose: massiver Cloud‑Ausbau
Der CEO gab eine sehr ambitionierte Wachstumsprojektion: CLI‑Wachstum (Oracle Cloud Infrastructure) soll im laufenden Geschäftsjahr um 77 % auf 18 Mrd. USD wachsen und in den folgenden vier Jahren auf etwa 32, 73, 114 und schließlich 144 Mrd. USD ansteigen. Diese Prognosen erklären die Euphorie, denn das wäre eine enorme Umwandlung des Geschäftsmodells hin zu großen wiederkehrenden Cloud‑Umsätzen.
Marktauswirkungen
Der Anstieg von Oracle hat Sektor‑ und Zuliefererwirkungen:
- Netzwerkausstatter (z. B. Arista) und Rechenzentrumsanbieter sehen Kursgewinne.
- Kühlungs‑ und Infrastrukturanbieter (CoreWeave, Vertiv u.ä.) profitieren von der Nachfrage.
- Halbleiter (AMD) und weitere Zulieferer reagieren ebenfalls positiv.
Novo Nordisk senkt Prognose & streicht Stellen
Im Gegensatz zur euphorischen Oracle‑Geschichte gab es bei Novo Nordisk eine negative Schlagzeile: Der dänische Pharmakonzern kündigte einen großen Restrukturierungsplan an.
Was wurde bekannt?
- rund 9.000 Jobs sollen gestrichen werden – das sind ca. 11,5 % der Belegschaft (aktuell ~78.400 Mitarbeitende).
- Restrukturierungskosten von rund 8 Mrd., weswegen das Unternehmen seine Gewinnprognose angepasst hat.
- Operative Gewinnmarge 2025: aus vorher 10–16 % wird nun 4–10 % prognostiziert.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (Oracle, Novo Nordisk).
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