Blogartikelbild Notgroschen richtig anlegen: So viel Rücklage brauchst du wirklich

Notgroschen richtig anlegen: So viel Rücklage brauchst du wirklich

Die Waschmaschine geht kaputt, das Auto streikt oder plötzlich flattert eine hohe Nachzahlung ins Haus – ohne Rücklage kann so etwas schnell zur unschönen Belastung werden. Genau dafür gibt es den Notgroschen: dein finanzielles Sicherheitsnetz. Aber wie groß sollte er sein, und wo parkst du das Geld am besten?

Was ist ein Notgroschen?

Der Notgroschen ist kein Extra für Urlaube oder Konsum, sondern ausschließlich für unvorhergesehene Ausgaben gedacht. Wichtig ist deshalb nicht die Rendite, sondern Sicherheit und Verfügbarkeit. Kurz: Dein Notgroschen ist die Basis jeder soliden Geldanlage und sollte immer Vorrang vor Investitionen in risikobehaftete Assets wie Aktien oder Kryptowährungen haben.

Wie hoch sollte der Notgroschen sein?

Die Faustregel lautet: 3 bis 6 Monatsausgaben.

  • Single mit sicherem Job → ca. 3 Monate
  • Familie mit Kindern → besser 6 Monate
  • Selbstständige → im Idealfall 6–12 Monate

Beispiel: Wer monatlich 2.000 EUR benötigt, sollte zwischen 6.000 und 12.000 EUR als Notgroschen zurücklegen.

Wo legst du den Notgroschen an?

  • Girokonto: Maximale Verfügbarkeit, aber praktisch keine Zinsen.
  • Tagesgeld: Flexibel und sicher, meist mit kleinen Zinsen – die Standardlösung.
  • Festgeld: Nur geeignet, wenn du einen Teil deines Notgroschens wirklich nicht kurzfristig brauchst.

Und was ist mit Geldmarkt-ETFs?
Manche Anleger parken ihre Rücklagen auch in Geldmarkt-ETFs. Diese investieren in kurzfristige verzinste Wertpapiere und können minimal mehr Rendite als Tagesgeld bringen. Ein Beispiel ist der Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF (ISIN: LU0290358497), der in Europa stark genutzt wird.

Solche ETFs kannst du bei Neobrokern wie Trade Republic oder Scalable Capital einfach kaufen und dein Geld dort „parken“. Wichtig: Trenne diesen Puffer unbedingt von deinem Trading-Kapital oder langfristigen Depot-Investments – der Notgroschen soll nicht in Versuchung geraten, für Spekulationen genutzt zu werden.

Das Thema Geldmarkt-ETF interessiert dich? Mehr dazu findest du in diesem Artikel.

Typische Fehler beim Notgroschen

  • Zu wenig Rücklage – schon 1–2 Monatsausgaben können knapp werden.
  • Alles auf dem Girokonto parken – dort frisst Inflation dein Geld auf.
  • Den Notgroschen in riskante Anlagen wie Aktien oder Krypto stecken.

Mehr spannender Goldesel-Content

So baust du deinen Notgroschen Schritt für Schritt auf

  1. Berechne deine monatlichen Fixkosten.
  2. Lege eine Zielsumme fest (3–6 Monate).
  3. Eröffne ein separates Tagesgeldkonto oder nutze einen Broker für Geldmarkt-ETFs.
  4. Richte einen automatischen Sparplan ein.
  5. Erst, wenn der Notgroschen steht → mit ETFs & Co. weitermachen.

Fazit

Der Notgroschen ist deine finanzielle Feuerwehr. Er bringt keine Höchstrendite, aber er verschafft dir Sicherheit und Gelassenheit. Und erst wenn dieses Fundament sitzt, ergibt es Sinn, sich an Aktien, ETFs oder andere Investments zu wagen.

Loading...

Weitere spannende Themen

Portfoliotheorie interaktiv: Tipps und Tricks für deine Investments!
Averaging down ohne Plan: Wann Nachkaufen sinnvoll ist – und wann gefährlich