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Nike – ist diese Zahl wirklich Grund zur Sorge?

Da verfehlt man einmal in den letzten drei Jahren die Gewinnerwartungen, und schon bricht die Aktie ein. Womöglich werden sich das die Verantwortlichen von Nike an diesem Donnerstag gedacht haben. Die Aktie des Sportartikel-Giganten fiel um 3 %, weil viele Anleger mit Skepsis auf die neuesten Quartalszahlen reagierten. Aber gibt es wirklich Grund zur Sorge?

Aktienverlinkung: US6541061031

Die Zahlen

Das letzte Quartal des Geschäftsjahres 2022/2023 brachte gemischte Zahlen hervor. Q4 war bei Nike geprägt von steigenden Umsätzen und einer Erholung des China-Geschäftes. Überaus positiv: Mit 12,8 Milliarden USD konnte der Sportartikelhersteller etwa 5 % mehr umsetzen als im Vorjahreszeitraum. Und damit schlug Nike auch die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt 12,6 Milliarden USD prognostiziert hatten. Das für Nike so wichtige China-Geschäft nimmt ebenfalls weiter Fahrt auf. Hier lag der Umsatz bei rund 1,8 Milliarden USD – eine Steigerung um 16 %.

Mit seinem Quartalsgewinn konnte Nike allerdings nicht überzeugen. 1,03 Milliarden USD bzw. 66 Cent je Aktie waren 28 % weniger als im Vorjahreszeitraum – der Rückgang fiel größer aus als erwartet, womit Nike beim Gewinn erstmals seit drei Jahren in einer Quartalsbilanz schlechter abschneidet als von den Analysten angenommen. Als einzige Region erzielte China einen höheren Gewinn als im Vorjahresquartal (satte 70 % mehr).

Zu erklären ist der Gewinnrückgang bei höheren Umsätzen in erster Linie mit den hohen Lagerbeständen, die Nike während der Lieferengpässe in den letzten Jahren angehäuft hat. Damit steht der US-Konzern übrigens nicht alleine da. Immerhin: Die Lagerbestände beliefen sich zuletzt “nur” noch auf 8,45 Milliarden USD, während die Analysten mit 8,88 Milliarden USD gerechnet hatten. Klar ist aber auch, dass Nike weiterhin hohe Rabatte gewähren muss, um die gelagerten Artikel an den Mann zu bringen. Für den Endkunden keine schlechten Neuigkeiten, für Aktionäre womöglich schon. Denn Nike muss natürlich aufpassen, nicht in eine Rabattschlacht zu geraten, die die Margen weiter drücken könnte.

Nike-Schuhe haben ikonischen Status – Quelle: pixabay.com

Insgesamt zeigt sich das Nike-Management für das Geschäftsjahr 2023/2024 vorsichtig optimistisch. Man rechnet mit einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich.

„Die starken Ergebnisse von Nike machen deutlich, dass unsere Strategie funktioniert“, sagte Nike-CEO John Donahoe. „Das Geschäftsjahr 2023 war ein Meilensteinjahr für Nike, da unsere einzigartigen Vorteile uns weiterhin von der Konkurrenz abheben. Unsere Investitionen in Innovation und unsere digitale Führungsrolle fördern das breit angelegte Wachstum unseres Markenportfolios, während wir Werte schaffen, indem wir der Zukunft des Sports dienen.”

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Das sagen Analysten

Die Mehrzahl der Analysten ist dank der starken Marktmacht und der Kundenstrategie von Nike weiterhin optimistisch, was die Performance der Aktie betrifft. Daran ändern auch enttäuschende Gewinnergebnisse nichts.
Analyst Matthew Boss von der Investmentbank JPMorgan behält sein „Overweight“-Rating bei. Er hob die starken Umsätze von Nike, die Verbesserung der Lagerbestände und die unveränderte Dynamik der Marke positiv hervor. Sein Kursziel senkte er allerdings von 146 USD auf 142 USD. Daraus ergibt sich ein Aufwärtspotenzial von 25 %.

Analystin Kate McShane von Goldman Sachs hält am „Buy“-Rating fest und erhöht sogar das Kursziel. Sie habe nach den jüngsten Quartalsergebnissen eine „ungebrochen konstruktive Sicht“. Ihr Kursziel von 145 USD impliziert ein Aufwärtspotenzial von 27 %. “Während das kurzfristige Wachstum und die Margen unter unseren Erwartungen sind (…), glauben wir, dass dieses Quartal weiterhin mehrere wichtige Beweise für den Bullenfall geliefert hat“, schrieb McShane. Zu diesem sogenannten Bullenfall gehören Nikes „robuste Direct-to-Consumer-Strategie”, die Verbesserung der Lagerbestände, die Überwindung einiger Übergangskosten und die kontinuierliche Innovation in Schlüsselsegmenten, einschließlich Laufschuhen.

Lorraine Hutchinson von der Bank of America hat ihre neutrale Bewertung von Nike beibehalten, ihr Kursziel jedoch von 135 auf 125 USD gesenkt. Das neue Ziel liegt rund 10 % über dem aktuellen Kurs. Das makroökomische Umfeld von Nike mache dem Unternehmen zu schaffen, so Hutchinson. „Wir glauben, dass die Bewertung die Aussicht auf eine Verbesserung der Margenaussichten, ausgeglichen durch ein unsicheres Nachfrageumfeld in Nordamerika, angemessen widerspiegelt“, so Hutchinson in einer Mitteilung. Ihre Gewinnerwartungen schraubte die Analystin nach unten.

Laut dem Analysetool Tipranks.com empfehlen 20 Analysten die Nike-Aktie zum Kauf, zwei raten zum Verkaufen und drei zum Halten.

Wie steht Nike im Vergleich zu seinen Konkurrenten da? Das könnt ihr in unserem Branchenvergleich der Sportartikelhersteller nachlesen.

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Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert. Dieser Artikel ist ein journalistischer Beitrag und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren

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