
Nach Apple – Microsoft als nächstes im 3-Billionen-Club?
Seit vergangener Woche kann Apple als erstes Unternehmen weltweit stolz auf eine beeindruckende Leistung blicken: Der Marktwert des Tech-Giganten beträgt 3 Billionen USD. Ein Meilenstein, der jedoch nach Ansicht von Dan Ives, einem Analysten bei Wedbush, bald nicht mehr so exklusiv sein wird. Mehr dazu im folgenden Beitrag.
Das vergangene Quartal
Am 25. April legte Microsoft seine Quartalszahlen vor, die die Schätzungen deutlich überboten. Mit einem beeindruckenden Gewinn von 2,45 USD pro Aktie hat Microsoft die Wall Street-Erwartungen um 0,22 USD übertroffen.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte Microsoft seinen Umsatz um 7,0 % steigern, was zu einem Gesamtumsatz von 52,86 Milliarden USD führte; 1,85 Milliarden USD mehr als prognostiziert.
Die Performance der einzelnen Geschäftsbereiche gestaltete sich wie folgt:
Der Geschäftsbereich “Produktivität und Geschäftsprozesse” konnte seinen Umsatz um 11 % (um 15 % bei konstanten Währungen) auf 17,5 Milliarden USD steigern.
Die Abteilung “Intelligent Cloud” erlebte ein kräftiges Wachstum mit einem Umsatzanstieg von 16 % (19 % bei konstanter Währung) auf 22,1 Milliarden USD.
Der Bereich “More Personal Computing” verzeichnete allerdings einen Umsatzrückgang von 9 % (7 % bei konstanten Wechselkursen) auf 13,3 Milliarden USD.
Der Ausblick auf das zweite Quartal
In Bezug auf das zweite Quartal kündigte Microsofts Management ein Umsatzwachstum von 5,7 % bis 7,6 % im Vergleich zum Vorjahr an. Die Finanzchefin Amy Hood erwähnte während des Earningscalls, dass Wechselkurseffekte das Umsatzwachstum im nächsten Quartal um etwa 2 % abschwächen könnten.
Für das zweite Quartal erwartet Microsoft folgende Umsätze in seinen Geschäftsbereichen:
Die “Intelligent Cloud” wird schätzungsweise einen Umsatz zwischen 23,6 Milliarden USD und 23,9 Milliarden USD erzielen.
“More Personal Computing” wird voraussichtlich einen Umsatz zwischen 13,35 Milliarden USD und 13,75 Milliarden USD generieren.
“Produktivität und Geschäftsprozesse” wird voraussichtlich Einnahmen zwischen 17,9 Milliarden USD und 18,2 Milliarden USD erreichen.
Darüber hinaus plant Microsoft eine Erhöhung der Kosten der verkauften Güter (COGS) um 3 % bis 4 % im nächsten Quartal. Gleichzeitig beabsichtigt das Unternehmen, die Investitionen in Künstliche Intelligenz zu erhöhen, wobei es erwartet, dass das Wachstum der Betriebsausgaben (OpEx) im aktuellen Jahr “bescheiden” ausfallen wird.
Microsoft bald im 3 Billionen-Club?
Der Wedbush-Analyst Dan Ives prognostiziert, dass Microsoft sich bald Apple im elitären 3-Billionen-USD-Club anschließen wird.
Ives erklärte in einer Kundenmitteilung, dass er aufgrund der wachsenden Bedeutung der Künstlichen Intelligenz (KI) schätzt, dass Microsoft bis Anfang 2024 den gleichen marktbeherrschenden Status wie Apple erreichen wird. Die Auswirkungen der KI auf die Branche seien enorm und ließen Microsoft eine schnelle Expansion und Wertsteigerung erreichen.
Zum jetzigen Zeitpunkt bewertet Ives Microsoft mit der Note “outperform” und gibt ein Kursziel von 375 USD an, was einen weiteren Anstieg von über 10 % im Vergleich zum aktuellen Kurs von etwa 339 USD bedeuten würde.
Microsoft hat seine Position in der KI-Branche durch eine erhebliche Investition in OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, gestärkt. Darüber hinaus wird Microsoft auch an den potenziellen Gewinnen beteiligt sein. Ebenso kann Microsofts Cloud-Geschäft Azure, das immer mehr Unternehmen für serverintensive KI-Verfahren nutzen, von diesem Trend profitieren.
Die zusätzlichen Ausgaben, die für solche ambitionierten Projekte anfallen, können sogar für ein Unternehmen von der Größe Microsofts beträchtlich sein, so Ives. In zahlreichen Gesprächen mit Microsoft-Kunden, Partnern und Außendienstmitarbeitern habe er festgestellt, dass die Möglichkeiten zur Monetarisierung von KI und ChatGPT in der Cloud als transformative Chance für die gesamte Branche angesehen werden. In dieser Hinsicht habe Microsoft aus Redmond, dem Hauptsitz des Unternehmens, die Zügel in der Hand.
Laut Ives’ Schätzungen bedeutet jeder Dollar, den Microsoft in den letzten Jahren für Cloud Azure ausgegeben hat, zusätzliche 35 bis 40 Cent an KI-Investitionen, die nun zur Verfügung stehen.
Die Begeisterung für KI hat bereits positive Auswirkungen auf den Aktienkurs von Microsoft. Die Aktien haben im Laufe dieses Jahres um etwa 41 % zugelegt, wodurch die Marktkapitalisierung zum Börsenschluss am Montag bei etwa 2,5 Billionen USD lag.
Es wird also spannend zu beobachten sein, wie sich der Aktienkurs von Microsoft weiterentwickelt und ob das Unternehmen tatsächlich demnächst neben Apple in den erlauchten 3-Billionen-USD-Club aufsteigen wird. Mit der fortwährenden Entwicklung und Integration von KI könnte Microsoft durchaus in der Lage sein, diese Herausforderung zu meistern, so der Wedbush-Analyst abschließend.

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Technische Einordnung: Microsoft

Im Laufe des vergangenen Jahres hat die Microsoft-Aktie eine Talfahrt von über 28 % erlebt. Jedoch hat sie seit Beginn des aktuellen Jahres eine beeindruckende Erholung von mehr als 40 % erfahren. Aktuell bewegt sich der Aktienkurs unter der Widerstandszone, die zwischen dem bisherigen Rekordhoch bei rund 351 USD und der 360 USD-Marke liegt. Es gilt diese Hürde zunächst zu überwinden, um den markanten Aufwärtstrend weiter voranzutreiben. Von diesem Punkt aus ist das Kursziel, das von Wedbush-Analyst Dan Ives definiert wurde, nur noch etwa 4 % entfernt.
Sollte die Aktie allerdings zunächst einen Rückschlag erleiden, könnten die Unterstützungszone zwischen den Preispunkten von 328 USD und 320 USD und die 50-Tage-Linie potenzielle Sicherheitsnetze darstellen. Sollte der Kurs unter diese Marken fallen, könnte die nächste Unterstützungszone, die zwischen den Preismarken von 306 USD und 300 USD liegt, als zusätzliche Absicherung fungieren.
Siehe auch: Citi-Analyst: Über 35 % Kurspotenzial für diese Aktie!
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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