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Lars Weigand in Börsennews

13.09.2025 20:24

Blogartikelbild Kaufkandidaten von Michael & Daniel, Klarna IPO & Zahlen bei Adobe

Kaufkandidaten von Michael & Daniel, Klarna IPO & Zahlen bei Adobe

In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Aktientalk” unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow ordnen unsere beiden Experten den massiven Anstieg der Oracle Aktie in Zusammenhang mit dem Wachstum von OpenAI ein.

Darüber hinaus geht es um den IPO von Klarna und überraschend gute Zahlen bei Adobe.

Zum Abschluss stellen Michael und Daniel einige Aktien vor, die für sie aktuell für einen Nachkauf oder Neukauf in Betracht kommen.

Warum der Anstieg bei Oracle zu stark ausgefallen sein könnten, wie der IPO von Klarna gelaufen ist und warum Adobe aktuell attraktiv bewertet sein könnte, das und vieles mehr erfahrt ihr wie immer bei Apple PodcastSpotify oder direkt bei Youtube.

Zuallererst: Die großen Indizes bewegen sich nach oben. Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq markieren neue Rekorde – und das ist ein wichtiges Signal. Was aber in den letzten Wochen besonders interessiert war, ist die Marktbreite. Bis vor Kurzem war es so, dass nur wenige Megatitel den Markt hochgezogen haben, während die breite Masse eher stagnierte oder sogar nachgab. Am Donnerstag vergangener Woche gab es dann eine überraschend starke Marktbreite.

Was wir aktuell beobachten

  • Starke Marktbreite und neue Rekorde bei den Indizes.
  • Große Schwankungen bei einzelnen Highflyern (Oracle, Nvidia, Broadcom).
  • Weiterhin auffällig: Investoren sind bereit, hohe Bewertungen für AI-Unternehmen zu zahlen, selbst wenn die Profitabilität noch fehlt.

OpenAI, Oracle und die AI-Blase – warum Skepsis angebracht ist

Aktienverlinkung: US68389X1054

Das Thema AI dominiert weiter die Schlagzeilen. Oracle hat mit seinen Zahlen und dem Ausblick große Begeisterung ausgelöst. Gleichzeitig gibt es aber berechtigte Fragen und Risiken, die zunächst unter der anfänglichen Euphorie untergegangen sind:

  • Der gute Ausblick ist fast ausschließlich auf einen großen Kunden (OpenAI) zurückzuführen
  • Oracle muss für die Rechenzentren erstmal in Vorleistung treten und hat dadurch hohe Cap-Ex-Ausgaben vor sich.
  • Sollte OpenAI Wachstums- oder Finanzierungsprobleme bekommen, könnten die zukünftigen Aufträge auch auf dem Prüfstand stehen, selbst wenn Oracle hierfür schon Geld aufgewendet hat.
  • Nicht nur OpenAI sondern auch Oracle sind aktuell stark verschuldet.

„Wenn OpenAI schwächelt, schwächt das das gesamte Ökosystem: Oracle, Nvidia, Arista – die Kette ist verwundbar.“

Klarna IPO: Hype oder Chance

Klarna ist endlich an die Börse gegangen. Der Börsengang erregte ordentlich Aufmerksamkeit, nachdem er zuvor mehrfach verschoben wurde. Die Aktie wurde zu 40 USD platziert, stieg kurzfristig auf 57 USD, fiel aber auch wieder bis auf 43 USD. Nach dem ersten Handelstag lag die Marktkapitalisierung bei rund 17 Milliarden USD.

Hier einige Kernaspekte:

  • Das Geschäftsmodell: „Buy Now, Pay Later“ (BNPL) ist populär – insbesondere bei jüngeren Käufern. Aber Klarna verdient den Großteil seiner Gebühren nicht primär mit den Ratenzahlungen, sondern durch Händlergebühren.
  • Marktposition vs. Wettbewerb: Klarna ist bekannt und stark bei jungen Zielgruppen, aber Wettbewerber wie PayPal dringen zunehmend ins BNPL-Geschäft vor und besitzen noch breitere Zahlungslösungen.
  • Fundamentaldaten: In Q2 2025 wuchs der Umsatz um 20 % auf etwa 823 Mio. USD, aber das Unternehmen machte einen Nettoverlust von rund 52–53 Mio. USD (Vorjahr: ~18 Mio.).
  • Risiko: In einem anziehenden Konjunkturumfeld sind BNPL-Geschäfte stabil, in einer Flaute aber können Zahlungsausfälle und höhere Kreditrisiken das Geschäftsmodell stark belasten.

Michael und Daniel sehen Klarna zwar attraktiv für kurzfristige Trades aber langfristig sind Unternehmen wie Visa, Mastercard oder Paypal besser positioniert.

Adobe mit überraschend guten Zahlen – Turnaround?

Aktienverlinkung: US00724F1012

Adobe hat geliefert – zum wiederholten Mal hat der Konzern solide Zahlen präsentiert und dabei positive Signale gesetzt, die den Pessimismus am Markt zumindest leicht abmildern konnten. Ein paar Eckdaten:

  • Umsatz im Quartal: rund 5,92 Mrd. USD
  • Abonnementeinnahmen: starkes Wachstum von 12 %
  • Analystenprognose für das nächste Quartal lag bei 6,08 Mrd. USD – die Prognosebandbreite von Adobe lag bei 6,08–6,13 Mrd. USD und wurde somit übertroffen.
  • Operativer Cashflow in Q3: neue Höchststände, rund 2,2 Mrd. USD.
  • Jahres-Performance: Aktie verlor rund 28 % YTD

Warum man Adobe noch nicht abschreiben sollte:

  • Adobe hat eine extrem starke Position im professionellen Markt. Große Unternehmen sind tief in Adobe-Ökosysteme eingebunden – Lizenzverwaltung, Workflows, Compliance, Datenhaltung.
  • Die Kombination aus stabilen Abo-Umsätzen und wachsender AI-Relevanz (Firefly & AI-first-Produkte) könnte Adobe helfen, das Momentum wieder aufzubauen.
  • Adobe wird vermutlich weiter Marktanteile verlieren – in einfachen Consumer-Anwendungsfällen. Aber in professionellen Anwendungen könnten die Bedrohungen überschaubar bleiben.

„Die extreme Pessimismuswelle gegenüber Adobe wirkt übertrieben, wenn man sich die Zahlen anschaut. Double-digit Wachstum ist zurück – und das verdient Respekt.“

Bei einem KGV von 16-17 und den aktuellen Aussichten könnte Adobe eine spannende Position für mittel- bis langfristige Investoren sein. Die Aktie gehört zumindest auf die Watchlist, zumal die Aktie auch charttechnisch interessant ist.

Der Chart

Über 369 USD könnte die Aktie aus der Bodenbildung ausbrechen und Kurs auf den Widerstand bei 423 USD nehmen. Die Position könnte man unter 330 USD absichern.

Welche Aktien stehen jetzt auf unserer Kaufliste?

LVMH – Luxus als Langfristwette

Aktienverlinkung: FR0000121014

LVMH hat in den letzten Monaten starke Bewegungen erlebt, aber der Aktienkurs war auch unter Druck. Warum Daniel LVMH für kaufenswert hält:

  • Markenstärke: Louis Vuitton, Dior, Moët & Chandon und viele mehr – starke, globale Marken mit hoher Marge.
  • Demografie & Konsumverhalten: Luxuskäufe sind zwar zyklisch, aber oft resilient; außerdem hat LVMH eine erstaunlich breite Käuferbasis: In einer kürzlich zitierten Zahl entfielen 67 % der Käufer auf Einkommensgruppen unter 100.000 GBP pro Jahr – das zeigt, dass nicht nur Spitzenverdiener den Umsatz treiben.
  • Dividenden & Cashflow: LVMH liefert stabile Cashflows und hat historisch starke Dividendenerhöhungen gezeigt (Durchschnitt der letzten 5 Jahre: ~16,3 % Wachstum der Dividende).
  • Bewertung: Cashflowrendite von über 6 % – für einen Konzern dieser Qualität sehr attraktiv.

Fazit: Für langfristige Investoren, die ein Exposure in Qualitätskonsum suchen, ist LVMH ein Top-Kandidat. Daniel plant, seine Position hier zu erhöhen, sobald sich weitere positive Konsumdaten oder Quartalszahlen bestätigen.

Hannover Rück – Rückversicherer als defensive, einkommensstarke Idee

Aktienverlinkung: DE0008402215

Rückversicherer haben in den letzten Jahren stark performt, doch zuletzt gab es auch Rücksetzer. Hannover Rück steht aktuell wieder auf meiner Watchlist:

  • Bewertung: KGV im Bereich 11–12; Dividendenrendite aktuell rund 4 %.
  • Strategie & Stabilität: Rückversicherer profitieren langfristig von stabilen Prämieneinnahmen und werden bei steigenden Naturkatastrophen oder veränderten Risiken neu bewertet. Hannover Rück zeigte zuletzt eine konservative Prämienentwicklung, was die kurzfristige Performance belastet hat.
  • Analystenstimmen: UBS hat kürzlich eine Kaufempfehlung ausgegeben – ein Signal, dass Bewertungen interessant sind.

Fazit: Für dividendenorientierte Anleger mit langfristigem Horizont ist Hannover Rück ein Kandidat, den Michael in den kommenden Wochen stückweise aufbauen würde.

ASML – Europas Tech-Perle für Halbleiter-Equipment

Aktienverlinkung: NL0010273215

ASML ist für Daniel eines der spannendsten europäischen Tech-Unternehmen, und das aus guten Gründen:

  • Marktführerschaft: ASML ist praktisch monopolistisch im Bereich der EUV-Lithographie, eine Schlüsseltechnologie für die modernsten Chips.
  • Wachstumsperspektive: Analysten erwarten wieder steigende Auftragseingänge; ASML hat in den letzten Quartalen Growth-Signale gezeigt.
  • Finanzkennzahlen: Cashyield ~3,5 %, EV/EBIT etwa 23 – das ist für ein solches Monopolunternehmen nicht übertrieben.
  • Langfristiges Investmentthema: Wer an die Zukunft der Halbleiter glaubt (AI, Rechenzentren, Edge-Computing), kommt an ASML kaum vorbei.

Kleine Randnotiz: ASML investiert auch in AI-Unternehmen wie Mistral – solche strategischen Beteiligungen zeigen, dass die Firma Innovationen nicht nur bedient, sondern aktiv mitgestaltet.

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Zinsentscheidungen der Fed: Was erwartet wird und wie der Markt reagiert

Der Zinsausblick ist ein Schlüsselthema für Aktienmärkte. Die Texte aus der letzten Sitzung deuten auf ein eher graduelles Vorgehen der Fed hin:

  • Markterwartung vor dem Meeting: klar in Richtung 25 Basispunkte Zinssenkung – die Wahrscheinlichkeit für 25 bp schien bei rund 98 % zu liegen, 50 bp hingegen extrem unwahrscheinlich.
  • Was würde eine 25-BP-Senkung auslösen? Eher ein „sell the news“-Event während der Pressekonferenz von Jerome Powell, wenn er betont, dass die Fed den Arbeitsmarkt zwar als schwächer sieht, aber keine Rezession erwartet und die Inflation sich kontrolliert.
  • Ein größerer Schnitt (50 bp) würde als „Panik-Signal“ interpretiert werden und könnte negative Reaktionen hervorrufen, da Investoren dahinter eine gröbere Schwäche der Wirtschaft sehen würden.

Werbung – Smartbroker die perfekte Mischung

Der Smartbroker ist die perfekte Mischung aus Neobroker und Qualitätsdepot, auch wenn man mal Aktien kaufen möchte, die noch nicht an jedem Börsenplatz gehandelt werden:

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Fazit: Chancen nutzen, Risiken managen

Die Märkte sind in Bewegung: Breite Aufwärtsbewegungen sind positiv, doch gleichzeitig brodelt die AI-Diskussion weiter. Es gibt echte Chancen – sei es bei etablierten Softwarefirmen mit wiederkehrendem Umsatz, bei Qualitätskonsumern wie LVMH oder bei technologischen Infrastrukturwerten wie ASML. Gleichzeitig sind IPOs wie Klarna und einige AI-Hype-Aktien eher überhitzt und es ist Vorsicht angebracht.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (Adobe, ASML).

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