
Kion mit spannendem Ausblick
Im Jahr 2022 musste Kion Lehrgeld bezahlen. Das Unternehmen hatte viele Verträge ohne einen Inflationsausgleich abgeschlossen. Das verhagelte dem Konzern das Ergebnis im Projektmanagement und die Aktie stürzte deutlich ab. Zusätzlich wurde das Unternehmen von Lieferengpässen belastet. Allerdings konnte sich Kion bereits ordentlich erholen. Gestern veröffentlichte der Konzern neue Zahlen. Trotz einer unsicheren Phase, schafft es Kion einen hohen Auftragseingang zu erzielen. Die Zahlen führten gestern zu einer Achterbahnfahrt an der Börse. Von 4 % Minus bis zu 3,2 % Plus, daher hier eine Einordnung.
Die Kion AG ist ein international tätiges Unternehmen mit Hauptsitz in Frankfurt am Main, Deutschland, das sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Gabelstaplern und Lagertechnik-Automatisierung spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 2006 gegründet und entstand aus der Übernahme der Linde AG durch die Kion Group, die damals Teil der Wiesbadener Investmentgesellschaft KKR war.
Die Kion Group ist heute einer der weltweit führenden Hersteller von Flurförderzeugen und Lagertechnikgeräten und bietet eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen an, darunter Gabelstapler, Lagertechnikgeräte, automatisierte Systeme und Lösungen sowie Finanzierung, Miete und Service.
Das Unternehmen betreibt weltweit mehrere Produktionsstätten und Vertriebsgesellschaften und beschäftigt mehrere tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Kion AG ist an der Frankfurter Börse notiert und Teil des MDAX-Index.
Das waren die Zahlen und der Ausblick
Trotz der Eingangs beschriebenen Probleme konnte Kion den Umsatz 2022 um 8,4 % auf 11,14 Milliarden EUR steigern. Der Auftragseingang ging etwas zurück, liegt mit 11,7 Milliarden EUR allerdings immer noch über dem letztjährigen Umsatz. Aufgrund der Probleme mit hohen Kosten und unterbrochenen Lieferketten sank das bereinigte operative Ergebnis um mehr als 66 % auf 292,4 Millionen EUR. Auch der Cash-Flow war mit 715,6 Millionen EUR negativ. Allerdings erwartet das Unternehmen bereits 2023 wieder deutlich Cash-Flow positiv zu sein. Die Lagerbestände wurden gefüllt, hier gibt es keinen negativen Effekt mehr. Der Mittelzufluss soll daher auf mehr als 500 Millionen EUR ansteigen.
Für 2022 möchte Kion trotz der Probleme eine Dividende von 0,19 EUR pro Aktie bezahlen. Deutlich weniger als im vergangenen Jahr mit 1,50 EUR je Aktie.
Für 2023 erwartet Kion neben dem positiven Cash-Flow, dass der Umsatz in etwa stagnieren soll. Im schlechtesten Fall wird sogar etwas weniger Umsatz als 2022 erwartet. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) soll allerdings auf mindestens 550 Millionen EUR ansteigen. Noch nicht ganz die Werte aus dem Jahr 2021, aber eine Steigerung um etwa 100 % im Vergleich zum Jahr 2022. Der neue Finanzchef Markus Wassenberg betonte zudem, dass Kion keine Kapitalerhöhung benötigen würde. Die Eigenkapitalquote liege bei 34 %, damit sei Kion ‘solide finanziert’.
Das sagen die Analysten bisher
Der Analyst Akash Gupta von JPMorgan belässt Kion nach den Zahlen auf ‘Neutral’ mit einem Kursziel von 40 EUR. Das letzte Quartal sei durchwachsen gewesen. Der schwache Ausblick im Bereich der Lieferkettenlösungen werde durch die starke Erholung bei den Gabelstablern ausgeglichen. Der Analyst Gupta betonte mittelfristig sei Kion attraktiv. Zunächst stünden allerdings zwei schwierige Quartale bevor.
Warburg Research belässt Kion nach den Zahlen auf ‘Buy’, das Kurziel wird bei 44 EUR belassen. Im vierten Quartal habe sich die Lage bei Kion laut Analyst Stefan Augustin deutlich verbessert. Der Ausblick sei positiv und aus Sicht des Analysten eher konservativ.
Die Baader Bank belässt Kion nach dem Geschäftsbericht bei ‘Buy’ und das Kursziel bei 46 EUR. Der Umsatz läge über den Erwartungen, die Ergebnisse knapp unter den Erwartungen. Positiv überrascht habe Kion dagegen mit dem Ausblick.
Fazit
Die aktuellen Kursziele der Analysten liegen über dem aktuellen Kurs. Kion wird 2023 wohl noch nicht an die Rekordergebnisse aus 2021 anknüpfen können, allerdings befindet sich der Konzern auf einem guten Weg. Insbesondere der Umsatz steigt kontinuierlich an. Jetzt ist es an Kion die Margen wieder zu verbessern, dann sind auch wieder deutlich höhere Kurse möglich.
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Kion.
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