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Lars Weigand in Trading-Ideen

08.11.2025 13:11

Blogartikelbild Stocks on Fire KW46 – KI-Aktien: Rebound oder Ende der Blase?

Stocks on Fire KW46 – KI-Aktien: Rebound oder Ende der Blase?

Die Märkte haben in den letzten Tagen etwas Luft abgelassen. Dies hatte sich bereits durch die heftigen Reaktionen auf einige Quartalszahlen angekündigt. So hatte beispielsweise Palantir trotz überragender Zahlen deutlich an Wert verloren – was hier zu großen Teilen der sportlichen Bewertung geschuldet sein dürfte.

Aber auch viele andere Aktien aus dem KI-Universum verloren an Wert, was auch der Technologie-Börse Nasdaq zu schaffen machte. Vom Allzeithoch bis zum Tagestief am Freitag, den 7. November, verlor der Index in der Spitze über 6 % an Wert. Allerdings kamen auch am Freitag gegen Handelsende wieder Käufer in den Markt. Sollte sich die Stärke zu Wochenbeginn fortsetzen, gehören diese Aktien auf die Watchlist oder ins Depot. Viel Spaß mit den Stocks on Fire!

Palantir – Überbewertung plötzlich relevant

Aktienverlinkung: US69608A1088

An Palantir scheiden sich aktuell die Geister. Während einige das Unternehmen für das beste KI-Unternehmen der Welt halten, schreckt das andere Lager vor einem zeitweise dreistelligem Kurs-Umsatz-Verhältnis zurück. Nach den letzten Quartalszahlen kam es dann trotz überragender Ergebnisse erstmal zu Gewinnmitnahmen.

Die Quartalszahlen lagen massiv über den Schätzungen und auch der Ausblick wurde angehoben. Der Umsatz konnte im Jahresvergleich um über 60 % gesteigert werden und der Score, in der für Tech-Werte besonders relevanten Rule of 40, liegt nun bei astronomischen 114.

CEO Alex Karp war wie immer schwer verliebt in sein eigenes Unternehmen:

Nach jedem normalen oder auch nur vernünftigen Maßstab sind das keine normalen Ergebnisse. Das sind keine starken Ergebnisse. Das sind keine außergewöhnlichen Ergebnisse. Das sind wohl die besten Ergebnisse, die ein Softwareunternehmen je geliefert hat.

Sell the News

Nach den starken Quartalszahlen wurde die Aktie mit dem allgemeinen Rücksetzer am Markt um zwischenzeitlich gut 18 % abverkauft, konnte sich am Freitag allerdings in der Unterstützungszone zwischen 170 und 175 USD fangen.

Long bei weiterer Stärke und Rückeroberung der 50-Tagelinie über 178 USD – Stop Tagestief von Freitag bei 169 USD. Sollten die Märkte zu weiterer Schwäche tendieren, könnte man die Aktie unter 169 USD auch auf die Short-Watchlist packen.

Das vorgestellte Long-Szenario könnte mit einem K.O.-Zertifikat der DZ-Bank, WKN: DY8FPZ (2,86er Hebel) umgesetzt werden.

Oracle – Mega-Deal verpufft

Aktienverlinkung: US68389X1054

Nach der Meldung über massive Aufträge von OpenAI an Oracle im Rahmen der letzten Quartalsergebnisse von Oracle, konnte die Aktie massiv zulegen. Was folgte waren zahlreiche weitere Auftragsmeldungen von OpenAI an nahezu jeden Big-Player im AI-Universum. Nach und nach stellte sich jedoch heraus, dass die Margen für Oracle mit dem neuen Deal nicht unbedingt ausgeweitet werden können und die Finanzierung der versprochenen Umsätze durch OpenAI alles andere als gesichert ist.

An den letzten Zahlen sieht man aber nochmal sehr deutlich, wie stark die bereits vertraglich vereinbarten zukünftigen Umsätze bei Oracle ausgefallen sind (Remaining Performance Obligations) – man hat hier bereits Verträge in Höhe von 455 Milliarden USD eingeloggt. Auch das Wachstum im Cloud-Segment war stark.

Riesiges Gap geschlossen

Das riesige Gap, das durch die Auftragsmeldung von OpenAI entstanden ist, wurde mittlerweile tatsächlich wieder geschlossen. Zu groß sind mittlerweile die Sorgen, dass die versprochenen Gelder von OpenAI möglicherweise niemals vollständig fließen.

Nachdem das Gap bereits geschlossen wurde, steuert die Aktie auf die nächste Unterstützung zwischen 217 und 228 USD zu. Der RSI ist schon kurz vor dem überverkauften Bereich und die 200-Tagelinie stützt von unten. Sollte Oracle in die genannte Zone laufen und eine positive Reaktion zeigen, könnte man die Aktie für einen Trade ins Auge fassen.

Meta – Zuckerberg übertreibt wieder

Aktienverlinkung: US30303M1027

Die Aktie von Meta ist in den letzten Handelstagen und insbesondere nach den Quartalszahlen deutlicher zurückgekommen. Man fühlte sich fast etwas an die Zeit des Metaverse zurückerinnert, als Mark Zuckerberg ständig neue Investitionen ins so vielversprechende Metaverse ankündigte. Nun steht der Meta-CEO immer wieder in den Schlagzeilen mit immer höheren Cap-Ex-Ausgaben und millionenschweren Arbeitsverträgen für immer neue KI-Talente. Mittlerweile denkt der Markt wohl, dass Zuck wieder Mal übertreibt.

Die Quartalszahlen hätten den massiven Abverkauf der Aktie niemals gerechtfertigt, denn diese fielen wie zuletzt stark aus. Der Gesamtumsatz konnte um 26 % im Jahresvergleich gesteigert werden und die Marge lag bei soliden 40 %. Die von Mark Zuckerberg angekündigten Cap-Ex-Investitionen führten schließlich aber zu dem deutlichen Abverkauf der Aktie. Der CEO rechtfertigte seine Ausgaben aber einmal mehr.

Es ist die richtige Strategie, den Kapazitätsaufbau aggressiv vorzuziehen. Wenn Superintelligenz früher kommt, sind wir ideal positioniert für einen Paradigmenwechsel und viele große Chancen. Wenn es länger dauert, nutzen wir die zusätzliche Rechenleistung, um unser Kerngeschäft zu beschleunigen.

Mark Zuckerberg – CEO

Bei Goldesel Premium hatte unser Goldesel Michael die Aktie von Meta am gestrigen Freitag, den 7. November, nach einer Stabilisierung im Bereich von knapp über 600 USD in sein Trading-Depot gekauft. Wenn ihr zukünftig keine Trades bei Goldesel Premium mehr verpassen wollt, dann schaut unbedingt mal bei Premium rein.

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Heftiger Abverkauf nach den Zahlen

Die Meta-Aktie wurde wie beschrieben nach den Zahlen und den massiven Investitionsankündigungen deutlich abverkauft. Vom Allzeithoch verlor die Aktie sogar schon über 20 % und befindet sich damit im Bärenmarkt. Am Freitag konnte sich die Aktie allerdings in der Unterstützung zwischen rund 600 und 621 USD fangen und eine erste kleine Gegenbewegung einleiten. Der RSI ist mit 25 bereits im überverkauften Terrain, was eine Umkehr unterstützen könnte. Negativ zu werten ist, dass die Aktie nun unter den gleitenden Durchschnitten SMA50 und 200 handelt.

Long auf dem aktuellen Niveau oder weiterer Stärke über 621 USD – Stop unter 600 USD. Als erstes Ziel dient der nächste Widerstand und die 200-Tagelinie bei aktuell 679,50 USD. Das vorgestellte Szenario könnte auch mit einem K.O.-Zertifikat der HSBC, WKN: HS451J (2,98er Hebel) umgesetzt werden.

Cameco – Energie für Rechenzentren

Aktienverlinkung: CA13321L1085

Neben den klassischen KI-Aktien konnten in den letzten Monaten auch Energieaktien wie Stromerzeuger, aber auch der Uran-Produzent Cameco, massiv zulegen. Die Aktie profitiert enorm von dem unweigerlich ansteigenden Energiebedarf durch die steigende Rechenzentrumskapazität.

In diesem Zusammenhang wurde erst vor wenigen Tagen eine Kooperation von Cameco, Brookfield und der US-Regierung bekannt, die den Einsatz von Atomreaktoren vorantreiben soll.

Die letzten Ergebnisse fielen gut aus. Wobei das Augenmerk überwiegend auf der neuen Kooperationsmeldung lag. So soll die US-Regierung im Rahmen der o.g. Partnerschaft mindestens 80 Milliarden USD für neue Reaktoren ausgeben, was vom Management als Meilenstein bezeichnet wurde, der die Nachfrage für Jahrzehnte sichern und Camecos Position im gesamten Brennstoffkreislauf stärken werde.

Energiegeladener Chart

Die Cameco-Aktie hat zuletzt etwas zurückgesetzt, konnte aber an der Unterstützung zwischen 86,50 und 89 USD positiv reagieren. Die 50-Tagelinie hat fast punktgenau gehalten.

Das Umfeld für Energieproduzenten und die gesamte Wertschöpfungskette dahinter bleibt weiter spannend. Bei weiterer Stärke über 93 USD könnte man weiterhin den Einstieg suchen – Stop unter 86 USD mit Ziel am Allzeithoch knapp unter 110 USD.

Bei Goldesel Premium hat unser Experte Christian Berlich ein Trading-Szenario zur Cameco-Aktie geteilt, das am Freitag bereits perfekt aufgegangen ist. Kurz nach 15:30 Uhr hätte man hier einen guten Einstieg erwischen können.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Cameco, Meta.

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