
Intuit – folgt nach Konsolidierung der nächste Kursschub?
Intuit ist ein Anbieter von Standardanwendungssoftware – darunter werden solche Softwares gefasst, die einen klar definierten Anwendungsbereich abdecken. Sie können somit als vorgefertigtes Programm von jedem erworben werden und werden nicht mehr individuell auf die Bedürfnisse von einzelnen Kunden angepasst.
Intuit hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kunden und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Mit seinen Produkten will das Unternehmen seinen Kunden Arbeit abnehmen und ihnen Zeit sowie Geld sparen. Dabei deckt Intuit mit seinen Angeboten den Bedarf von Einzelpersonen und kleinen wie mittelständischen Unternehmen ab.
Das Geschäft von Intuit
Intuit bietet verschiedene Software für den Bereich Finanzverwaltung, Finanzbuchhaltung und Automatisierungsplattform für Marketingaktivitäten an.
In Deutschland ist man mit einem Teil der Anwendungen ebenso aktiv. Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft werden die Produkte über die Firma Lexware vertrieben. Zum Teil übernimmt Lexware auch die Entwicklung der Software entsprechend der Anforderungen für den deutschen Markt.

Softwareanwendungen für Jedermann
Mit der Software Quicken ist man 1984 in den Markt eingestiegen. Diese ermöglicht es Nutzern, verschiedene Giro- oder Vermögenskonten, Wertpapierdepots oder Kreditkarten in einer Ansicht zu aggregieren und so jederzeit alles auf einen Blick sichtbar zu haben. Auch Online-Banking, d.h. Überweisungen etc., direkt aus der Software sind möglich.
Im Jahr 2009 übernahm Intuit die Firma Mint.com. Seitdem wird die die private Finanzverwaltung in den USA unter dem Namen Mint vertrieben. In Deutschland wird die Software unter dem Namen FinanzManager von Lexware vertrieben.
Mit TurboTax bietet Intuit eine Softwareanwendung für die private Steuerverwaltung an. Die Software gibt es dabei für diverse Geräte. Mittels Fotoerkennung ist es möglich einzelne Dokumente automatisiert einzulesen. Weiterhin bietet die Software bei der Erstellung den Support durch Steuerspezialisten.
In den USA sind Kreditkarten und die Aufnahme von Konsumkrediten sehr verbreitet. Mit Credit Karma bietet Intuit eine Anwendung die mit dem Kreditprofil des Nutzers als Basis Empfehlungen zur Optimierung von Krediten und dem Kreditscore gibt. Zudem hat man als Nutzer die Möglichkeiten, vorab Einschätzungen zum eigenen Kreditscore und der Wahrscheinlichkeit für eine Kreditzusage zu erhalten.
Softwareanwendungen für Unternehmen
QuickBooks ist eine Produktgruppe für kleine und mittelständische Unternehmen. Mit den einzelnen QuickBook-Modulen bietet Intuit diverse Buchhaltungs-Anwendungen. Dies umfasst das Onlinebanking, die Lohnbuchhaltung, die Zahlungsabwicklung und die Arbeitszeitverwaltung. Damit werden alle relevanten Geschäftsvorfälle von der Angebotserstellung über die Rechnung und den Einnahmen und Ausgaben bis zur Buchhaltung für den Jahresabschluss abgedeckt.
In Deutschland ist das Produkt unter dem Namen Lexware büro easy erhältlich.
Neben den reinen Softwareanwendungen bietet Intuit weiterhin Serviceleistungen im Bereich Buchhaltung und Steuern an. Mit dem Modul Quickbook Live wird ein Service zur Optimierung der kompletten Buchhaltung angeboten. TurboTax Live for Business bietet einen entsprechenden Service zu steuerlichen Themen für Unternehmen.
Mit der Übernahme von Mailchimp im Jahr 2021 hat Intuit nochmals sein Angebot erweitert. Mailchimp ist eine Plattform für den Online-Auftritt und das Online-Marketing. Ziel ist es, Unternehmen in jeder Entwicklungsstufe mit Hilfe von Multichannel-Kampagnen zu unterstützen, Menschen anzusprechen und neue Kunden zu gewinnen. Die angebotenen Leistungen reichen dabei von einer Plattform zur Erstellung von Websites, Onlineshops und Lendingpages über E-Mail-Marketing und digitalen Ads bis zur Erstellung von vollständigen Marketing-Kampagnen über mehrere Kanäle hinweg. Und das von einer einheitlichen Plattform aus.
Operativ läuft es
Ende Februar meldete Intuit die Zahlen zu ihrem Q2 2023 mit Stichtag 31.01.2023. Mit den Zahlen wusste das Unternehmen durchaus zu überzeugen. Ein Umsatz von 3,04 Milliarden USD bedeuten ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 14 %. Das Intuit im eigentlich Geschäft einiges richtig macht, zeigt das operative Ergebnis. Ein Wert von 856 Millionen USD bedeuten ein Wachstum von + 40 % gegenüber Q2 2022. Und auch das Ergebnis pro Aktie lag mit 2,20 USD und einem Plus von 42 % deutlich über dem Vorjahr.
Ausbruch voraus?
Die Aktie von Intuit legte seit dem Corona-Tief eine beeindruckende Rallye von über + 280 % hin. Mit dem Gesamtmarkt ging es dann um gut 50 % nach unten. Seit Mai 2022 bietet die 200-Wochen-Linie immer wieder eine gute Unterstützung. Der langfristige Aufwärtstrend ist weiterhin intakt.
Auf Tagesbasis könnte nun ein spannendes Tradingszenario entstehen. Nachdem Ende März 2023 der Sprung über den Widerstandsbereich bzw. je nachdem wie breit man die Zone zeichnen möchte, an den oberen Rand des Widerstandsbereichs gelungen ist, konsolidiert die Aktie seitdem in einer relativ engen Range. Sollte der Ausbruch über die 448 USD geschafft und damit die Zone hinter sich gelassen werden, könnte der Weg bis zum Bereich um 500 USD frei sein.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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