Blogartikelbild Im Falle einer Rezession: Diese Aktie ist extrem robust

Im Falle einer Rezession: Diese Aktie ist extrem robust

Es ist eine schwierige und paradoxe Lage: Viele Aktienmärkte bewegen sich auf neue Jahreshochs zu, was Investoren Hoffnung beschert, aber die Rezessionssorgen schweben weiter wie ein Damoklesschwert über den Börsen. Die anhaltend hohe Inflation und steigende Kreditkosten könnten die Volkswirtschaften Großbritanniens, Deutschlands und der USA in eine Rezession treiben, warnte die führende Ratingagentur Moody’s. Aber selbst wenn dieser Fall mit voller Härte eintreten sollte: Es gibt einige Aktien, auf die man in rauen Zeiten setzen kann. Geht es nach den Experten der Bank Wells Fargo, dann ist das Wertpapier von American Express (Amex, Ticker: AXP) ein “Top-Pick” für den Rezessionsfall.

Aktienverlinkung: US0258161092

So ist die Lage bei Amex

American Express – seit Jahrzehnten ein Liebling von US-Börsenlegende Warren Buffett – konnte vom aktuellen Umfeld profitieren und im vergangenen Monat ordentliche Ergebnisse für das erste Quartal vermelden. Die Umsätze waren beachtlich und stiegen im Jahresvergleich um 22 %, womit sie deutlich die Konsensschätzungen übertrafen. Allerdings blieb der Gewinn je Aktie (EPS) von 2,40 USD für das Quartal deutlich hinter den Analystenerwartungen von 2,67 USD zurück. Das EPS war aus zweierlei Gründen durchwachsen: Die Ausgaben stiegen schneller als erwartet und American Express bildete größere Rückstellungen für potenzielle Kreditausfälle. Klar, ein niedriger als erwartet ausgefallener EPS-Wert ist keine tolle Nachricht, aber angesichts der Geschwindigkeit, mit der die Einnahmen wachsen, sind die höheren Ausgaben nicht allzu überraschend.

Derweil zeigt der Umsatzanstieg, dass der amerikanische Verbraucher weiterhin “gesund” ist. Das Amex-Management konnte verkünden, dass die Ausgaben seiner Kunden gestiegen sind.

Zu den Quartalszahlen sagte Amex-Ceo Stephen J. Squeri: “Unsere Ergebnisse für das erste Quartal spiegeln ein starkes Wachstum der Ausgaben von Kartenmitgliedern und ein anhaltend hohes Engagement für unsere Premium-Produkte wider. Sie stehen im Einklang mit der Prognose für das Gesamtjahr 2023, die wir im Januar abgegeben haben und die wir heute erneut bestätigen: ein Umsatzwachstum von 15 bis 17 % und ein Gewinn pro Aktie von 11,00 bis 11,40 USD.”

Der Kurs von Amex befindet sich in einem markanten Bereich, ziemlich genau an dem 50- und 200-Tage-Durchschnitt. Kann sich die Aktie darüber behaupten? – Quelle: stock3.com

Einschätzung von Wells Fargo

Die amerikanische Bank Wells Fargo behält ihr “Overweight”-Rating für die American-Express-Aktie bei und betitelte sie als “Top-Pick”. Das Kursziel sehen die Experten der Bank bei 200 USD, was einem satten Aufwärtspotenzial von 26,6 % gegenüber dem aktuellen Kurs entspricht. Die defensive Stärke der AXP-Aktie sei überzeugend, sagte Wells-Fargo-Analyst Donald Fandetti. “Wir glauben, dass sich ihre Gewinne besser halten würden, als viele erwarten, wenn wir in ein schwierigeres wirtschaftliches Umfeld als die von uns angenommene milde Rezession geraten. Wir gehen auch davon aus, dass ihre wohlhabende Kundenbasis widerstandsfähiger ist als die anderer Verbrauchergruppen”, erläuterte Fandetti und ergänzte: “Wir sehen in unserer Bullen- und Bärenbewertung viel mehr Aufwärtspotenzial als Abwärtsrisiko für die Aktie.” Die Experten von Wells Fargo bescheinigen der Aktie selbst im Falle der Halbierung des Umsatzwachstums in 2024 eine hohe Widerstandsfähigkeit. In diesem Worst-Case-Szenario werde der Gewinn pro Aktie lediglich um 7 % geschmälert.

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Analyst Donald Fandetti verdeutlichte in einer Kundenmitteilung, dass sich die Anleger zu sehr um eine gesunkene Kreditnachfrage sorgen. Dies sei für American Express aber keine allzu große Schwierigkeit. Das Unternehmen habe eine enorm starke Wettbewerbsposition und Skalierungsvorteile. „Nur 20 % des Umsatzes entfallen auf Kredit-Nettozinseinkommen, während 80 % aus Volumen/Gebühren kommen. Das internationale Wachstum von American Express scheint ebenfalls unterschätzt zu werden. Wir glauben, dass es über viele Jahre hinweg mit hohen Wachstumsraten wachsen kann“, fügte Fandetti an.

Einschätzung von Morgan Stanley

Morgan Stanley ist davon überzeugt, dass der jüngste Ausverkauf der Aktie von American Express einen attraktiven Einstiegspunkt darstellt. Der Anteilsschein hat seit 2019 nicht mehr so ein günstiges KGV (ca. 14). Morgan Stanley hat sein “Overweight”-Rating daher bekräftigt. „Wir halten den jüngsten Ausverkauf von mehr als 15 % in den letzten drei Monaten für übertrieben, da die Aktien jetzt zum niedrigsten KGV-Wert seit 2019 (ohne das Corona-Tief) gehandelt werden“, sagte MS-Analystin Betsy Graseck.

Das Umsatzwachstum hat sich seit dem Post-Corona-Boom verlangsamt, ist aber robuster als erwartet. Dies sei auf die Ausrichtung von Amex auf Kunden mit höherem Einkommen und die stabilen “Travel and Entertainment”-Ausgaben (bei 28 % der Abrechnungen) zurückzuführen.

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