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Lars Weigand in Börsennews

03.12.2025 21:12

Blogartikelbild Hier will Daniel kaufen, ChatGPT-Nutzerrückgang & Whatsapp wird monetarisiert

Hier will Daniel kaufen, ChatGPT-Nutzerrückgang & Whatsapp wird monetarisiert

In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Aktientalk” unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow sprechen unsere beiden Experten über einen Nutzerrückgang bei ChatGPT, der zahlreichen Unternehmen im KI-Sektor Probleme bereiten könnte.

Darüber hinaus geht es um ein deutsches KI-Startup mit zuletzt hoher Bewertungsrunde, den Kryptomarkt, die Monetarisierung von Whatsapp für Meta und das mutmaßlich nächste Investment von Daniel in ein ehemaliges Dax-Schwergewicht.

Alles über den Nutzerrückgang bei ChatGPT, die Monetarisierungsmöglichkeiten von Whatsapp und den geplanten neuen Kauf von Daniel in der aktuellen Episode auf Apple PodcastSpotify oder direkt bei Youtube.

Putin ist bereit für den Krieg mit Europa

Ein fünfstündiges Gespräch zwischen russischen und westlichen Vertretern hat kurzfristig keine Entspannung gebracht. Aussagen, wonach Forderungen aus Europa als inakzeptabel gelten, und Statements, die auf Bereitschaft zu weiterer Eskalation hindeuten, sorgen für anhaltende Unsicherheit.

Nachdem Rüstungswerte in den letzten Wochen korrigierten, da die Friedensverhandlungen voranzuschreiten schienen, setzten die Aktien nach den aggressiven Aussagen Russlands wieder deutlicher zu.

KI‑Infrastruktur: Nvidia bleibt stark aber die Konkurrenz wächst

Aktienverlinkung: US67066G1040

Nvidia hat die KI‑Welle angeführt. Ihre GPUs sind heute das Maß aller Dinge für viele Training‑ und Inferenzaufgaben. Gleichzeitig rüsten Google, Amazon und andere große Player auf: spezialisierte KI‑Chips und TPUs (Tensor Processing Units) zielen darauf ab, Training deutlich effizienter und günstiger zu machen.

Wichtigster Punkt: Nicht jede KI‑Anwendung braucht das teuerste, leistungsstärkste GPU‑Setup. Schätzungen legen nahe, dass ein großer Anteil der Use‑Cases mit weniger teurer Hardware auskommt (Schätzungen bis zu 80 %).

Amazons Trainium 3 und Googles TPUs

Aktienverlinkung: US0231351067

Amazon kündigt mit Trainium 3 eine neue Generation von KI‑Trainingschips an. Ziel: günstige, energieeffiziente Rechenleistung für Cloudkunden und damit geringere Abhängigkeit von Nvidia. Trainium 3 soll in AWS‑Rechenzentren ausgerollt werden und bereits erste Kunden wie Anthropic bedienen.

Aktienverlinkung: US02079K1079

Google setzt weiter auf TPUs, die speziell für KI‑Workloads optimiert sind. TPUs punkten bei Preis/Leistung für viele Trainingsaufgaben.

Was bedeutet das für Nvidia?

  • Marktanteile werden nicht über Nacht verschwinden. Nvidia bleibt in High‑End‑Segmenten stark.
  • Die Margen könnten unter Druck geraten, sobald Cloudanbieter mehr eigene Chips einsetzen oder starke, günstigere Alternativen anbieten.
  • Für Anleger: Nvidia bleibt ein Kernspieler, aber das rasche Wachstumstempo kann sich abschwächen.

OpenAI mit Nutzerrückgang

Die Messzahl, die gerade Aufmerksamkeit erregt, ist ein Rückgang der Unique Daily Active Users (7‑Tage‑Durchschnitt) bei ChatGPT. Solche Rückgänge erzeugen intern oft Nervosität, weil Nutzerbindung ein zentraler Werttreiber für die Monetarisierung ist.

Das beste Modell ist nutzlos ohne gute, umfangreiche Daten. Google hat hier einen klaren Vorteil durch seine Datenbasis. In der AI‑Rennstrecke zählen nicht nur Architektur und Rechenleistung, sondern vor allem Zugriff auf hochwertige und große Datensätze, Integration in Produkte und das Nutzererlebnis.

Black Forest Labs: Ein deutsches KI‑Start‑Up im Rampenlicht

Aus Deutschland kommt überraschend ein großer Deal: Black Forest Labs aus Freiburg wurde mit rund 3,25 Milliarden Dollar bewertet. Das junge Unternehmen bietet ein Bildgenerierungsmodell an und zählt offenbar Meta, Adobe und Microsoft zu seinen Kunden. Investoren wie Salesforce, Nvidia und große VC‑Fonds waren an einer Finanzierungsrunde beteiligt.

Das zeigt zweierlei:

  • Europa kann in spezialisierten KI‑Nischen sehr schnell hohe Bewertungen erreichen.
  • Bei Bild‑AI sind Wechselkosten vergleichsweise niedrig. Anbieter müssen stark überzeugen, um Kunden langfristig zu binden.

WhatsApp als Milliardengeschäft: 40 Milliarden Dollar bis 2030?

Aktienverlinkung: US30303M1027

WhatsApp könnte für Meta zu einer neuen, massiven Einnahmequelle werden. Schätzungen gehen von bis zu 40 Milliarden Dollar Umsatz bis 2030 aus, mit rund 20 Milliarden Dollar operativem Gewinn. Die Idee: Marken und Händler können über WhatsApp direkt mit Kunden kommunizieren, Angebote versenden und Verkäufe anstoßen.

So funktionieren die neuen Chat‑Ads in der Praxis:

  • Unternehmen schicken Angebote direkt in Chats; der Nutzer sieht Absenderinfos, kann auf „Stop“ tippen oder den Kontakt blockieren.
  • Die Integration wirkt deutlich weniger aufdringlich als klassische Bannerwerbung, ist dafür aber hochgradig personalisiert.

Risiken für Meta:

  • Starker Fokus auf Werbemarkt macht Meta anfällig für Zyklik. Ein Werbeeinbruch würde Umsatz und Profit deutlich belasten.
  • Die Balance zwischen Monetarisierung und Nutzerakzeptanz ist fragil. Zu aggressive Monetarisierung kann Nutzer verprellen.

Im Vergleich dazu haben Alphabet und Amazon bereits erfolgreiche Diversifizierungen aufgebaut: Cloud, Marketplace, Ads, Hardware. Meta bleibt stark abhängig vom Werbemarkt. WhatsApp könnte allerdings starke neue Umsätze generieren, aber der Weg ist nicht risikolos.

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Kryptomarkt: Warum Bitcoin gerade wieder Raum gewinnt

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Bitcoin hat sich seit dem drastischen Rückgang wieder etwas gefangen. Gründe für die Erholung:

  • Wachsende Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung: Märkte preisen eine 25 Basispunkte Senkung deutlich höher ein, was positive Liquiditätsimpulse auslösen kann.
  • Institutionelle Bewegung: Einige Staaten und Institutionen bauen Krypto‑Reserven auf (erste US‑Staaten führen Bitcoin‑Reserven ein).
  • ETF‑Flows bleiben volatil: Manche Spot‑ETF‑Anbieter verzeichnen kurzfristige Outflows, doch das Sentiment bleibt insgesamt robust.

Daniel plant Linde-Investment – Amazon und Bitcoin nachgekauft

Aktienverlinkung: IE000S9YS762

Die Aktie von Linde hat ein Kursniveau erreicht, bei dem sie wieder auf die Watchlist gehört. Gründe:

  • Defensive Grundstruktur mit zyklischen Komponenten
  • Langfristige Nachfrage nach Industriegasen in Gesundheit, Energie und Wachstumsmärkten
  • Gutes Chance‑Risiko‑Verhältnis bei attraktiver Bewertung
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Amazon bleibt ein Top‑Kandidat für ein langfristiges Investment. Warum Daniel Amazon teilweise als „das nächste Alphabet“ sieht:

  • AWS liefert stabile, wachstumsstarke Margen und treibt Transformation in vielen Industrien
  • Amazon baut sein Werbegeschäft aus und kombiniert es mit E‑Commerce und Cloud
  • Robotics und Automatisierung könnten in den kommenden Jahren starke Umsatz‑ und Gewinnimpulse bringen

Technisch war die Aktie in den letzten Jahren nicht die beste Performer im Vergleich zu Mega‑Cap Kollegen, doch das Geschäftsmodell bleibt exzellent.

Weitere interessante Unternehmensnachrichten

Ein kurzer Überblick über andere Bewegungen, die Anleger im Blick behalten sollten:

  • Marvell (Marvell Technology) meldete starke Zahlen und optimistische Ausblicke. Zusammenarbeit mit Amazon beim Chipbau (Trainium) macht die Story spannender.
  • CrowdStrike lieferte solide Ergebnisse, dennoch reagierte der Markt leicht negativ. Cybersecurity bleibt ein strukturelles Thema.
  • Pure Storage und GitLab zeigten volatile Reaktionen nach Quartalsberichten. Solche Tech‑Namen bewegen sich häufig stark auf News.

Cybersecurity: Bewertungsfenster öffnet sich

Besonders interessant ist derzeit der Bereich Cybersecurity. Nach monatelanger Rallye sehen wir endlich Regionen, in denen Bewertungen wieder vernünftiger erscheinen. Gründe, warum Cybersecurity langfristig attraktiv bleibt:

  • Zunehmende Digitalisierung und Cloud‑Migration erhöhen die Angriffsfläche
  • Hohe Kundenbindung durch langfristige Verträge und Integrationskosten
  • Regulatorischer Druck sorgt für Nachhaltigkeit in der Nachfrage

Wer selektiv in starke Anbieter mit stabilem Wachstum investiert, kann hier interessante Einstiegspunkte finden.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Bitcoin.

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