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ENCAVIS – Mit KKR auf zu neuen Dimensionen?

Bei Encavis stand in den letzten Wochen vor allem das Übernahmeangebot des Finanzinvestors KKR im Mittelpunkt. Werfen wir heute einen Blick auf die frisch veröffentlichten Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres 2023.

Aktienverlinkung: DE0006095003

Im vergangenen Jahr hat Encavis rund 550 Megawatt an neuen Erzeugungskapazitäten ins Portfolio aufgenommen, was einer Jahresleistung von 1.000 Gigawattstunden (GWh) entspricht. Das liegt um 33 % über der zu Jahresbeginn 2023 ausgegebenen Zielsetzung von 750 GWh. Die Stromproduktion stieg um 7,1 % auf 3.354 (VJ 3.133) GWh.

Beim Umsatz war hingegen aufgrund der sich wieder normalisierenden Strompreise ein Rückgang um 5,5 % auf 460,6 (VJ 487,3) Mio. EUR zu verzeichnen. Die Netto-Erlöse fielen um 2,9 % auf 449,1 (VJ 462,5) Mio. EUR. Das operative EBITDA lag mit 319,2 Mio. EUR um 8,8 % unter dem Vorjahreswert von 350,0 Mio. EUR. Damit wurde die Guidance sowohl bei den Netto-Erlösen (mehr als 440 Mio. EUR) als auch beim operativen EBITDA (mehr als 310 Mio. EUR) erreicht.

Das operative EBIT erreichte mit 194,3 (VJ 198,3) Mio. EUR 98 % des Vorjahreswertes. Da sich das Finanzergebnis leicht verbessert hat und die Steuerquote geringer ausgefallen ist, blieb das operative Ergebnis pro Encavis-Aktie mit 0,60 (VJ 0,60) EUR unverändert.

Beim operativen Cashflow war dagegen ein deutlicher Rückgang um 28,2 % auf 234,9 (VJ 327,2) Mio. EUR zu verzeichnen. Neben dem geringeren Netto-Umsatz lag dies vor allem an gebildeten Rückstellungen für Preiskappungen. Der Zahlungsmittelbestand erhöhte sich zum Bilanzstichtag auf 375,6 (VJ 344,4) Mio. EUR, so dass Encavis ausreichend Mittel für weiteres Wachstum zur Verfügung stehen.

2024 – Heiter bis wolkig

Der Ausblick auf 2024 fällt gemischt aus. Bei den Netto-Erlösen wird ein Anstieg auf über 460 Mio. EUR in Aussicht gestellt. Auch für den operativen Cashflow wird mit einem Zuwachs auf knapp über 260 Mio. EUR gerechnet. Bei den Ergebniskennziffern zeigt man sich dagegen wegen der weiter gesunkenen Strompreise vorsichtiger. Das operative EBITDA wird bei leicht über 300 Mio. EUR gesehen und für das operative EBIT wird ein Wert von etwas mehr als 175 Mio. EUR erwartet. Es ist also von einem leichten Ergebnisrückgang auszugehen.

In Bezug auf die mittelfristige Planung zeigt sich das Management dagegen optimistischer. Bis Ende 2027 plant das Unternehmen aufgrund der strategischen Partnerschaft mit KKR einen Anstieg der Erzeugungskapazitäten auf 7 Gigawatt. Bislang lag die Zielsetzung bei 5,8 Gigawatt.

Fazit: Das Zahlenwerk von Encavis hat keine wirklichen Überraschungen bereitgehalten. Die Aktie hat sich heute praktisch kaum bewegt und liegt mit rund 16,90 EUR knapp unter dem Übernahmepreis von 17,50 EUR. Ich rechne in absehbarer Zeit aufgrund der Übernahmekonstellation mit keinen großartigen Schwankungen beim Aktienkurs.

Jahr20232024e*2025e*
Umsatz in Mio. EUR460,60484,17539,57
Ergebnis je Aktie in EUR0,600,600,68
KGV282825
Dividende je Aktie in EUR0,000,000,00
Dividendenrendite0,00 %0,00 %0,00 %
*e = erwartet
ENCAVIS-Mit-KKR-auf-zu-neuen-Dimensionen-Chartanalyse-Reinhard-Hock-stock3.com-1
ENCAVIS AG Aktie – Tageschart

Übrigens: MICRON – Kurssprung nach Zahlen auf neues Allzeithoch

(© stock3 2024 – Autor: Reinhard Hock, Finanzmarktanalyst)

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

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