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Earnings Season 2025: Das sind die größten Gewinner und Verlierer

Die Earnings Season läuft auf Hochtouren. Rund 60 % der im S&P 500 vertretenen Unternehmen haben inzwischen ihre Quartalszahlen vorgelegt – darunter die meisten der großen Tech-Konzerne. Während Schwergewichte wie Microsoft und Meta Platforms starke Zahlen lieferten und ihre Aktienkurse nach oben trieben, gab es auch empfindliche Rückschläge. Novo Nordisk etwa schockte mit einem schwachen Ausblick – die Aktie brach zeitweise um mehr als 20 % ein.

Die Earnings Season ist in vollem Gange

Anteil der Marktkapitalisierung des S&P500, der in der jeweiligen Woche Quartalszahlen meldet
Quelle: Citadel Investments

Das Berichtsgeschehen bündelte sich in den zurückliegenden Wochen – allein in der 31. Kalenderwoche meldeten fast 39 % der gesamten S&P 500-Marktkapitalisierung ihre Zahlen. Die nächsten Wochen werden dann langsam wieder ruhiger, da die größten Konzerne dann bereits gemeldet haben.

Die Erwartungen an die Earnings Season waren relativ niedrig!

Erwartetes vs. tatsächliches EPS Wachstum der S&P500 Aktien | Quelle: Goldman Sachs

Die Gewinne je Aktie im S&P 500 fallen im Schnitt besser aus als im Vorfeld befürchtet. Das zeigen aktuelle Daten von Goldman Sachs. Schon das zweite Quartal 2025 liegt über den Schätzungen, nachdem die Vorjahre noch von schwachen Ergebnissen und Rezessionsängsten geprägt waren.

Auch die wirtschaftliche Großwetterlage spielt hinein. Die US-Wirtschaft überraschte im zweiten Quartal mit einem annualisierten Wachstum von 3,0 % und zeigte sich damit robuster als viele Ökonomen erwartet hatten. Doch die Unsicherheit bleibt: Hohe Zinsen, Trumps Zollpolitik und ein schwacher privater Konsum belasten die mittelfristigen Aussichten. Viele Unternehmen halten sich daher mit Investitionen zurück – eine Gemengelage, die in den Earnings Calls deutlich spürbar wird.

Die große Frage bleibt: Welche Schwergewichte erfüllen die hohen Erwartungen – und welche stolpern ins zweite Halbjahr? Wir blicken in dieser Goldesel Topstory auf die bislang größten Gewinner und Verlierer der aktuellen Berichtssaison.

Gewinner der Earnings Season

Microsoft: starke Cloud- und KI-Zahlen

Aktienverlinkung: US5949181045

Microsoft hat im vergangenen Quartal außergewöhnlich starke Zahlen vorgelegt. Der Umsatz stieg auf 76,4 Milliarden USD, das EPS lag bei 3,65 USD und das Nettoergebnis kletterte um 24 % auf 25 Milliarden USD.

KennzahlErwartungErgebnisAbweichung
Umsatz73,8 Mrd. USD76,4 Mrd. USD+18 %
EPS3,38 USD3,65 USD+8 %
Net Income20,1 Mrd. USD25,0 Mrd. USD+24 %

Treiber des Wachstums bleibt der Cloud-Bereich, allen voran Azure. Das Segment „Intelligent Cloud“ legte um 26 % im Vergleich zum Vorjahr zu und erreichte 29,9 Milliarden USD Umsatz. Damit stammt inzwischen fast 40 % des Gesamtumsatzes aus dem Cloud-Geschäft. Durch die hohe Nachfrage nach KI-Anwendungen investiert Microsoft weiterhin massiv in seine Rechenzentren, was zwar die Investitionsausgaben erhöht, aber zugleich die Basis für weiteres Wachstum schafft.

Auch bei der Profitabilität konnte Microsoft überzeugen: Der operative Gewinn der Cloud-Sparte allein lag im Quartal bei 12,1 Milliarden USD. Gleichzeitig erzielte der Konzern einen Free Cashflow von 25,6 Milliarden USD, was trotz gestiegener Investitionen ein Plus von 10 % bedeutet. Auf Jahresbasis bewegt sich Microsoft damit auf einem Free-Cashflow-Niveau von mehr als 100 Milliarden USD.

Aktienverlinkung: US5949181045
Widget: ebit

An der Börse sorgten diese Ergebnisse für Begeisterung: Die Aktie legte nach den Zahlen zwischenzeitlich um mehr als 8 % zu. Trotz der hohen Bewertung mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 29 bleibt Microsoft einer der wichtigsten Profiteure der globalen KI- und Cloud-Welle.

Chart

Euphorie nach den Zahlen wieder abverkauft – Quelle: stock3.com

Es muss vermutlich nicht erwähnt werden, dass ein Investment in Microsoft zu einem der besten der letzten Jahre zählen dürfte. Die Aktie hat wie viele der großen Tech-Unternehmen massiv an Wert hinzugewonnen. Die Euphorie im Anschluss an die überragenden Zahlen wurde allerdings im Zuge der allgemeinen Marktschwäche am Freitag, den 01. August wieder nahezu komplett abverkauft. Auch bei den Big-Techs könnten die Zahlen eine finale Bewegung vor einer Korrektur gewesen sein. Für sehr kurzfristige Trade könnte ein Gap-Close bei 516,30 USD eine Möglichkeit sein.

Langfristig wäre ein Rücksetzer in Richtung 475 oder 450 USD interessant für eine erste Position oder einen Nachkauf.

SoFi – Rebound von fast 500 % seit 2023

SoFi Technologies überzeugte im zweiten Quartal 2025 mit starken Zahlen und setzte ein starkes Signal im Fintech-Sektor. Das Unternehmen steigerte Umsatz und Gewinn deutlich und lag dabei klar über den Analystenerwartungen. Die Aktie reagierte entsprechend: Am Tag der Veröffentlichung stieg sie zeitweise um über 20 % und ging letztlich mit einem Tagesplus von rund 6 % aus dem Handel. Seitdem konsolidiert die Aktie allerdings erstmal.

KennzahlErwartungErgebnisAbweichung
Umsatz804,25 Mio. USD858,23 Mio. USD+6,71%
EPS0,061 USD0,08 USD+30,25%

Der Umsatz stieg um 44 % auf ein Rekordniveau. Das bereinigte EPS lag 30 % über den Erwartungen – das siebte Quartal mit Gewinn in Folge. Besonders stark wuchs das margenstarke Plattformgeschäft: Fee-basierte Umsätze stiegen um 72 % und machen inzwischen 44 % der Gesamterlöse aus.

Die Mitgliederzahl stieg auf 11,7 Millionen, die Zahl der genutzten Produkte auf 17,1 Millionen. Mit 8,8 Mrd. USD wurde ein neuer Höchstwert bei Kreditvergaben erreicht. Für das Gesamtjahr erwartet SoFi nun 3,375 Mrd. USD Umsatz und 370 Mio. USD Gewinn – ein klarer Beleg für die Stärke des integrierten Plattformmodells.

Chart

Gewinne ebenfalls nicht gehalten – Quelle: stock3.com

Nach den guten Zahlen konnte auch Sofi die Kursgewinne in den darauffolgenden Tagen nicht halten. Die Erklärung liegt wohl auch in dem beispiellosen Rebound, den die Aktie vollzogen hat. Von unter 5 USD Mitte 2023 hat sich die Aktie mittlerweile fast verfünffacht.

Im Anschluss an die Veröffentlichung der Quartalszahlen standen die Papiere von Sofi zwischenzeitlich über 25 USD – hier liegen die Jahreshochs aus dem Jahr 2021. Von diesem Niveau aus wurde die Aktie mittlerweile aber wieder deutlich abgewiesen. Die starken Ergebnisse machen das Unternehmen interessant für einen Einstieg bei einer deutlichen Marktkorrektur.

Mögliche Einstiege ergeben sich am Hoch aus dem Januar 2025 bei 18,50 USD oder in der Unterstützungszone zwischen 16,60 und 17,30 USD.

CVS Health: Starker Gewinn, doch eine Zahl belastet

Aktienverlinkung: US1266501006

CVS Health legte für das zweite Quartal 2025 sehr solide Ergebnisse vor. Sowohl Umsatz als auch Gewinn übertrafen die Erwartungen deutlich. Die Aktie konnte intraday um fast 8 % zulegen, schloss jedoch leicht im Minus – Grund dafür waren vorsichtige Aussagen im Earnings Call zum weiteren Jahresverlauf. Operativ zeigt sich der Konzern jedoch stabil und auf gutem Kurs.

KennzahlErwartungErgebnisAbweichung
Umsatz94,53 Mrd. USD98,92 Mrd. USD4,64 %
EPS1,458 USD1,81 USD24,14 %

Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um 8,4 % auf 98,9 Mrd. USD und lag damit rund 4,4 Mrd. USD über den Schätzungen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag mit 1,81 USD ebenfalls deutlich über den Prognosen. Starke Impulse kamen aus dem Bereich Pharmacy & Consumer Wellness, wo sowohl Umsatz als auch Volumen zulegten. Auch das Einzelhandelsgeschäft zeigte mit rund 8 % Gewinnwachstum robuste Entwicklungstendenzen.

Etwas belastet wurde die Stimmung durch eine Rückstellung in Höhe von rund 470 Mio. USD im Medicare-Geschäft, was den Ausblick leicht dämpfte. Dennoch hob CVS die Prognose für das Gesamtjahr beim bereinigten EPS auf 6,30–6,40 USD an – nach zuvor 6,00–6,20 USD.

Aktienverlinkung: US1266501006
Widget: eps

Unterm Strich bleibt CVS operativ klar auf Kurs, mit solider Umsatzdynamik, verbessertem Guidance-Rahmen und einem diversifizierten Geschäftsmodell, das zunehmend resilient wirkt.

Chart

Chart voller Gaps durch schlechte Nachrichten im Gesundheitsbereich – Quelle: stock3.com

Das Chartbild von CVS Health ist durch zahlreiche negative Schlagzeilen im Gesundheitsbereich mittlerweile alles andere als schön. Zahlreiche Gaps und eine ausgedehnte Seitwärtsphase sorgen dafür, dass konkrete Setups schwer zu beziffern sind.

Die positive Reaktion auf die Quartalszahlen wurde auch hier abverkauft. Die Aktie hat am Widerstandsbereich zwischen 67 USD (oberes Ende des Gaps vom 30. April 2024) und 68,70 USD reagiert und wieder bis auf 62,40 USD abverkauft. Bei dem ganzen Lärm um Konkurrent United Health und den guten Zahlen von CVS könnte sich hier aber eine mittelfristige Chance ergeben.

Long bei weiterem Rücksetzer in Richtung 200-Tagelinie und Unterstützungszone zwischen 58,50 und 60,50 USD sowie entsprechend positiver Reaktion am SMA oder der Zone, Stop unter 58,50 USD. Erstes Ziel das Tageshoch vom 31. Juli 2025 bei 67 USD. Das vorgestellte Szenario könnte auch mit einem K.O.-Zertifikat der HSBC, WKN: HS6C5N (aktuell 2,5er Hebel) umgesetzt werden.

Meta: KI-Investitionen zahlen sich aus

Aktienverlinkung: US30303M1027

Meta hat im zweiten Quartal 2025 die Erwartungen deutlich übertroffen und damit eine beeindruckende Serie fortgesetzt. Der Umsatz stieg um 22 % auf 47,52 Milliarden USD, während das bereinigte EPS mit 7,14 USD sogar um 38 % gegenüber dem Vorjahr zulegte. Beide Kennzahlen lagen klar über den Analystenschätzungen.

KennzahlErwartungErgebnisAbweichung
Umsatz44,80 Mrd. USD47,52 Mrd. USD+6,0 %
EPS5,89 USD7,14 USD+21,2 %
Net Income15,20 Mrd. USD18,34 Mrd. USD+20,66 %

Treiber des Wachstums ist die erfolgreiche Monetarisierung der massiven KI-Investitionen. CEO Mark Zuckerberg betonte im Earnings Call, dass Meta ein „Elite-Team” im neuen Superintelligence Lab aufgebaut habe, angeführt von Scale AI-Gründer Alexandr Wang. Die KI-gestützten Werbetools werden bereits von fast 2 Millionen Werbetreibenden genutzt, was sich in einem Anstieg der durchschnittlichen Werbepreise um 9 % niederschlug. Besonders stark entwickelte sich auch das Hardware-Geschäft: Die KI-gestützten Ray-Ban-Brillen verzeichneten „beschleunigende” Verkäufe und trugen zu einem Umsatzplus von fast 5 % im Reality Labs-Segment bei. Die Börse honorierte diese Ergebnisse mit einem Kurssprung von über 12 % im nachbörslichen Handel.

Chart

Unfassbare Rallye bei der Meta-Aktie seit 2022 – Quelle: stock3.com

Was hättet ihr am 04. November 2022 machen sollen? Das wäre der Tag gewesen, um Meta-Aktie zu unter 90 USD zu kaufen. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Unternehmen von Marc Zuckerberg quasi totgeredet. Facebook nutzt eh keiner mehr, Whatsapp wird nie monetarisiert, Instagram verliert die junge Generation an Tiktok und Snapchat und die Investitionen ins Metaverse sind ein Milliardengrab. Mittlerweile hat das Unternehmen seinen Kurs geändert und der Markt honorierte mehrfach die weiter steigenden Nutzerzahlen und Werbeeinnahmen – eine Kursrallye von knapp 800 % war die Folge.

Auch die Meta-Aktie hat den Kursanstieg nach der Rallye fast gänzlich wieder abgegeben und so könnte das vorherige Allzeithoch bei 748 USD ein erster Wendepunkt sein. Sollte der Gesamtmarkt allerdings weiter korrigieren, wäre auch bei Meta eine Korrektur überfällig. Insbesondere Kurse in Richtung 630 USD würden die Aktie langfristig interessant machen.

Droneshield: Rekordquartal im Drohnenabwehrmarkt

Aktienverlinkung: AU000000DRO2

Der australische Drohnenabwehr-Spezialist Droneshield hat im zweiten Quartal 2025 spektakuläre Zahlen vorgelegt. Der Umsatz explodierte um 480 % auf 38,8 Millionen AUD – der höchste Quartalsumsatz in der Unternehmensgeschichte. Die geopolitischen Spannungen und erhöhte Verteidigungsbudgets weltweit treiben die Nachfrage nach Drohnenabwehrsystemen. Die Aktie reagierte mit einem Plus von 7-9 % auf die Rekordzahlen.

KennzahlErwartungErgebnisAbweichung
Umsatzk.A.38,80 Mio. AUD
EPSk.A.k.A.
Net Incomek.A.k.A.

Besonders beeindruckend ist die Entwicklung des wiederkehrenden Software-as-a-Service-Geschäfts (SaaS), das im Quartal 1,9 Millionen AUD erreichte. Für das Gesamtjahr hat Droneshield bereits 176,3 Millionen AUD an Umsätzen unter Vertrag – das Dreifache des gesamten Vorjahresumsatzes. Das Management plant eine deutliche Expansion der Produktionskapazitäten in Sydney und international, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die nächste Generation KI-gestützter Plattformen soll 2026 eingeführt werden.

Chart

Als Hot-Stock in unserem Beitrag ist auch der Chart von Droneshield gewöhnungsbedürftig. Aufgrund der starken operativen Entwicklung und des positiven Gesamtumfeldes hat die Aktie eine starke Rallye aufs Parkett gelegt und korrigiert aktuell wieder leicht. Ein Gap-Close bei 1,90 EUR könnte für einen kurzfristigen Trade genutzt werden. Mittelfristig wäre ein Rücklauf in den Unterstützungsbereich bei etwa 1,50 EUR spannend.

Goldesel-Community profitiert mit einem Trade

Die starken Quartalszahlen wurden auch von unserem Trader Berlich frühzeitig erkannt. Er positionierte sich bereits am Morgen nach der Zahlenveröffentlichung bei 1,80 Euro long und postete ein Trading-Setup im Discord-Kanal von Goldesel Premium.

Trade in Discord bei Goldesel Premium

Mit dem anschließenden Kurssprung auf über 2,08 Euro erwies sich sein Timing als goldrichtig – ein Plus von über 15% innerhalb kürzester Zeit.

Zweiter Teilverkauf der Position
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Verlierer der Earnings Season

Novo Nordisk: Prognosesenkung lässt Aktie einstürzen

Aktienverlinkung: US6701002056

Noch vor der eigentlichen Quartalszahlen-Veröffentlichung am 6. August sorgte Novo Nordisk mit einer deutlichen Gewinn- und Umsatzwarnung für einen Schock an den Märkten. Der dänische Pharmakonzern kürzte die Jahresprognose teils drastisch – sowohl beim Umsatz als auch beim EBIT. Die Aktie stürzte am 29. Juli zeitweise um über 25 % ab und verzeichnete damit den größten Tagesverlust ihrer Unternehmensgeschichte.

neualt
Umsatzprognose8-14 %13-21 %
EBIT Prognose10-16 %16-24 %

Neben der gesenkten Prognose sorgte auch ein abrupt angekündigter Führungswechsel für zusätzliche Unsicherheit: CEO Lars Fruergaard Jørgensen wird zum 7. August von Maziar Mike Doustdar abgelöst. Gerade im wichtigen US-Markt steht Novo Nordisk unter Druck – der Absatz der Blockbuster-Medikamente Wegovy und Ozempic stagniert, während Konkurrenzprodukte und politische Risiken durch neue US-Zölle den Druck verschärfen.

Nach der Prognosesenkung haben die Analysten auch massiv iher Kursziele gesenkt. So schätzen Analysten den Fair Value der Aktie ein:

Aktienverlinkung: US6701002056
Widget: rating-simple

Mehr Details zu den Hintergründen, Chancen und Risiken sowie einer Einschätzung zur Bewertung findest du im zugehörigen Artikel:

Novo Nordisk kracht ein – ist das die große Chance?

Chart

Novo Nordisk hat vom Hoch extrem an Wert verloren – Quelle: stock3.com

Die Aktie von Novo Nordisk hat massiv an Wert verloren. Zwischen 302 und 315 Kronen befindet sich eine ältere Unterstützungszone im Wochenchart. Ob sich die Aktie hier stabilisieren kann, bleibt jedoch weiter fraglich. Sollte der aktuelle Chartbereich fallen, droht ein weiterer Abverkauf in Richtung 225 bis 235 Kronen.

Spotify: Negative Überraschung durch Währungseffekte

Aktienverlinkung: LU1778762911

Spotify hat im zweiten Quartal 2025 die Erwartungen klar verfehlt. Zwar legten Nutzerzahlen erneut zu, doch Umsatz und Ergebnis enttäuschten deutlich. Die Aktie verlor am Tag der Veröffentlichung 11,55 %, nachdem sie zuvor stark gestiegen war. Die hohen Erwartungen erwiesen sich damit als zu ambitioniert.

KennzahlErwartungErgebnisAbweichung
Umsatz5,02 Mrd. USD4,94 Mrd. USD-1,58 %
EPS2,301 USD-0,49 USD-121,50 %

Der Umsatz stieg um 10 % auf 4,19 Mrd. EUR, blieb aber unter den Erwartungen. Der Verlust pro Aktie betrug 0,42 EUR, statt eines erwarteten Gewinns, was hauptsächlich auf Währungseffekte und Social Charges, also Arbeitnehmerinvestitionen, zurückzuführen ist. Immerhin verbesserte sich die Bruttomarge deutlich auf 31,5 %.

Aktienverlinkung: LU1778762911
Widget: ebit

Bei den Nutzern zeigt Spotify weiter Stärke: Die MAUs (Monthly Actice Users) stiegen auf 696 Mio., darunter 276 Mio. zahlende Kunden. Für Q3 wird ein Anstieg auf 710 Mio. prognostiziert – mehr als erwartet. Die Umsatzprognose von 4,2 Mrd. EUR liegt allerdings erneut unter den Analystenschätzungen.

Chart

massiver Run der Spotify Aktie – Quelle: stock3.com

Die Aktie von Spotify hat einen massiven Run hinter sich. Seit Januar 2023 konnte die Aktie zum aktuellen Niveau immer noch über 600 % zulegen. Bezogen auf die aktuell nicht überzeugen Zahlen könnte daher noch weiteres Abwärtspotential bestehen.

Sollte die Zone zwischen 615 und 635 USD fallen, könnte die Aktie in Richtung 500 USD fallen. Hier könnte man sich auch mit einem Trade positionieren. Short unter 615 USD mit Stop über 641 USD. Erstes Ziel die 200 Tagelinie bei aktuell 567 USD. Anschließend die Unterstützungszone bei rund 490 USD.

Das vorgestellte Szenario könnte auch mit einem K.O.-Zertifikat der DZ Bank WKN: DY8FS1 (aktuell 2er Hebel) umgesetzt werden.

Mercedes-Benz mit Gewinneinbruch

Aktienverlinkung: DE0007100000

Schwarzer Tag für Anleger von Mercedes-Benz. Der Autobauer hat im zweiten Quartal 2025 einen deutlichen Gewinneinbruch erlitten. Das Konzernergebnis sackte um zwei Drittel auf 957 Millionen EUR ab. Belastet wurde der DAX-Konzern vor allem durch die neuen US-Zölle, Abschreibungen auf die verkauften Argentinien-Geschäfte sowie Kosten für das laufende Sparprogramm. Auch das Geschäft in China schwächelt weiter.

KennzahlQ2 2025Veränderung ggü. Vorjahresquartal
Umsatz33,2 Mrd. EUR–9,8 %
Bereinigtes EBIT1,99 Mrd. EUR–52 %
Konzernergebnis957 Mrd. EUR–66 %

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach um mehr als die Hälfte auf 1,99 Milliarden EUR ein. In der Pkw-Sparte konnte die viel beachtete bereinigte operative Marge jedoch mit 5,1 % positiv überraschen – Analysten hatten zuvor mit einem noch schwächeren Wert gerechnet. Der Umsatz sank wegen geringerer Absatzzahlen um fast 10 % auf 33,2 Milliarden EUR.

Die ersten Reaktionen fielen gemischt aus. Jefferies bestätigte die Einstufung „Hold“ mit Kursziel 55 EUR. Analyst Philippe Houchois betonte, dass das Quartal immerhin Sicherheit beim Barmittelrückfluss biete, die Ziele für die Kernsparten jedoch zollbedingt reduziert werden mussten. Die US-Bank JPMorgan beließ das Papier auf „Overweight“ mit Kursziel 68 EUR.

Aktienverlinkung: DE0007100000
Widget: rating-simple

Chart

weiterer Abverkauf droht – Quelle: stock3.com

Die Aktie von Mercedes droht unter die wichtige Unterstützung um die runde 50 EUR-Marke zu fallen. Sollte die Aktie hier durchrutschen läge das nächste charttechnische Kursziel erst wieder am Corona-Tief bei 21,60 EUR.

UnitedHealth: Wachstum mit schwindender Profitabilität

Aktienverlinkung: US91324P1021

UnitedHealth hat im zweiten Quartal 2025 zwar den Umsatz um 13 % auf knapp 112 Milliarden USD gesteigert, musste jedoch spürbare Einbußen bei der Profitabilität hinnehmen. Belastet wurde das Ergebnis vor allem durch gestiegene medizinische Kosten im Medicare- und Commercial-Bereich sowie ungünstige Preisannahmen.

KennzahlErwartungErgebnisAbweichung
Umsatz111,0 Milliarden USD112,0 Milliarden USD+1 %
EPS4,25 USD4,08 USD-4 %
Net Income5,5 Milliarden USD5,2 Milliarden USD-5 %

Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) sank auf 4,08 USD und lag damit klar unter dem Vorjahreswert. Während UnitedHealthcare einen Rückgang verzeichnete, wuchs OptumRx um 19 % auf 38,5 Milliarden USD, getragen von neuen Kunden und Spezialprodukten. Die operative Marge schwächte sich insbesondere im Medicare-Segment ab, wo regulatorische Vorgaben und höhere Servicenachfrage zu Buche schlugen.

Im Earnings Call stellte das Management Effizienzprogramme, den verstärkten Einsatz von KI und eine Fokussierung auf profitablere Märkte in Aussicht. Zudem wurde die Dividende im Juni um 5 % erhöht.

Aktienverlinkung: US91324P1021
Widget: dividends

Die Jahresprognose wurde bestätigt: Für 2025 peilt UnitedHealth Erlöse von 445 bis 448 Milliarden USD und ein EPS von mindestens 16 USD an. Der operative Cashflow soll rund 16 Milliarden USD erreichen. Analysten sehen die kurzfristigen Belastungen im Medicare-Bereich kritisch, erkennen aber mittelfristig Chancen durch neue Vergütungsmodelle und die Integration von Amedisys.

Chart

Chartverlauf von UNH wie ein Massaker – Quelle: stock3.com

Die Aktie von United Health wurde gelinde gesagt abgeschlachtet und verlor innerhalb von nur 4 Monaten 60 % an Wert. Sollte sich die Nachrichtenlage nicht bessern, könnte die Aktie auch noch bis zum Corona-Tief bei rund 200 USD fallen.

PayPal: Solide Zahlen, aber Margen enttäuschen

Aktienverlinkung: US70450Y1038

PayPal lieferte im zweiten Quartal 2025 auf den ersten Blick solide Zahlen ab. Der Umsatz stieg um 5 % auf 8,29 Milliarden USD und übertraf damit die Erwartungen von 8,08 Milliarden USD. Auch das bereinigte EPS von 1,40 USD lag über der Konsensschätzung von 1,30 USD und bedeutete ein Plus von 17,6 % zum Vorjahr.

KennzahlErwartungErgebnisAbweichung
Umsatz8,08 Mrd. USD8,29 Mrd. USD+2,6 %
EPS1,30 USD1,40 USD+7,7 %
Net Income1,20 Mrd. USD1,26 Mrd. USD+5,0 %

Trotz dieser scheinbar guten Ergebnisse brach die Aktie um 7-8 % ein. Der Grund: Investoren sorgten sich über die nachlassende Dynamik bei den Transaktionsmargen und höher als erwartete Betriebskosten. Besonders alarmierend war der Rückgang der Zahlungstransaktionen um 5 %, obwohl das Gesamtzahlungsvolumen um 6 % wuchs. Dies deutet auf strukturelle Herausforderungen hin. Positiv entwickelte sich hingegen Venmo mit dem höchsten Umsatzwachstum seit 2023. PayPal hob zwar die Jahresprognose für das bereinigte EPS auf 5,15-5,30 USD an, konnte damit aber die Bedenken der Anleger nicht zerstreuen.

Aktienverlinkung: US70450Y1038
Widget: eps

Chart

Paypal kämpft weiter mit dem Turnaround – Quelle: stock3.com

Die Aktie von Paypal arbeitet weiter an ihrem Turnaround. Die aktuellen Zahlen haben auch dem Chartverlauf einen Dämpfer versetzt. Nachdem die Aktie am Widerstandsbereich zwischen 89 und 95 USD abgewiesen wurde, droht nun ein Rücklauf in Richtung der Unterstützung bei 60 USD, zumindest sofern der aktuelle Chartbereich nicht verteidigt werden kann. Bei 67 USD verläuft noch eine etwas schwächere Unterstützungszone.

Tesla: Scharfer Umsatzrückgang belastet

Aktienverlinkung: US88160R1014

Tesla enttäuschte im zweiten Quartal 2025 auf ganzer Linie. Der Umsatz brach um 12 % auf 22,5 Milliarden USD ein – der stärkste Rückgang seit mindestens einem Jahrzehnt. Damit verfehlte der E-Auto-Pionier die Analystenschätzungen von 22,62 Milliarden USD. Das bereinigte EPS sank auf 0,40 USD, ebenfalls unter den Erwartungen von 0,43 USD und deutlich unter dem Vorjahreswert von 0,52 USD.

KennzahlErwartungErgebnisAbweichung
Umsatz22,62 Mrd. USD22,50 Mrd. USD-0,5 %
EPS0,43 USD0,40 USD-6,97 %
Net Income1,28 Mrd. USD1,17 Mrd. USD-8,59 %

Hauptgrund für die schwache Performance war ein Einbruch der Fahrzeugauslieferungen um über 13 % auf 384.000 Einheiten, während die Produktion mit 410.000 Fahrzeugen stabil blieb. Dies zeigt die anhaltende Nachfrageschwäche im hart umkämpften E-Auto-Markt. Die Margen litten unter niedrigeren Durchschnittsverkaufspreisen und höheren Rohstoffkosten. Das operative Ergebnis von 923 Millionen USD lag weit unter den erwarteten 1,23 Milliarden USD. Trotz Managementoptimismus bezüglich zukünftiger Technologien wie Robotaxis konnte dies die Anleger nicht überzeugen – die Aktie gab nach den Zahlen deutlich nach.

Wir haben bereits in einer ausführlichen Topstory die Tesla-Aktie unter die Lupe genommen und unter anderem die strukturellen Herausforderungen des E-Auto-Pioniers beleuchtet: Zur vollständigen Tesla-Analyse.

Chart

Droht ein weiterer Abverkauf bei Tesla – Quelle: stock.com

Die Aktie von Tesla leidet selbstverständlich ebenfalls unter den schlechten Zahlen und den Eskapaden von CEO Musk. Die Aktie ist an der Widerstandszone über 360 USD zunächst gescheitert und droht nun, unter die Unterstützung bei 293 USD zu fallen, da sich ein Abwärtstrend etabliert hat und die Aktie auch unter der 50- und 200-Tagelinie handelt.

Fazit und Ausblick

Die aktuelle Earnings Season zeigt ein gemischtes Bild mit klaren Gewinnern und Verlierern. Während Tech-Giganten wie Microsoft und Meta dank starker, KI-getriebener Ergebnisse glänzen, kämpfen andere Unternehmen mit strukturellen Problemen. Auffällig dabei: Selbst ein Ergebnis oberhalb der Analystenschätzungen – wie bei PayPal – führt nicht automatisch zu Kursgewinnen, wenn die zugrunde liegenden Trends skeptisch stimmen.

Trotz des überraschend robusten US-Wachstums bleiben die Rahmenbedingungen wechselhaft: höchste Leitzinsen seit fast zwei Jahrzehnten, neue Handelszölle und ein verhaltener Konsum bremsen Investitionen. In diesem Umfeld werden starke Quartalsberichte häufig sofort für Gewinnmitnahmen genutzt; gute Nachrichten verpuffen schneller als üblich, wenn sie nicht von glaubwürdigen Ausblicken begleitet werden.

Die kommende Woche ab Montag, 4. August 2025, verspricht mit den Zahlen von Palantir, AMD, Shopify und Uber neue Impulse. Sie wird zeigen, ob auch die zweite Reihe der Tech-Titel den Schwung der Branchenführer aufnehmen kann oder ob sich die Kluft zwischen stabilen und anfälligen Geschäftsmodellen weiter öffnet. Analysten erwarten hier potenziell starke Zahlen, insbesondere bei Palantir und AMD, was für zusätzliche Kursbewegungen sorgen könnte.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Die Autoren sind in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Novo Nordisk und PayPal. Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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