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Lars Weigand in Wissen

28.10.2025 06:03

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Die Kluft zwischen Arm und Reich: Warum du nie zu Geld kommen wirst

Viele Menschen arbeiten hart, verdienen ein solides Gehalt, und doch scheint der Traum vom finanziellen Wohlstand oder echtem Reichtum unerreichbar. Die weit verbreitete Frustration über das Gefühl, nie zu Geld zu kommen, ist oft nicht primär auf zu geringe Einnahmen zurückzuführen, sondern auf eine grundlegende Fehlallokation von Kapital und ein mangelndes Verständnis für die Mechanismen des Vermögensaufbaus. Die meisten Menschen scheitern nicht am Verdienen, sondern am Halten und Investieren ihres Geldes – denn auch mit einem kleinen Verdienst lässt sich mit der richtigen Anlagestrategie und etwas Geduld ein kleines Vermögen aufbauen.


Die Konsumfalle und die Macht des Zinseszinseffekts

Der Hauptgrund, warum die Mehrheit der Menschen Schwierigkeiten hat, echtes Vermögen aufzubauen, liegt in zwei zentralen Verhaltensmustern:

1. Das Vermeiden des Aktienmarktes

Trotz der historischen Renditen, die Aktienmärkte und breit gestreute Indexfonds (ETFs) über Jahrzehnte hinweg erzielt haben, schrecken viele Menschen davor zurück, zu investieren. Oftmals dominiert die Angst vor Verlusten oder die gefühlte Komplexität des Marktes. Dies führt dazu, dass Ersparnisse auf niedrig verzinsten Giro- oder Sparkonten verharren oder wie bei Opa früher unterm Kopfkissen landen, wo sie durch die Inflation real an Wert verlieren. Das Vermögen wächst nicht, es schrumpft im Stillen.

2. Die Gewinne werden verkonsumiert

Wer es doch schafft, etwas Geld zu sparen, fällt häufig der Konsumfalle zum Opfer. Anstatt gesparte oder sogar durch Investitionen erzielte Gewinne zu reinvestieren und den mächtigen Zinseszinseffekt für sich arbeiten zu lassen, werden sie für kurzfristige Befriedigung ausgegeben – sei es für den Urlaub, ein neues Auto oder Luxusgüter.

Der Zinseszinseffekt, von Albert Einstein angeblich als „achtes Weltwunder“ bezeichnet, ist das Herzstück des langfristigen Vermögensaufbaus. Er beschreibt den Prozess, bei dem Zinsen oder Renditen nicht nur auf das ursprünglich investierte Kapital, sondern auch auf bereits angefallene Zinsen erwirtschaftet werden. Wer seine Gewinne verkonsumiert, durchbricht diesen exponentiellen Wachstumskreislauf und verwehrt sich selbst die Chance auf signifikante Kapitalvermehrung.

Vergesst das Leben nicht!

Natürlich sollte man auch bei der Konsumzurückhaltung eine ausgewogene Balance finden, um glücklich zu sein oder zu werden. Was bringen mir 2 Millionen EUR im Aktiendepot, wenn ich mit 50 in meinem Kellerbüro im regnerischen Deutschland mit Herzstecker vom Stuhl falle. Noch schlimmer wäre ja nur der Schlaganfall aufm Pott. Dann lieber 500k im Depot und zwei Mal im Jahr 3 Wochen Strand.


Das Rechenbeispiel: Investor vs. Konsument

Um die dramatischen Auswirkungen des Investitionsverhaltens zu veranschaulichen, betrachten wir zwei Personen, die beide 20 Jahre lang jeden Monat 200 EUR zur Seite legen: Anna die Investorin und Ben den Konsumenten. Wir nehmen eine realistische durchschnittliche jährliche Rendite von 7 % für den Aktienmarkt an.

MerkmalAnna die InvestorinBen der Konsument
Monatliche Rate200 EUR200 EUR
Dauer20 Jahre20 Jahre
AnlagemethodeETF/Aktien (7 % p.a. Rendite)Tagesgeld (0,5 % p.a. Zinsen)
Gesamteingezahlter Betrag48.000 €48.000 €
Endkapital nach 20 Jahren≈ 104.900 €≈ 49.230 €
Kapitalwachstum (Rendite/Zinsen)≈ 56.900 €≈ 1.230 €

Der Unterschied:

  • Ben hat sein Geld sicher, aber mit geringem Wachstum geparkt. Die Rendite liegt kaum über der Inflationsrate. Er besitzt am Ende nur geringfügig mehr als er eingezahlt hat, denn er wollte sein Kapital für mögliche Konsumausgaben verfügbar halten.
  • Anna hat durch die Nutzung des Zinseszinseffekts ihre Einzahlungen mehr als verdoppelt. Ihr eingesetztes Kapital (48.000 EUR) hat ≈56.900 EUR an zusätzlichem Vermögen generiert. Dieses Geld steht ihr nun zur Verfügung, um entweder ihre Rente aufzubessern, es für weitere Investitionen zu nutzen oder auch einen Teil zu verkonsumieren.

Dieser Unterschied wird über längere Zeiträume noch exponentiell größer. Die Wahl zwischen passivem Sparen und aktivem Investieren ist die entscheidende Weiche, die über finanziellen Wohlstand entscheidet.

Booster für den Vermögensaufbau

Bei dem Beispiel wird jedoch klar, dass auch Sparen seine Grenzen hat. Mit einem geringen Einkommen und einer Sparrate von wenigen 100 EUR im Monat wird niemand zum Millionär. Daher sollte man auch immer etwas Geld in sich selbst investieren. Ein Aufstieg im Job durch eine Weiterbildung, ein 520-EUR-Job nebenher oder ein eigenes Gewerbe können die Sparrate massiv erhöhen und das Vermögen auf lange Sicht deutlich voranbringen.


Das Mindsets ist der Schlüssel

Die Antwort auf die Frage, „Warum komme ich nie zu Geld?“ liegt für die meisten Menschen nicht in ihren zu geringen Einnahmen, sondern in einem unproduktiven Umgang mit dem Überschuss. Wer finanziell vorankommen will, muss das Mindset des Konsumenten durch das Mindset des Investors ersetzen. Kauft euch nicht jedes Jahr das neue iPhone, sondern lieber noch zwei Apple-Aktien. Vielleicht ist auch eine Reise weniger drin, wenn dafür eine Booking-Aktie ins Depot wandert.

Der Weg zum Vermögensaufbau erfordert keine Spekulation, sondern Disziplin, Geduld und die konsequente Nutzung von breit gestreuten, kostengünstigen Anlageinstrumenten wie ETFs. Anstatt jeden Gewinn sofort zu verkonsumieren, ist die Reinvestition der Schlüssel zu mehr Vermögen – hierbei spielt der Zinseszins eine wichtige Rolle. Nur wer sein Geld für sich arbeiten lässt, kann auf lange Sicht die Kluft zwischen harter Arbeit und echtem Reichtum überwinden.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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