Deepseek und seine Auswirkungen – Zahlen von Siemens Energy und Sartorius
In dieser Sonderfolge des Podcasts unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow werden die aktuellen Erschütterungen des Tech-Marktes im Zusammenhang mit dem KI-Chatbot Deepseek aus China beleuchtet und einige spannende Earnings sind auch dabei.
Es werden unter anderem die Zahlen von einer Aktie beleuchtet, die dieses Jahr eine stärkere Performance vorzuweisen hat, als Nvidia – die Rede ist von Siemens Energy. Zudem sprechen Michael und Daniel über die Zahlen von Sartorius und dem Dax-Permabulle SAP.
Wie es das chinesische Startup ohne die so wichtigen modernsten Nvidia-Chips schaffen konnte, einen so effizienten und guten Chatbot zu bauen und wie es Siemens Energy zu dieser krassen Performance bringen konnte, das und vieles mehr erfahrt ihr in der aktuellen Folge auf Apple Podcast, Spotify oder direkt bei Youtube.
Einführung und Marktreaktionen auf DeepSeek
Die Einführung von DeepSeek hat am Aktienmarkt für viel Aufregung gesorgt. Viele Anleger waren überrascht von der plötzlichen Marktreaktion, die durch die Leistung des neuen KI-Modells ausgelöst wurde. Die Reaktionen waren nicht nur auf die Technologie selbst beschränkt, sondern auch auf die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen.
Einige der größten Tech-Unternehmen, einschließlich Nvidia und Oracle, erlebten dramatische Kursverluste. Nvidia, das oft als Marktführer im Bereich KI angesehen wird, fiel um fast 20 %. Dies wirft die Frage auf, ob die bisherigen Investitionen in KI-Infrastruktur weiterhin gerechtfertigt sind, wenn kleinere Unternehmen mit deutlich geringeren Kosten vergleichbare Ergebnisse erzielen können.
Die Marktreaktionen sind ein klarer Hinweis darauf, dass Investoren zunehmend besorgt sind über die Nachhaltigkeit der hohen Investitionen in KI. Die Diskussion über die Kosten und die Effizienz von DeepSeek hat das Vertrauen in etablierte Unternehmen erschüttert. Analysten und Investoren fragen sich, ob die Notwendigkeit, in teure Hardware und Infrastruktur zu investieren, tatsächlich noch in dem bisherigen Umfang besteht.
Reaktionen der Anleger
Die Anleger reagierten auf die Nachrichten von DeepSeek mit Unsicherheit. Viele sahen die Möglichkeit, dass ihre Investitionen in KI-Technologie nicht mehr die erwarteten Renditen bringen könnten. Dies führte zu einem massiven Verkaufsdruck, insbesondere bei Unternehmen, die stark auf KI angewiesen sind.
- Die Unsicherheit über die zukünftige Nachfrage nach Nvidia-GPUs führte zu einem Rückgang der Aktienkurse.
- Die Diskussionen über die Kosteneffizienz von DeepSeek haben das Vertrauen in die langfristige Rentabilität von KI-Investitionen untergraben.
- Investoren begannen, ihre Portfolios neu zu bewerten und suchten nach Alternativen in anderen Sektoren.
Die Marktreaktionen zeigen, dass selbst die etabliertesten Unternehmen nicht immun gegen Disruption sind. Die Frage bleibt, wie sich die Landschaft der KI-Investitionen in den kommenden Monaten entwickeln wird.
SAP – Dauerbulle im Dax
Die SAP-Aktie hat sich in der aktuellen Marktlage als stabil erwiesen, was auf die positiven Unternehmenszahlen zurückzuführen ist. SAP meldete ein Umsatzwachstum von 11 % und eine signifikante Steigerung der Cloud-Umsätze um 27 %. Dieses Wachstum zeigt, dass das Unternehmen seine Strategie erfolgreich umsetzt und die Transformation hin zur Cloud vorantreibt.
Die operative Profitabilität des Unternehmens hat sich ebenfalls verbessert, mit einem Anstieg des Gewinns um 35 %. Dies könnte die Anleger dazu ermutigen, SAP als eine solide Investition in einem unsicheren Markt zu betrachten.
Wachstumstreiber und zukünftige Aussichten
Ein wesentlicher Wachstumsfaktor für SAP ist die steigende Nachfrage nach Cloud-Lösungen. Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Umsätze in diesem Bereich weiterhin stark wachsen werden. SAP erwartet für das kommende Jahr ein operatives Ergebnis, das währungsbereinigt um 26 bis 30 % steigen könnte.
- Cloud-Umsätze sind der Haupttreiber für das Wachstum.
- Das Unternehmen plant, seine Produktpalette weiter zu diversifizieren und innovative Lösungen anzubieten.
- Die steigende Nachfrage nach SaaS- und PaaS-Modellen wird voraussichtlich die Umsatzentwicklung unterstützen.
Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt die Bewertung von SAP ein Thema. Mit einem KGV von 113 und einem EV/EBIT von fast 40 könnte die Aktie als überbewertet angesehen werden. Anleger sollten die zukünftigen Entwicklungen genau beobachten und abwägen, ob die aktuellen Preise gerechtfertigt sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass SAP in einem herausfordernden Marktumfeld gut positioniert ist, aber die Bewertung könnte einige Investoren abschrecken. Die Frage, ob das Unternehmen in der Lage ist, seine Wachstumsziele zu erreichen, bleibt entscheidend für die zukünftige Kursentwicklung.
Sartorius – Wann kommt der Turnaround
Sartorius hat im vierten Quartal positive Zahlen veröffentlicht, die die Erwartungen der Analysten übertroffen haben. Der Umsatz stieg währungsbereinigt um beeindruckende 20 %, was auf ein starkes Wachstum in beiden Geschäftsbereichen hinweist. Dies gibt den Anlegern Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung nach den herausfordernden letzten Quartalen.
Das Unternehmen hat auch angekündigt, profitables Wachstum für 2025 in Aussicht zu stellen. Diese Prognose wird von einem soliden Auftragseingang unterstützt, der im Gesamtjahr um 10,8 % zulegte. Die operative Marge lag ebenfalls über den Erwartungen, was zeigt, dass Sartorius seine Kostenstruktur effektiv managen kann.
Wachstumstreiber und Herausforderungen
Ein wesentlicher Treiber für das Wachstum von Sartorius ist die steigende Nachfrage im Bereich Life Sciences. Die Branche erlebt derzeit einen Aufschwung, insbesondere durch die anhaltenden Investitionen in Forschung und Entwicklung. Dennoch gibt es Herausforderungen, wie etwa hohe Lagerbestände und die wirtschaftliche Unsicherheit in China, die das Unternehmen im Auge behalten muss.
- Starke Nachfrage nach Produkten im Bereich Life Sciences.
- Effektives Kostenmanagement führt zu einer Verbesserung der operativen Margen.
- Marktherausforderungen, insbesondere in China, könnten das Wachstum beeinträchtigen.
Die Anleger zeigen sich optimistisch, da das Management vorsichtige, aber realistische Wachstumsziele setzt. Sartorius möchte in den kommenden Quartalen keine weiteren Prognosesenkungen vornehmen, um das Vertrauen der Investoren nicht zu verlieren.
Siemens Energy – Outperformance sogar gegenüber Nvidia
Siemens Energy hat ebenfalls starke Quartalszahlen präsentiert, die die Erwartungen der Analysten übertrafen. Der Umsatz stieg von 7,6 Milliarden Euro auf 8,94 Milliarden Euro, was eine signifikante Verbesserung darstellt. Das Unternehmen hat auch beim operativen Ergebnis die Schätzungen um 90 Millionen Euro übertroffen, was auf ein solides Geschäft hinweist.
Die Prognosen für den Free Cashflow sind ebenfalls optimistisch, was den Anlegern Zuversicht gibt. Das Management hebt hervor, dass die Infrastrukturinvestitionen in den USA, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien, eine Schlüsselrolle für das zukünftige Wachstum spielen werden.
Marktdynamik und Herausforderungen
Trotz der positiven Quartalszahlen gibt es Bedenken hinsichtlich der Marktvolatilität. Die Aktie von Siemens Energy wurde nach der Veröffentlichung der Ergebnisse stark von den allgemeinen Marktentwicklungen beeinflusst. Analysten warnen davor, dass die Unsicherheiten im Energiesektor und mögliche Überkapazitäten die zukünftige Entwicklung belasten könnten.
- Starker Umsatzanstieg und übertroffene Erwartungen bei operativen Ergebnissen.
- Optimistische Prognosen für den Free Cashflow stärken das Vertrauen der Anleger.
- Marktsorgen und Volatilität könnten zukünftige Entwicklungen beeinflussen.
Das Management von Siemens Energy bleibt jedoch zuversichtlich und plant, die Marktanteile in einem wachsenden Sektor auszubauen. Die langfristigen Perspektiven sind positiv, auch wenn kurzfristige Herausforderungen bestehen bleiben.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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