
Coca-Cola oder PepsiCo? Eine Aktie bietet jetzt eine Chance
Sie sind Dauergäste in defensiven Depots, Lieblinge von Dividendenstrategen und Markensymbole mit jahrzehntelanger Börsenerfahrung: PepsiCo und Coca-Cola. Seit Jahren liefern sich die beiden US-Konzerne ein stilles Duell – nicht nur im Supermarktregal, sondern auch an der Wall Street. 2025 lohnt der Blick auf diesen Zweikampf mehr denn je. Denn hinter den beiden Konsumriesen stehen zwei unterschiedliche Geschäftsmodelle, Bewertungsniveaus – und Erwartungen. Wir vergleichen die Klassiker und schauen uns an, welche Aktie zurzeit attraktiver ist. Also, schnappt euch eine Limonade, von welchem Konzern auch immer, und
Zwei Modelle, zwei Philosophien
Coca-Cola ist ein klassischer Markenkonzern mit Fokus auf Erfrischungsgetränke. Das US-Unternehmen produziert zwar selbst keine Getränke, sondern verkauft weltweit Konzentrate und Sirupe an Abfüllpartner. Diese übernehmen dann die Herstellung, den Vertrieb und das Marketing – ein kapitalleichtes Geschäftsmodell mit hoher Marge. Coca-Cola zählt mehr als 200 Marken, darunter Klassiker wie Fanta, Sprite und natürlich Coke selbst. Der Getränkeriese ist in über 200 Ländern aktiv.
PepsiCo verfolgt eine breitere Strategie und fährt praktisch zweigleisig: Neben Getränken – darunter Pepsi, 7Up, Mountain Dew und Gatorade – ist das Unternehmen auch ein Gigant im Snack-Bereich. Marken wie Lay’s, Doritos oder Quaker Oats bringen eine starke Diversifikation ins Portfolio. Während Coca-Cola rein auf Getränke setzt, vereint PepsiCo gleich zwei globale Konsumtrends: süße Limonaden und salzige Snacks.
Geschäftszahlen 2024: Beide solide, aber unspektakulär
PepsiCo kam 2024 auf einen Umsatz von 91,47 Milliarden USD – also mehr als doppelt so viel wie Coca-Cola. Das zeigt die große Rolle des Snack-Segments im Vergleich. Das operative Ergebnis lag bei 11,62 Milliarden USD, was eine operative Marge von 12,7 % ergibt – deutlich niedriger als bei Coca-Cola.
Auffällig ist dabei: PepsiCo wächst auf hohem Niveau, ist aber operativ deutlich margenschwächer als Coca-Cola – was auf die aufwendigeren Produktions- und Vertriebskosten im Snack-Geschäft zurückzuführen ist.
In der Bewertung zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den beiden Getränkeriesen. Coca-Cola wird an der Börse mit einem höheren Vielfachen des Free Cashflows bewertet. Das Verhältnis von Unternehmenswert zu freiem Cashflow (EV/FCF) liegt für 2024 bei 63,69, während PepsiCo mit einem deutlich günstigeren EV/FCF von 34,27 gehandelt wird. Auch beim Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV sowie beim KUV ist ist PepsiCo zurzeit deutlich attraktiver:
Bei der Dividende liegt PepsiCo derzeit klar vorne: Für 2025 sind 5,33 USD je Aktie geplant, was einer Dividendenrendite von 4,28 % entspricht. Coca-Cola zahlt mit 1,94 USD je Aktie deutlich weniger; die erwartete Rendite liegt bei 2,86 %.
Trotz höherer Bewertung bleibt Coca-Cola für viele Anleger attraktiv – nicht zuletzt wegen der außergewöhnlichen Markenstärke, einer über 60-jährigen Dividendenhistorie und hoher Krisenresistenz. PepsiCo hingegen überzeugt mit größerer Diversifikation, moderaterer Bewertung und der attraktiveren Dividendenrendite.
Strategische Perspektiven: Wer kann womit punkten?
- Coca-Cola verfolgt weiterhin einen klaren Getränkefokus mit über 200 Marken im Portfolio. Besonders im Mittelpunkt stehen neue zuckerreduzierte Varianten wie Coca-Cola Zero Sugar oder funktionale Produkte wie BODYARMOR und Vitaminwater. In puncto Nachhaltigkeit setzt Coca-Cola auf ambitionierte Recyclingziele, den Verzicht auf Plastik und regionale Abfülllösungen. Auch bei der Digitalisierung geht das Unternehmen voran – unter anderem mit KI-gestützter Absatzplanung und regional ausgesteuertem Marketing. Gleichwohl bleibt die starke Abhängigkeit vom Zuckergeschäft ein regulatorisches Risiko.
- PepsiCo profitiert von seiner Zweigleisigkeit. Das Snackgeschäft mit Marken wie Lay’s, Doritos und Quaker hat inzwischen einen höheren Umsatzanteil als der Getränkebereich. Nachhaltigkeitsziele wie reduzierte Zucker- und Salzanteile sowie recycelbare Verpackungen stehen ebenfalls weit oben auf der Agenda. Technologisch baut PepsiCo eigene KI-Plattformen für Lieferkettensteuerung und Absatzprognosen auf. International liegt der Fokus auf Expansion in Schwellenländern – insbesondere in Asien und Afrika.
- Beide Konzerne investieren in Datenanalyse und künstliche Intelligenz, etwa zur dynamischen Preisgestaltung oder zur Lageroptimierung. Ihre globalen Marken passen sie zunehmend an lokale Geschmäcker und Märkte an. Zudem betonen sie ihren Anspruch, als verantwortungsvolle „Health & Sustainability“-Player wahrgenommen zu werden – mit jeweils eigenem Tempo und Schwerpunkten.
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Was sagt der Chart?
Die Charts der beiden Konzerne unterscheiden sich stark. Während Coca-Cola zuletzt ein neues Allzeithoch markierte, kämpft PepsiCo weiterhin mit den Spuren der Korrektur.

Die Coca-Cola-Aktie hat im April 2025 bei rund 74 USD ein neues Rekordhoch erreicht und notiert aktuell nur wenige Prozent darunter. Seit Jahresbeginn (YTD) steht das Wertpapier bei +/- 0. Mit einer soliden Unterstützungszone bei 68–69 USD bleibt das Chartbild stabil. Für Nachkäufe/Neueinstiege bietet sich das aktuelle Niveau allerdings nur bedingt an – ein klarer Haltekandidat aus unserer Sicht.

Ganz anders das Bild bei PepsiCo: Von knapp USD im Mai 2023 ist die Aktie deutlich gefallen, seit Jahresbeginn 2025 um 25 Prozent – aktuell pendelt sie um 130 USD. Seit mehreren Wochen bildet sich eine Seitwärtsrange, die als Bodenformation interpretiert werden könnte. Technisch spannend wird es, wenn PepsiCo den Bereich über 140 USD zurückerobert – ein Signal für einen neuen kurzfristigen Aufwärtstrend. Für mutige Anleger könnte der jetzige Bereich eine gute Kaufchance darstellen, allerdings mit engem Stop-Loss. Und mit viel Geduld.

Fazit: Reboundchance vs. Dauerläufer
PepsiCo ist derzeit aus unserer Sicht der interessantere Kandidat – sowohl charttechnisch als auch fundamental. Die Bewertung ist attraktiver, die Dividendenrendite liegt bei über 4 % und das Geschäftsmodell ist breit aufgestellt. Dazu kommt die potenzielle Bodenbildung. Wer nach einer Einstiegschance sucht, könnte sie bei PepsiCo finden.
Coca-Cola bleibt hingegen der Dauerläufer der Branche – robust, mit hoher Markenstärke und globaler Präsenz. Auch wenn die Bewertung des Lieblings von Warren Buffett ambitionierter ist und das Momentum aktuell fehlt: Für konservative Anleger bleibt Coca-Cola ein verlässlicher Depotwert. Nicht aufregend, aber solide. Und wie man so schön sagt: Qualität hat ihren Preis.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert. Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.
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