
BofA-Analyst: Chinesische Aktien kaufen, US-Tech-Werte verkaufen
Obwohl die meisten US-Tech-Werte in diesem Jahr bereits erheblich Verluste erlitten haben, sagt Michael Hartnett, Analyst der Bank of America, dass es an der Zeit sei, US-Tech-Werte zu verkaufen und chinesische Aktien zu kaufen. Doch was sind die Gründe?
Auftrieb für chinesische Aktien?
Zum einen seien laut Michael Hartnett US-Technologiewerte auch nach dem Ausverkauf in diesem Jahr überbewertet. Zum anderen würde die Wiedereröffnung im Reich der Mitte chinesischen Aktien Auftrieb geben.
So wird der Chor der Strategen, die sich für chinesische Aktien starkmachen, von Tag zu Tag lauter. Nun reiht sich auch Michael Hartnett von der Bank of America in die Liste derer ein, die China-Aktien als Top-Kauf für 2023 empfehlen.
Nach Ansicht der BofA wird die wirtschaftliche Öffnung Chinas den Aktien Auftrieb verleihen, da die Haushalte über überschüssige Ersparnisse verfügen würden. Es wird noch hinzugefügt, dass die Aufhebung der Covid-Beschränkungen auch den Aktien in den USA und anderen Ländern Auftrieb verleihen wird. Trotzdem rät die amerikanische Großbank zum Verkauf von US-Technologiewerten in ihren Top-10-Trades für 2023. Die Tech-Branche sei immer noch überbewertet, selbst nach einem 28 %-igen Einbruch des Nasdaq 100 Index in diesem Jahr.
Schwergewichtige Tech-Unternehmen, deren Bewertung sich nach ihrem künftigen Ertragspotenzial richtet, werden leiden, da die Ära der lockeren Geldpolitik vorbei ist und gleichzeitig Risiken durch eine stärkere Regulierung bestehen, so Hartnett.
Der BofA-Analyst folgt damit anderen Analysten an der Wall Street, die sich kürzlich positiv zu China geäußert hatten. So erklärte die Citigroup, dass Pekings Abkehr von der Zero Covid Politik sowie die unterstützenden Maßnahmen für den Immobiliensektor die Unternehmensgewinne ankurbeln dürften. Morgan Stanley hob ebenfalls die Kursziele für die Aktienkurse des Landes an.
Der MSCI China Index im Fokus
Der MSCI China Index ist in diesem Monat um rund 19 % gestiegen. Der Hang Seng Index hat nach dem überraschenden politischen Kurswechsel der chinesischen Regierung eine Hausse erlebt. Dennoch ist der Index von MSCI in diesem Jahr um 33 % gesunken. Die Anleger wurden zuletzt von den anhaltend strengen Covid-Maßnahmen abgeschreckt. Zudem haben die letzten Äußerungen von Präsident Xi Jinping zu den Bestrebungen Chinas sich mit Taiwan zur Not auch mit militärischen Mitteln zu vereinen für Zurückhaltung gesorgt.
Vor diesem Monat hatten chinesische Aktien auf dem Festland und in Hongkong seit ihrem Höchststand im Februar letzten Jahres einen Ausverkauf von 6 Billionen USD erlebt.
Technische Einordnung

Der MSCI China Index ist seit dem Hoch im Juni 2021 in einem brutalen Abwärtstrend gefangen. Der chinesische Index konnte sich von den Tiefstständen beachtlich erholt. Dennoch befindet sich der MSCI-Index weiterhin im Abwärtstrend. Erst bei einem nachhaltigen überschreiten der Abwärtstrendlinie, könnte sich eine neue Aufwärtsbewegung etablieren.
Siehe auch: Trotz negativer Stimmung: Cathie Wood greift zu!
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