
BIONTECH startet mit Umsatzschwund ins Jahr
Aus einem Gewinn von 502,2 Mio. EUR wurde ein Verlust von 315,1 Mio. EUR. Damit hat BioNTech noch weniger Umsatz gemacht als erhofft und auch eine deutliche Schippe mehr Verlust als allgemein erwartet. Doch das ist geschenkt.
Die Kasse und die Pipeline sind gut gefüllt
Bekanntlich hat BioNTech dank der Impfungen Geld wie Heu verdient. Dieses Geld wird in Forschungsprojekte investiert. Analysten erwarten, dass 2027 der Durchbruch gelingen wird und neu zugelassene Medikamente dann den Umsatzschwund stoppen werden. Auch beim operativen Ergebnis (EBITDA) soll ab 2027 der Dreh gelingen, und BioNTech wird gegen Ende des Jahrzehnts dann wieder cashflow-positiv wirtschaften. So zumindest die Hoffnung.
Derzeit hortet das Unternehmen rund 17 Mrd. EUR Cash. Vier bis fünf Milliarden davon sollen laut den Schätzungen der Analysten wohl „nur“ verbraucht werden, ehe dann wieder der Turnaround gelingt. Das klingt nach einer komfortablen Planung, die viel Luft für negative Überraschungen lässt, welche in der Biotechbranche unvermeidlich sind. Auch für weitere Zukäufe hat BioNTech reichlich Geld übrig.
Die Pipeline ist mit 22 Produkten im Bereich Onkologie in der klinischen Entwicklung und 7 Produkten im Bereich Infektionskrankheiten jedenfalls randvoll. Durch Verpartnerungen könnte Cash auch schon früher fließen, je nachdem, was BioNTech dann auch selbst zu Ende entwickeln will oder was dann eben ausgelagert wird. Damit kann BioNTech den Cashverbrauch relativ gut steuern. Keinen akuten Finanzierungsbedarf zu haben, ist derzeit der größte Pluspunkt.
„Wir haben das Jahr mit guten Fortschritten in unserer Onkologie-Pipeline eingeleitet. Wir haben den ersten Patienten in unserer zweiten zulassungsrelevanten Phase-3-Studie behandelt und wollen bis Ende des Jahres 2024 zehn oder mehr potenziell zulassungsrelevante Studien in der Pipeline haben“, sagt Jens Holstein, CFO von BioNTech. Die Prognose für das Gesamtjahr mit einem Umsatz zwischen 2,5 und 3,1 Mrd. EUR bestätigt der Vorstand. Hier sind aber zahlreiche Unwägbarkeiten mit drin.
Fazit: BioNTech ist eine Wette mit Netz und doppeltem Boden aufgrund der sehr soliden Bilanz. Auch nicht Biotech-affine Anleger können sich die BioNTech-Aktie mal anschauen, da die breite Pipeline und die solide Bilanz eine gute Risikostreuung bieten. Nur steigende Kurse sollten Anleger in den kommenden Quartalen noch nicht unbedingt erwarten. Dafür fließt bei der Forschung zunächst noch zu viel Wasser den Rhein bei Mainz hinunter.
Jahr | 2023 | 2024e* | 2025e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 3,82 | 2,79 | 2,72 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 3,83 | -2,16 | -2,26 |
KGV | 22 | – | – |
Dividende je Aktie in EUR | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Dividendenrendite | 0,00% | 0,00% | 0,00% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
Für diejenigen, die nach einer Möglichkeit suchen, um verstärkt von einer weiteren Erholung profitieren zu können, könnte der Open End-Turbo-Optionsschein der HSBC (WKN:TT2JT2, Hebel 2,32) eine geeignete Option sein.

(© stock3 2024 – Autor: Sascha Gebhard, Redakteur)
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
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