
Berkshire Hathaway Aktie: Prognose 2025 – Buffett tritt ab, lohnt der Einstieg?
Warren Buffett tritt ab – und mit ihm geht eine Ära an der Wall Street zu Ende. Der 95-Jährige übergibt Berkshire Hathaway an seinen Nachfolger Greg Abel. Während die Aktie zuletzt eher seitwärts lief, bleibt der Konzern für viele Anleger ein Synonym für Stabilität: breit diversifiziert, mit enormen Cash-Reserven und einem robusten operativen Geschäft.
In dieser Analyse werfen wir einen Blick auf die aktuellen Zahlen, die Bewertung und die Perspektiven der Berkshire-Aktie – und ordnen ein, ob sie aktuell ein Kaufkandidat ist.
Berkshire Hathaway: Geschäftsmodell und Marktposition
Berkshire Hathaway ist eine der größten Investmentholdings der Welt, gegründet von Warren Buffett. Das Unternehmen vereint vollkonsolidierte Gesellschaften wie die Versicherungstochter GEICO, die Eisenbahngesellschaft BNSF, den Energieversorger Berkshire Hathaway Energy sowie zahlreiche Industrie- und Einzelhandelsunternehmen. Hinzu kommt ein Beteiligungsportfolio von über 300 Milliarden USD, darunter Schwergewichte wie Apple, Coca-Cola oder American Express.
Diese breite Diversifikation macht Berkshire zu einem der stabilsten Konzerne weltweit – und für viele Anleger zum „sicheren Hafen“ im Depot.
Aktuelle Zahlen
Im zweiten Quartal 2025 legte Berkshire Hathaway den Umsatz um 12,5 % auf 92,5 Milliarden USD zu. Gleichzeitig meldete das Unternehmen einen Rekord-Cash-Bestand von 335 Milliarden USD – ausreichend „Pulver“ für künftige Übernahmen und Aktienrückkäufe. Auf der Ergebnisebene sah es dagegen schwächer aus: Der operative Gewinn sank um 3,8 % auf 11,2 Milliarden USD, während das Nettoergebnis durch Verluste im Investmentportfolio um fast 60 % einbrach. Trotz dieser Schwankungen bleibt die Bilanz stark, die Liquidität hoch.
Kapitalallokation: Käufe & Verkäufe
Buffett und sein Team haben im zweiten Quartal selektiv Kapital eingesetzt. Größte Einzelmaßnahme war eine weitere Reduzierung der Beteiligung an Apple und Bank of America – ohne jedoch das langfristige Vertrauen in deren Burggräben infrage zu stellen. Beide Werte zählen weiterhin zu den Top-Positionen im Portfolio. Zugleich überraschte Berkshire mit dem Einstieg bei UnitedHealth. Die neue Beteiligung löste eine zweistellige Kursrally beim US-Versicherer aus und gilt als Signal, dass Berkshire gezielt in unterbewertete Qualitätsunternehmen investiert.
Neben UnitedHealth kaufte Berkshire weitere kleinere Positionen, während es zu einem Abschreibungsbedarf bei Kraft Heinz kam. Die Botschaft ist klar: Buffett & Co. bleiben diszipliniert und investieren in ausgewählte Chancen, ohne angesichts hoher Gesamtmarktbewertungen das Pulver zu früh zu verschießen. Ein Blick auf die Top-Ten-Positionen von Berkshire Hathaway:
Unternehmen | Marktwert | Anteil am Portfolio |
---|---|---|
Apple Inc. | 66,9 Mrd. USD | 21,9 % |
American Express Co | 50,9 Mrd. USD | 16,6 % |
Bank of America Corp | 31,1 Mrd. USD | 10,2 % |
Coca-Cola Co | 26,8 Mrd. USD | 8,8 % |
Chevron Corp | 19,5 Mrd. USD | 6,4 % |
Moody’s Corp | 12,6 Mrd. USD | 4,1 % |
Occidental Petroleum Corp | 12,5 Mrd. USD | 4,1 % |
Mitsubishi Corp | 9,3 Mrd. USD | 3,0 % |
Kraft Heinz Co | 8,4 Mrd. USD | 2,7 % |
Itochu Corporation | 7,9 Mrd. USD | 2,6 % |
Finanzlage
Ein herausragendes Merkmal von Berkshire ist die starke Bilanz: 2024 standen kurzfristigen Vermögenswerten von 434 Milliarden USD nur 75,6 Milliarden USD Schulden gegenüber – ein Current Ratio von 5,7. Zudem sitzt der Konzern auf einem Cash-Berg von über 335 Milliarden USD. Der Free Cashflow (FCF) beträgt in diesem Jahr 11,62 Milliarden USD.
Bewertung
Berkshires enormer Cash-Bestand ist für Anleger ein zweischneidiges Schwert: Er bietet maximale Flexibilität für Übernahmen und Rückkäufe, zeigt aber auch, dass Buffett momentan zu wenige attraktive Kaufgelegenheiten sieht. Dass 2025 bislang keine Aktienrückkäufe getätigt wurden, deutet darauf hin, dass der Kurs noch nicht für günstig genug gehalten wird.
Die Aktie konsolidiert daher seit Monaten seitwärts. Mit einem Forward-KGV von rund 17 und einem EV/EBITDA von etwa 11,5 bewegt sich die Bewertung im historischen Durchschnitt.
Analysteneinschätzung
Analysten sind bei der Berkshire-Aktie aktuell weder euphorisch noch pessimistisch. Im Schnitt sehen sie die Aktie bei rund 523 USD – etwa 6–7 % über dem aktuellen Kurs. Kurzfristige Kurstreiber fehlen aktuell.
Während fünf Analysten zum Halten raten, geben zwei Experten der Aktie ein Kaufen-Rating. Eine Verkaufsempfehlung gibt es aktuell nicht.
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Chart

Die Aktie von Berkshire befindet sich in einer interessanten charttechnischen Ausgangslage. Die Aktie hat zuletzt auf die Unterstützung zwischen etwa 480 und 490 USD korrigiert – hier verläuft auch die 200-Tagelinie und etwas weiter südlich stützt auch die 50-Tagelinie.
Nach der positiven Reaktion auf die Zone und die 200-Taglinie könnte man nun über dem Tageshoch vom 12. September bei 498 USD den Einstieg suchen. Das übergeordnete Ziel liegt am Allzeithoch bei rund 540 USD.
Fazit
Berkshire Hathaway ist kein Wachstumswunder, sondern ein Fels in der Brandung: breit diversifiziert, bilanziell extrem solide und mit reichlich Liquidität ausgestattet.
Kurzfristig fehlen zwar fundamentale Kurstreiber, doch charttechnisch ist die Lage nicht unattraktiv. Wer hier einen Einstieg sucht, könnte bald fündig werden – insbesondere wenn der Ausbruch über 498 USD gelingt.
Langfristig ist die Aktie für Depots mit Fokus auf Stabilität aktuell eher ein moderates „Kaufen“. Anleger sollten jedoch im Hinterkopf behalten, dass der anstehende Abtritt von Warren Buffett ein Unsicherheitsfaktor bleibt.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert. Transparenzhinweis. Der Artikel dient nur Informationszwecken und stellt keinen Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren da.
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