
BASF mit etwas weniger Verlust
Das vergangene Jahr war vieles, nur kein einfaches Jahr für BASF. Der Konzern musste eine gigantische Abschreibung auf die Tochter Wintershall Dea wegen des Russlandsgeschäfts vornehmen, weshalb auf die Anteilseigner unter dem Strich ein Verlust von 4,85 Milliarden EUR entfiel. BASF ist mit 70 % größter Anteilseigner an Wintershall Dea. Zusätzlich belasten die hohen Strom- und Gaspreise den Konzern. Auch die Abhängigkeit von China ist bei BASF hoch, trotzdem soll dort weiter investiert werden.
BASF ist ein deutscher Chemiekonzern mit Hauptsitz in Ludwigshafen am Rhein. Das Unternehmen wurde 1865 gegründet und ist heute das größte umsatzstärkste Chemieunternehmen der Welt.
BASF ist in verschiedenen Geschäftsbereichen tätig, darunter Chemikalien, Kunststoffe, Veredelungsprodukte, Agrarchemie, Öl und Gas sowie Lösungen für erneuerbare Energien. Das Unternehmen produziert eine breite Palette von Produkten, darunter Chemikalien für die Landwirtschaft, Kunststoffe für die Automobilindustrie, Katalysatoren für die Herstellung von Pharmazeutika, Pigmente für die Druckindustrie und Materialien für die Bauindustrie.
BASF hat mehr als 110.000 Mitarbeiter weltweit und betreibt Produktionsstandorte in über 80 Ländern. Der Chemiekonzern ist auch in Forschung und Entwicklung tätig und betreibt zahlreiche Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt. BASF hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu finden und arbeitet daran, seine Geschäftsprozesse und Produkte kontinuierlich zu verbessern, um eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.
So sehen die Zahlen von Wintershall Dea aus
Vor allem die Abschreibungen auf das Russlandgeschäft von Wintershall Dea wirken sich 2022 negativ auf BASF aus. Wie läuft es davon abgesehen operativ bei der BASF-Tochter?
Bereinigt um die Sondereffekte durch die Abschreibungen auf das Russlandgeschäft, konnte Wintershall Dea den Gewinn im Vorjahresvergleich um 403 Millionen EUR auf 928 Millionen EUR ausbauen. Das Unternehmen plant nicht mehr nach Russland zurückzugehen, das Geschäft wird jetzt nach und nach komplett eingestellt. Wintershall Dea möchte sich in der Zukunft verstärkt auf die Märkte in Norwegen, Mexiko, Algerien und Argentinien konzentrieren.
Abgesehen von den Milliardenabschreibungen auf das Russlandgeschäft läuft es also operativ bei Wintershall Dea. Für die nächsten Jahre ist zudem geplant ,neben der Förderung von Öl und Erdgas, auf die Felder Kohlenstoffmanagement und Wasserstoff zu setzen.
BASF selbst verbessert vorläufiges Ergebnis
BASF stoppt das Aktienrückkaufprogramm vorzeitig. Der Chemiekonzern möchte Geld einsparen und streicht deshalb zusätzlich Stellen und stellt teilweise die Produktion ein.
BASF konnte im vergangenen Jahr den Umsatz um 11 % auf 87,33 Milliarden EUR steigern, was den vorläufigen Zahlen entsprach. Auch das EBIT lag auf dem Niveau der vorläufigen Zahlen.
Positiv ist, dass der Verlust etwas niedriger ausgefallen ist als ursprünglich angegeben. Die Dividende soll stabil bei 3,40 EUR gehalten werden, erwartet wurden allerdings 3,50 EUR. Die Umsatzprognose für das kommende Jahr blieb mit einer Spanne von 84 – 87 Milliarden EUR etwas über den Erwartungen (81,9 Milliarden EUR).
Wie BASF jetzt bekannt gab, wird das Unternehmen bis 2025 2600 Stellen abbauen, davon 65 % in Deutschland. Von den Stellenstreichungen und den Produktionseinstellungen in Deutschland dürften laut Goldman Sachs die Konkurrenten Lanxess und Covestro profitieren.
Das sagen die Analysten
Jefferies belässt BASF auf ‘hold’ mit einem Kurziel von 49 EUR. Der Analyst merkt an, dass BASF das Aktienrückkaufprogramm vorzeitig beendet hat, dieses Jahr dürfe mit keinen weiteren Aktienrückkäufen gerechnet werden.
JP Morgan belässt BASF auf ‘overweight’ mit einem Kursziel von 55 EUR. Das für 2023 angepeilte operative Ergebnis liege im Rahmen der Erwartungen.
Bernstein Research belässt BASF auf ‘Outperform’ mit einem Kurziel von 67 EUR. Der Analyst Gunther Zechmann bewertet insbesondere das Programm zur Kosteneinsparung positiv.
Fazit
Beim Umsatz tritt BASF auf der Stelle, bei der Dividende ebenfalls. Im Großen und Ganzen ist der Chemiekonzern allerdings besser durch das Jahr gekommen, als von vielen angenommen. Im nächsten Jahr kann der Umsatz stärker gesteigert werden als angenommen. Mit einer Dividendenrendite von knapp 7 % bleibt BASF auch ohne Wachstum ein attraktiver Dividendentitel.
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: BASF, Covestro.
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