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Sebastian Paufler in Trading-Ideen

19.01.2023 20:45

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BASF im Aufwind: Diese Kursmarken müssen halten!

Die Badische Anilin & Sodafabrik, besser bekannt als BASF, gehört zu den größten Chemiekonzernen der Welt. BASF notiert im DAX unter dem Ticker BAS. Im September letzten Jahres wurde ein Aufwärtstrend eingeleitet, welcher bisher noch anhält. Innerhalb der ersten Woche des neuen Jahres legte die Aktie eine beachtliche Rallye hin. Wie kann es nun nach der Verschnaufpause weitergehen?

BASF glänzt mit einem hervorragend diversifizierten Portfolio

Weltweit arbeiten mehr als 110.000 Mitarbeiter an über 390 Produktionsstandorten in mehr als 80 Ländern für die BASF. Für unzählige Unternehmen in den verschiedensten Branchen ist BASF ein wichtiger Lieferant. Das Unternehmen gliedert seine Aktivitäten in sechs Geschäftsbereiche:

  1. Surface Technologies: Herstellung von Beschichtungen, Katalysatoren und Batteriestoffen.
  2. Materials: Basis-Chemikalien und Kunststoffe.
  3. Chemicals: Produktherstellung für die Chemiebranche.
  4. Agricultural Solutions: Produkte für die Landwirtschaft, z. B. Pestizide.
  5. Industrial Solutions: Klebstoffe, Schmierstoffe und andere Produkte für industrielle Anwendungen.
  6. Nutrition & Care: Herstellung von Aromastoffen und anderen Zusatzstoffen für Nahrungsmittel.

Außerdem hält die BASF eine Beteiligung an Wintershall DEA.

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Die Geschäftsbereiche von BASF tragen alle signifikant zum Umsatz bei.

Die weltweite Umsatzverteilung ist ebenso breit aufgestellt. Rund 40 % des Umsatzes werden in Europa inklusive Deutschland erwirtschaftet und 25 % aller Umsätze in den USA. China steht für 14 % aller Umsätze und das restliche Asien immerhin noch für 12 %.

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Fast die Hälfte des Umsatzes von BASF wird in Europa erwirtschaftet.

Trotz hoher Gaspreise kam die BASF gut durch das Jahr 2022

In den letzten Jahrzehnten war Russland der Hauptenergielieferant für zahlreiche Länder Europas, allen voran für Deutschland. Infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, wurde die Sicherheit der Erdgasversorgung in Europa stark strapaziert und der Gaspreis explodierte temporär. Der Betrieb von BASF erfordert große Mengen Gas zur Erzeugung von Strom und Dampf. Im Jahr 2021 verbrauchte die BASF in Europa etwa 48 TWh Erdgas, davon entfielen allein 37 TWh auf das Stammwerk in Ludwigshafen. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 1003 TWh Erdgas verbraucht. Das heißt, nur das Werk in Ludwigshafen ist für rund 4 % des gesamtdeutschen Gasverbrauchs verantwortlich.

Aktienrückkaufprogramm und Einsparungen

Im Januar 2022 wurde ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu drei Milliarden Euro angekündigt, welches bis Ende 2023 weiterlaufen soll. Zum Zeitpunkt des letzten Quartalsberichts im November 2022 wurden bereits rund 25 Millionen Aktien zurückgekauft. Dies entspricht 2,7 % aller vor Beginn des Rückkaufprogramms ausstehenden Aktien. Außerdem gab die BASF im Oktober 2022 ein Kosteneinsparungsprogramm in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro bekannt. Die Kosten will das Unternehmen außerhalb der Produktion eingesparen. Das Programm soll in den kommenden zwei Jahren mit dem Fokus auf Deutschland, vor allem im Stammwerk Ludwigshafen, umgesetzt werden. Schmerzhaft ist für BASF die Aufgabe des Russland-Geschäfts von Wintershall Dea, weil in Russland über 60 % der nachgewiesenen Reserven von Wintershall DEA liegen und Russland im Jahr 2021 48 % zur Gesamtproduktion beitrug.

Umsatz gesteigert und Jahresziele bekräftigt

BASF hatte im Jahr 2022 zwar mit einem Rückgang der Verkaufsmengen zu kämpfen, konnte diesen aber durch Preisanhebungen und Wechselkurseffekte mehr als kompensieren und erzielte sogar ein Umsatzplus von etwa 12 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Free-Cash-Flow wurde sogar um 20 % gesteigert. Das operative Ergebnis war stark durch die hohen Gaspreise in Europa belastet und fiel im Vergleich zum Vorjahresquartal. Trotz des sich abschwächenden Umfeldes hat die BASF ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 bekräftigt. Der Umsatz soll zwischen 86 und 89 Milliarden EUR liegen und das operative Ergebnis zwischen 6,8 und 7,2 Milliarden EUR.

Vor wenigen Tagen legte BASF die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vor. Der Konzern erwartet einen Verlust in Höhe von 1,37 Milliarden EUR. Dieser liegt somit überhalb der Schätzungen. Der Verlust resultiert aus einer Abschreibung auf Wintershall DEA in Höhe von 7,3 Milliarden EUR. Das operative Ergebnis lag mit 6,8 Milliarden EUR im Bereich der Schätzungen.

Tradingszenario zu BASF

Der Kursverlauf von BASF zeigt deutlich das zyklische Geschäftsmodell. Im Januar 2018 erreichte die Aktie letztmalig ihr bisheriges ATH bei rund 99 EUR. Danach ging es bis zum Corona-Tief auf 37 EUR bergab. Damit wurde wieder das Preislevel von November 2009 erreicht. Die darauffolgende Erholung auf rund 73 EUR wurde innerhalb weniger Wochen wieder abverkauft und im September letzten Jahres wurde die Marke um 37 EUR erneut getestet.

Seit diesem Verlaufstief befindet sich die Aktie mittelfristig im Aufwärtstrend. Im November 2021 wurde bei rund 51 EUR ein Verlaufshoch etabliert. Der letzte Abschwung von diesem Verlaufshoch wurde im Unterstützungsbereich bei rund 45 EUR abgefangen. Dieser Unterstützungsbereich war der Ausgangspunkt für eine neue Rallye über das November-Hoch in den Bereich um 53 EUR.

Die Nachrichten zu den vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2022 sorgten für einen kurzen Schock und einen Kurssturz auf knapp unter 50 EUR, welcher schnell verdaut wurde.

Aktuell kämpft die Aktie wieder um den Widerstandsbereich bei 53 EUR. Die deutliche Reaktion der Bullen auf den Kurssturz und insgesamt steigende Handelsvolumen wirken vielversprechend. Nach einem Überschreiten des letzten Verlaufshochs bei 53,6 EUR (Tagesschlusskurs) wäre ein Long-Einstieg denkbar, beispielsweise mit einem Knock-Out Zertifikat wie dem WKN: DFE1U4. Der nächste Widerstand im Wochenchart befindet sich bei 57,7 EUR. Etwaige Gewinnmitnahmen wären auch schon bei 55 EUR denkbar. Nach unten wäre bei zurzeit etwa 48 EUR die Aufwärtstrendlinie gebrochen und bei einem Unterschreiten der Unterstützung bei 45 EUR der Aufwärtstrend hinfällig.  

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Seit September 2022 befindet sich BASF im Aufwärtstrend, welcher noch weiteres Potenzial nach oben hat.

Der Artikel ist keine Aufforderung zum Kauf und/oder Verkauf der Aktie. Es handelt sich hierbei um eine journalistische Arbeit. Der Autor hält zum aktuellen Zeitpunkt keine Position in der Aktie.

Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit Goldesel in einer Geschäftsbeziehung stehen.

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