
AIXTRON – Nach der fast Kurshalbierung jetzt ein Kauf?
Zuletzt war auffällig, dass die Sell-Side-Analysten immer wieder zur Unterstützung gekommen waren und ihre Kaufempfehlungen erneuern. So hat Jefferies gestern das Kursziel von 50 EUR bestätigt und zählt die Aktie zu den Top-Picks im Sektor der Halbleiter.
Insiderkauf beruhigt nicht
Am 25. März hat das Aufsichtsratsmitglied Frits Jurgen van Hout immerhin für 155.000 EUR bei einem Aktienkurs von 25,87 EUR Aktien zugekauft. Gestoppt hat dies die Talfahrt aber nur für einige Stunden. Die Deutsche Bank hat vor einigen Tagen Gerüchte zurückgewiesen, wonach Aixtron vor dem Verlust wichtiger Großkunden wie Wolfspeed oder ON Semiconductor stehen könnte. Der gestoppte Bau einer Chipfabrik von ams Osram sorgte für einige Wochen bereits für lange Gesichter. Hier war Aixtron als Zulieferer eingeplant. Umsatzrelevant wäre das aber wohl erst in den kommenden Jahren geworden.
Einzig Barclays hat die Aktie trotz des massiven Kursrutschs zuletzt abgestuft und gibt ein Kursziel von 30 EUR heraus. Der Analyst hält hier die Konsensschätzungen für die Jahre 2024 und 2025 für zu optimistisch. Abstufungen an dieser Stelle müssen die Anleger demnach einkalkulieren.
Für das erste Quartal rechnen Analysten im Schnitt mit einem Umsatz von 113 Mio. EUR und einem EBITDA von 21 Mio. EUR. Der Jahresstart wird angesichts einer Umsatzprognose für das Gesamtjahr von 630 bis 720 Mio. EUR also gewohnt gedämpft ausfallen. Die Aixtron-Aktie reagiert auf Zahlen und Aussagen zum weiteren Verlauf nicht selten mit zweistelligen Kursausschlägen.
Derzeit wird bei Aixtron mit einem Umsatzplus für 2024 von rund 8 % auf 677 Mio. EUR am Markt gerechnet. Der Gewinn pro Aktie wird bei 1,28 EUR gesehen. Damit wäre der traditionell notorisch hoch bewertete Titel mittlerweile mit einem 17er-KGV relativ günstig zu haben. Der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre liegt beim KGV bei 29. Günstiger gab es die Aktie also selten zu haben. Der dauerhafte Druck auf den Aktienkurs lässt allerdings nichts Gutes vermuten.
Fazit: Lasse ich den Kursverlauf außer Acht, der als Warnung dient, so ist die Aixtron-Aktie mittlerweile günstig zu bekommen. Doch der Newsflow war die letzten Wochen auch überaus ungünstig. Ständig kommen negative Gerüchte auf, oder Zukunftshoffnungen zerschlagen sich. Die Fantasie wird ausgepreist. Sehr spekulative Anleger können ihr Glück versuchen, die Papiere stoßen im Bereich 18 bis 20 EUR auf einen guten Widerstandsbereich.
Jahr | 2023 | 2024e* | 2025e* |
Umsatz in Mio. EUR | 630,00 | 677,00 | 763,00 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,29 | 1,28 | 1,53 |
KGV | 17 | 18 | 15 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,40 | 0,42 | 0,47 |
Dividendenrendite | 1,78% | 1,87% | 2,09% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |

Für diejenigen, die nach einer Möglichkeit suchen, um von der historischen Unterbewertung und von einer möglichen Erholungsrallye verstärkt zu profitieren, könnte der Open End-Turbo-Optionsschein der HSBC (WKN:TT4T16, Hebel 2,39) eine geeignete Option sein.
(© stock3 2024 – Autor: Sascha Gebhard, Redakteur)
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
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