
100 Euro in Bitcoin – eine Zeitreise
Im Januar 2009 hat sich die globale Finanzwelt verändert. Dies lag nicht nur an der gerade durchlebten Finanzkrise im vorherigen Jahr, sondern auch an der Geburtsstunde des Bitcoins. Am 3. Januar 2009 wurde der BTC ins Leben gerufen, als der anonyme Entwickler oder die Entwicklergruppe unter dem Pseudonym “Satoshi Nakamoto” den ersten Block der Bitcoin-Blockchain, den sogenannten Genesis-Block, erstellte.
Der erste Kurswert wurde jedoch erst deutlich später festgestellt. Denn zunächst hatte der Bitcoin keinen festen Marktwert. Am 17. März 2010 wurde der erste dokumentierte Bitcoin-Wechselkurs festgelegt, als 1 BTC ungefähr 0,003 US-Dollar wert war. Einige Wochen später wurde die erste Transaktion mit Bitcoins durchgeführt. Ganze zwei Pizzen konnten am 22. Mai 2010 mit 10.000 BTC gekauft werden. Der BTC-Preis lag zum damaligen Zeitpunkt bei 0,01 USD. Ein halbes Jahr später waren es schon 0,29 USD. Bereits damals lag die Rendite deutlich über den üblichen Renditen am Aktienmarkt. Eines muss man jedoch dabei beachten. Der damalige Markt war höchst illiquide.

Wenn von Bitcoin gesprochen wird, dann fällt auch schnell der Begriff Hodln. Du musst den Bitcoin hodln. Denn die Anzahl der Bitcoins ist begrenzt und daher ist es logisch, dass der Bitcoin langfristig steigen wird. So die Argumentation der Hodler. Falls sich der Bitcoin als alternatives Zahlungsmittel oder als Safe Haven Asset durchsetzen wird, ist dies sicherlich eine gerechtfertigte Argumentation. Auf dem Weg dahin zählt jedoch immer der aktuelle Preis, mein möglicher Investitionshorizont und letztendlich mein Einstiegszeitpunkt.

Ein einfaches Beispiel verdeutlicht die Tragkraft des Einstiegszeitpunkts. Nehmen wir an, wir haben 100 USD und diese investieren wir in den Bitcoin mit dem Ziel zu hodln. Wir kaufen den BTC am 1. Januar eines Jahres. In unserem Experiment kaufen wir den BTC 11 mal am Anfang eines Jahres und halten die Coins in verschiedenen Konten, um die Wertentwicklung genau verfolgen zu können. Mit diesem einfachen Experiment können wir die Wirkung des Einstiegzeitpunkts eindrucksvoll aufzeigen.
Zwei Gruppen zeichnen sich ab. In der ersten Gruppe, von 2013 bis 2017, erzielen wir beachtliche Renditen, die wir auch mit dem Kryptomarkt assoziieren. Wer zwischen 2013 und 2017 in den Bitcoin investiert hat, der kann für sich behaupten: hodln ist eine äußerst erfolgreiche Strategie. Ein genauerer Blick zeigt auch hier signifikante Unterschiede. Das Jahr 2013 sticht mit seinen 6-stelligen Endsumme deutlich hervor. Ein Jahr später ist das Endresultat mit 4500 USD weiterhin stark.
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Jedoch liegen zwischen 2013 und 2014 Welten. In der zweiten Gruppe, von 2018 bis heute, werden Gewinne erzielt. Lediglich wer Anfang 2022 gestartet ist, hat einen Buchverlust in seinem Konto. Und dennoch liegt zwischen der ersten Gruppe und der zweiten Gruppe ein tiefer Graben. Die Frage ist nun: Werden die Renditen seit 2018 den Erwartungshaltungen an den Bitcoin gerecht? Diese Frage muss jeder für sich selber beantworten. Ich persönlich denke, dass es wichtig ist, seine Erwartungshaltung immer wieder den aktuellen Marktbedingungen anzupassen.
Kryptomarkt weiter mit viel Potenzial
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Kryptomarkt auch in Zukunft ein sehr hohes Renditepotenzial haben wird, welches deutlich über dem des Aktienmarkt liegen sollte. Gleichzeitig wird kein zweiter Markt so sehr von Emotionen und Erwartungshaltungen getrieben. Kein zweiter Markt hat in kürzester Zeit drei Bullen- und Bärenmärkte durchlebt.
Mir persönlich ist diese Achterbahnfahrt zu heiß. Deswegen traden wir Kryptos in unserem Algo Channel mit einem Risikomanagement und einem aktiven Handelsansatz. Denn wie wir sehen können, hodln ist nicht gleich hodln.
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