Warum Dax-Konzerne so viel Dividende wie noch nie ausschütten
Ukraine-Krieg, Energiekrise, Lieferkettenprobleme und hohe Inflationsraten: Trotz der aktuellen Unsicherheiten auf geopolitischer und wirtschaftlicher Ebene sprudeln die Gewinne bei den 40 Dax-Konzernen. Viele glänzen mit Rekordeinnahmen und wollen die Aktionäre am Erfolg teilhaben lassen.
54 Milliarden Euro Ausschüttung
So werden laut dem Handelsblatt die 40 Dax-Konzerne in diesem Jahr vermutlich knapp 54 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten – so viel wie noch nie. Natürlich müssen der Vorstand und der Aufsichtsrat zuerst die Geschäftszahlen vom vergangenen Jahr abwarten und den Aktionären auf der Hauptversammlung den Vorschlag einer möglichen Dividendenzahlung oder Erhöhung unterbreiten. Jedoch lassen die 9-Monats-Bilanzen, die Prognosen für das Jahr 2022 und die Dividendenpolitik der einzelnen Unternehmen mögliche Schätzungen zu.
Vom erwarteten Rekordgewinn von 130 Milliarden Euro im vergangenen Jahr sollen die Anteilseigner der Dax-Konzerne teilhaben, und das nicht zu knapp. Das Wachstum gegenüber den Dividendenzahlungen aus dem Jahr 2022 würde rund 6 % betragen. Bereits im vergangenen Jahr wurden rund 50 Milliarden Euro an die Dax-Investoren ausbezahlt – das Ausschüttungswachstum gegenüber 2021 betrug bereits 47 % (Das Wachstum wird jedoch durch die Aufstockung des Dax von 30 auf 40 Mitgliedern verzerrt.)
Mehr als die Hälfte erhöht die Dividende
Es wird erwartet, dass unterm Strich 26 Dax-Unternehmen, also mehr als die Hälfte, die Dividende erhöhen werden. Darunter voraussichtlich die Versicherer Munich Re, Hannover Re und Allianz, die Deutsche Post, Telekom und Linde. Am meisten werden jedoch die Autohersteller BMW, Mercedes Benz und Volkswagen verdienen und gleichzeitig auszahlen. Die weltweit 16 größten Autohersteller haben einer EY-Studie zufolge im 3. Quartal des Jahres trotz Chipmangels und stillstehender Fabriken so viel Gewinn wie nie zuvor erwirtschaftet.
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Beim operativen Ergebnis (EBIT) hatte Mercedes Benz mit 5,2 Milliarden Euro weltweit die Nase vorne. Volkswagen rangierte mit 4,7 Milliarden Euro an 2. Stelle und BMW lag mit 3,7 Milliarden Euro auf Rang 5. Gemeinsam dürften die 3 im vergangenen Jahr einen Nettogewinn in Höhe von rund 45 Milliarden Euro verdient haben und dabei 13,5 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausbezahlen. Damit wären sie für 35 % des Gewinns und 25 % der Dax-Dividenden verantwortlich.
Aufgrund des schwierigen Börsenjahrs 2022 und den fallenden Aktienkursen werden wohl 8 der 40 Dax-Unternehmen im aktuellen Jahr eine Dividendenrendite von mehr als 5 % haben. Bisher sind nur Aktionäre von Adidas und Covestro von Dividendenkürzungen bedroht. Siemens Energy hat bereits wegen hoher Verlusten eine komplette Dividendenstreichung für das aktuelle Geschäftsjahr angekündigt.
Für Dividendeninvestoren dürfte das Jahr 2023 aufgrund der Rekordausschüttungen somit ein sehr erfolgreiches werden.
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