
Verlust in Milliarden-Höhe? Apple-Aktie vorbörslich schwächer
Die Turbulenzen im wichtigsten Produktionszentrum von Apple in Zhengzhou werden wahrscheinlich zu einem Produktionsausfall von fast 6 Millionen iPhone-Pro-Einheiten in diesem Jahr führen. Das sagte Medienberichten zufolge eine Person, die mit den Montagearbeiten im Foxconn-Werk vertraut ist. Doch was genau sind die Gründe?
Produktionsausfall in China
Das Werk in Zhengzhou wird seit Wochen von Schließungen und Arbeiterunruhen heimgesucht, nachdem die Covid-Infektionen dazu geführt haben, dass Foxconn und die örtliche Regierung um die Eindämmung des Ausbruchs der Krankheit kämpfen. Foxconn ist der wichtigste Produzent von iPhones in China.
Tausende von Mitarbeitern flohen im Oktober wegen chronischer Lebensmittelknappheit, nur um durch neue Mitarbeiter ersetzt zu werden, die sich gegen die Lohn- und Quarantänepraktiken auflehnten.
Aktuell soll die Situation in der Fabrik jedoch noch relativ gelassen sein und die Schätzung des Produktionsausfalls könnte sich noch ändern, so der Insider, der anonym bleiben wollte. Vieles werde davon abhängen, wie schnell der iPhone-Hersteller Foxconn die Mitarbeiter nach den gewaltsamen Protesten gegen die Covid-Beschränkungen wieder an die Fließbänder schicken kann. Sollten die Schließungen in den kommenden Wochen anhalten, könne die Produktion weiter zurückgehen.
In der Foxconn-Fabrik wird die große Mehrheit der iPhone 14 Pro– und Pro Max-Geräte hergestellt – die in diesem Jahr am meisten nachgefragten Handys von Apple. Diese Premium-Smartphones haben den Nachfragerückgang bei den regulären iPhone-14-Modellen aufgefangen. Dabei senkte Apple sein Gesamtproduktionsziel auf etwa 87 Millionen Geräte gegenüber einer früheren Prognose von 90 Millionen Geräten.
Anfällig für Lieferkettenbeschränkungen
Apple und Foxconn haben ihre Schätzungen für den Produktionsausfall in Zhengzhou in den letzten 2 Wochen aufgrund zunehmender Störungen erhöht, sagte der Insider und fügte hinzu, dass der iPhone-Hersteller davon ausgeht, den Produktionsausfall von 6 Millionen Einheiten im Jahr 2023 ausgleichen zu können.
“Das zeigt, dass jedes Unternehmen, sogar Apple, anfällig für coronabedingte Lieferkettenbeschränkungen in China ist.”
Anshel Sag von Moor Insights & Strategy
Dieses Defizit stellt für das Unternehmen, das mehrere Millionen iPhones vor der Hochsaison produziert, eine erhebliche Lücke dar. Allerdings handelt es sich dabei um eine eher pessimistische Analysten-Erwartung. Die Analysten von Morgan Stanley schätzten Anfang des Monats das Defizit bei den iPhone-Pro-Modellen auf etwa 6 Millionen Stück in diesem Jahr, allerdings war das vor dem Gewaltausbruch in Zhengzhou in der vergangenen Woche.
Die Apple-Aktie fiel an der deutschen Börse Tradegate um bis zu 1,9 %.
Technische Einordnung

Die Apple-Aktie befindet sich seit dem Hoch aus Januar 2022 in einem Abwärtstrend. Aktuell dient die 50-Tage-Linie als Unterstützung, wobei ein Testen der Unterstützungslinie bei 134 USD als wahrscheinlich gilt. Sollte diese Unterstützung nicht halten, könnte die Aktie auf die Jahrestiefs zusteuern.
Siehe auch: Verlangsamung der Zinserhöhung? Das ist für die Fed nun entscheidend!
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