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05.09.2023 18:26

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US-Aktien für die nächsten 20 Jahre

US-Aktien sind bereits seit zwei Jahrzehnten die bessere Wahl und sie werden es auch in den kommenden zwei Jahrzehnten sein.

Im Vergleich zu europäischen Aktien oder Aktien aus Emerging Markets dürften US-Werte die Oberhand behalten. Dahinter steckt ein einfacher Grund. Das Schlagwort dazu heißt Fragmentierung. Viele Organisationen warnen davor und doch können wir alle in Echtzeit miterleben, wie die Welt nicht weiter zusammenwächst, sondern auseinanderdriftet.

Aus verschiedenen Gründen kann man Fragmentierung negativ sehen oder sie begrüßen. Geht es um den Aktienmarkt, ist die Fragmentierung der Weltwirtschaft problematisch. Die Wirtschaftsleistung eines einzelnen Landes ist begrenzt und wächst die Wirtschaft dazu chronisch wenig, z.B. wegen einer schrumpfenden Bevölkerung, sind die Wachstumsperspektiven für Unternehmen schlecht. Aktienkurse können bei diesen Perspektiven mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Renditen von 5 % oder mehr bieten.

Die Welt befindet sich seit der Finanzkrise in einer neuen Phase. Stieg der globale Handel seit Ende des Zweiten Weltkriegs tendenziell immer weiter an, stagniert er seither. Es mag Zufall sein, dass vor der Großen Depression der 1930er Jahre der Handel ebenfalls stagnierte (Grafik 1).

Mit zunehmender Fragmentierung ist absehbar, dass der globale Handel nicht steigen wird. Ob China, die USA oder auch Europa, man schottet sich ab. Das gilt nicht nur für den Waren und Dienstleistungsverkehr, sondern auch für Investitionen. Manche Aktienmärkte können diese Phase besser überstehen als andere. Zu jenen, die im Vorteil sind, gehört der US-Aktienmarkt.

Die USA selbst haben eine enorm große Wirtschaftsleistung, wachsen dynamischer als andere Länder, haben ein geringeres demographisches Problem und hohe Innovationskraft. Erreichen US-Unternehmen auch in Europa teils Monopolstellung, kann man das für europäische Unternehmen in den USA nicht behaupten. Kurz gesagt, die Wachstumsperspektiven für US-Unternehmen sind besser. Es könnte daran liegen, dass der US-Markt die “Slowbalization” der vergangenen 14 Jahre gut überstanden hat (Grafik 2).

Das gilt für Märkte, die auf freien und wachsenden Handel angewiesen sind, nicht sagen. Beispielhaft ist der britische Aktienmarkt dargestellt (Grafik 3). Die Kurse bewegen sich seit geraumer Zeit seitwärts. Das gilt auch für deutsche Aktien, wenn man sie ohne reinvestierte Dividenden betrachtet (wie es der DAX tut). Seit 2000 bewegen sich europäische Märkte größtenteils seitwärts.

US-Unternehmen haben höhere Importzölle bisher gut überstanden. Die USA haben seit Trumps Handelskrieg so hohe Zölle wie in den 70er und 80er Jahren. Es war ein schneller Anstieg und andere Länder belegten US-Exporte ebenfalls mit Zöllen. Anhaben konnte es US-Aktien wenig. Der enorme Binnenmarkt und Monopolstellung in einigen Bereichen machen Zölle für Teile des Marktes irrelevant.

Die Fragmentierung beginnt gerade erst. Irgendwann wird auch in den USA Gegenwind zu spüren sein. Er dürfte jedoch geringer ausfallen als in anderen Ländern. US-Aktien bleiben nicht nur aus diesem Grund erste Wahl.

Clemens Schmale

Dieser Beitrag ist zuerst auf stock3.com erschienen.

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