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Tagesgeldzinsen: So gut sind die neuen Angebote wirklich

Zwischen Banken ist in den vergangenen Monaten ein Wettbewerb um das beste Tagesgeld-Angebot ausgebrochen, und an diesem Dienstag ging der Kampf in die nächste Runde: Die deutsche Onlinebank ING gab bekannt, ihren Neukunden einen Tagesgeldzins von 3,5 % p.a. zu zahlen. Bundesweit ist das eines der beachtlichsten Angebote – vor allem, wenn man bedenkt, dass man jahrelang kaum mehr als 0,5 % Zinsen ergattern konnte. Aber es gibt zwei Banken, die neuen Kunden aktuell noch höhere Zinssätze anbieten. Welche das sind und was ihr beim Eröffnen eines Tagesgeldkonto beachten solltet, haben wir euch in diesem Beitrag zusammengefasst.

Wer zahlt am meisten?

Laut dem Vergleichsportal Verivox zahlt die Suresse Direkt Bank – eine Tochter der spanischen Santander Bank – ihren Neukunden 3,7 % Tagesgeldzinsen (alle Zinsangaben sind p.a.). Damit ist sie “Tabellenführer” im Tagesgeldgeschäft. Der Aktionszins gilt nur für drei Monate, dafür allerdings für eine beträchtliche Anlagesumme von bis zu 1 Million EUR.

Direkt dahinter kommt “MeineBank” mit einem Zinssatz von 3,55 %. “MeineBank” ist eine Marke der Raiffeisenbank im Hochtaunus eG. Ihr Tagesgeldzins gilt für sechs Monate und Anlagesummen von bis zu 100.000 EUR.

Quelle: Screenshot/ing.de

Auf Rang 3 folgt dann schon Deutschlands größte Direktbank – die ING. Ihr neuer Zinssatz von 3,5 % ist zunächst auf sechs Monate befristet. Die maximale Anlagesumme: 50.000 EUR.

Was muss ich außer der Zinshöhe noch beachten?

  • Tipp 1: Viele Zinssätze werden im Rahmen einer Aktion angeboten und gelten befristet. Daher sollte man stets schauen, wie lange man den vermeintlich so attraktiven Zinssatz überhaupt bekommen kann. Und ebenfalls wichtig: Wie hoch ist der Tagesgeldzinssatz, den ich nach Ablauf der Aktionsdauer bekomme? Die ING beispielsweise bietet einen variablen Zinssatz von 0,6 % p.a. an.
  • Tipp 2: Bis zu welcher Anlagesumme gilt der Zins? Gelten womöglich andere Konditionen für höhere Beträge? Auch das sollte man prüfen. Der höchste Zinssatz nützt nicht viel, wenn die maximale Anlagesumme bescheiden ist. Auch die Mindesteinlage sollte ggf. in Augenschein genommen werden, bevor man ein neues Konto eröffnet.
  • Tipp 3: Nicht unwichtig ist auch die Frequenz der Zinsausschüttung. Warum? Wegen des Zinzenszinseffekts. Zahlt die Bank monatlich Tagesgeldzinsen aus, wäre das optimal. Im Regelfall wird aber vierteljährlich, halbjährlich oder einmal im Jahr gezahlt.
  • Tipp 4: Kosten prüfen! Allerdings ist die Kontoführung bei Onlinebanken in aller Regel kostenlos oder zumindest sehr erschwinglich.
  • Tipp 5: Mehr ein Hinweis als ein Tipp: Die Einlagensicherung für private Geldanleger beträgt EU-weit 100.000 EUR pro Person und pro Konto. Viele Banken sind überdies in freiwilligen Einlagensicherungsfonds organisiert. Hier unterstützen sich Institute gegenseitig und können höhere Absicherungen für ihre Kunden garantieren. Wer also hohe Summen anlegen will, sollte hier das Kleingedruckte lesen.
  • Tipp 6: Manche Regionalbanken zahlen höhere Zinsen bzw. haben hin und wieder attraktive Tagesgeldangebote, die die Angebote der Großbanken in den Schatten stellen. Schaut also ruhig mal nach, was in eurer Region angeboten wird.

Fazit

Es gibt einige Dinge, die man abklären muss, bevor man sein Geld auf einem Tagesgeldkonto parkt. Aber eine Raketenwissenschaft ist es nicht. Die neuen Angebote sind inzwischen wirklich attraktiv, das “Wettbieten” der Banken nutzt uns als Privatkunden. Ein Dämpfer ist allerdings die meist geringe Dauer der Zinsangebote. Zum Abschluss: Wie ihr sicher gesehen habt, gibt es nicht das beste Tagesgeldangebot. Es kommt auf mehrere Faktoren an und die Höhe des Zinssatzes ist bei weitem nicht das einzige Auswahlkriterium. Auf Vergleichsportalen wie Verivox könnt ihr herausfinden, welches Angebot am besten zu euch passt. Der Wettbewerb der Banken um neue (Tagesgeld-)Kunden bleibt auf jeden Fall spannend.

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