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Siemens Energy – dieser Rebound ist beeindruckend

Das nennt man wohl einen kräftigen Rebound: Die Aktie der Siemens Energy AG sackte im Oktober 2022 auf ihren Tiefstand, vollzog danach eine V-förmige Erholung und hat sich inzwischen mehr als verdoppelt. Die rasante Entwicklung geht mit einem positiven Newsflow einher. Wir schauen uns die jüngsten Entwicklungen genauer an.

Aktienverlinkung: DE000ENER6Y0

Was zuletzt passiert ist

Siemens Energy ist noch ein Jungspund im Dax. Das Unternehmen, das in der gesamten Wertschöpfungskette der Energieproduktion tätig ist, entstand im September 2020 als Abspaltung der Siemens AG.

Im Februar 2021 hatte die Aktie ihr Allzeithoch bei 32 EUR erklommen, doch danach hatten die Anleger nur noch Kopfschmerzen mit dem Anteilsschein. Sorgen bereitete vor allem die spanische Windanlagen-Tochter Siemens Gamesa, an der Siemens Energy 67% hält. Gamesa fährt hohe Verluste ein, was das operative Geschäft ihres Mutterunternehmens natürlich belastet. Inzwischen hat Siemens Energy den Windanlagen-Spezialisten aber vollständig übernommen. Durch die Integration in die eigene Konzernstruktur soll bei Gamesa der Turnaround gelingen – wenngleich klar ist, dass dies ein langer Prozess sein wird.

Rückenwind bekam Siemens Energy zuletzt auch durch eine Aufhellung in der Energiebranche: Die Lieferketten entspannen sich und die Gewinnmargen verbessern sich. In dieser Woche gab der Münchener Energiekonzern seine Zahlen zum zweiten Quartal 2023 bekannt – diese fielen gemischt aus.


Biomasseabfälle sind ein wertvoller Brennstoff, der effizient genutzt werden kann. Darauf setzt auch Siemens Energy. Bildquelle: pixabay.com.

Die Quartalszahlen

  • Der Auftragseingang belief sich auf 12,3 Milliarden EUR und wuchs um 56,3 %. Damit schlug Siemens Energy die Erwartungen um 20 % bzw. 2 Milliarden EUR. Der Auftragsbestand erreichte mit 102,0 Milliarden EUR einen neuen Rekordwert.
  • Die Umsatzerlöse stiegen um 23,8 % auf 8,0 Milliarden EUR mit Zuwächsen in allen Geschäftsbereichen.
  • Das Ergebnis vor Sondereffekten lag bei 41 Millionen EUR (Q2 2022: – 49 Mio. EUR). Ein Verlust bei Gamesa wurde durch eine starke Leistung in allen anderen Segmenten, angeführt von Gas Services (GS), wett gemacht.
  • Der Free Cashflow vor Steuern war in Höhe von -294 Millionen EUR erwartungsgemäß negativ (Q2 2022: -351 Mio. EUR). Ein höherer Mittelabfluss bei Siemens Gamesa wurde teilweise durch einen starken Cashflow in den anderen Segmenten ausgeglichen.
  • Angesichts der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr und dem stärker als erwartet gestiegenen Geschäftsvolumen hat Siemens Energy seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 angepasst. Der Vorstand erwartet für den Konzern nun ein vergleichbares Wachstum der Umsatzerlöse zwischen 10 % und 12 % (bisher zwischen 3 % und 7 %). Die Ergebnis-Marge vor Sondereffekten wird aufgrund der schwachen Performance von Gamesa im ersten Halbjahr nun am unteren Ende der Prognosespanne von 1% bis 3% erwartet.
  • Christian Bruch, CEO der Siemens Energy AG, sagte bei Bekanntgabe der Q2-Zahlen: “Der starke Auftragseingang bestätigt unsere sehr gute Positionierung im Markt für Energiewende-Technologien. Das gilt insbesondere in Bereichen wie der Stromerzeugung und der Netztechnik. Unser aktualisierter Ausblick ist Ausdruck dieser starken Nachfrage, spiegelt aber auch das nach wie vor schwierige Marktumfeld für die Windindustrie wider. Der Erfolg des Windgeschäfts bleibt die Grundvoraussetzung dafür, dass wir ein profitabler Marktführer im Bereich der Energiewende werden.”

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Das sagen Analysten

  • Analyst Vivek Midha von der Citigroup stufte die Aktie von Siemens Energy von “Neutral” auf “Buy”. Er begründete dies vor allem mit besseren Aussichten für die Windanlagen-Tochter Gamesa, die im zweiten Halbjahr profitabel sein könnte. Die aus Aufträgen resultierenden Barmittel überraschten Midha ebenfalls positiv.
  • Analyst Akash Gupta von JPMorgan sagte, dass Siemens Energy starke Quartalszahlen vorgelegt habe. Umsatz, Auftragseingang sowie das bereinigte operative Ergebnis schlugen die Erwartungen. Gupta bewertet die Aktie mit „Overweight“ und hob sein Kursziel von 25 auf 28 EUR an.
  • Morgan-Stanley-Analyst Ben Uglow meint, dass der Energiekonzern bei den Margen den Tiefpunkt bereits hinter sich habe. Außerdem unterschätze der Markt im Energietechnikgeschäft womöglich das große Potenzial. Der Analyst hob sein Kursziel auf 35,90 EUR an.
  • Goldman Sachs belässt die Aktie von Siemens Energy nach den Quartalszahlen auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von 27,50 EUR. Analyst Ajay Patel hob hervor, dass der Dax-Konzern sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten Ergebnis die Konsensschätzungen übertraf.
Auszug aus dem Goldesel Premium Hauptkanal.

Bei Goldesel Premium war die Aktie von Siemens Energy in den vergangenen Monaten häufiger Thema. Der KO-Schein, den wir ins Depot gelegt haben, ist inzwischen über 40 % im Plus. In diesem Video haben wir, zu Beginn dieses Jahres, eine Bodenbildung diskutiert.

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