Blogartikelbild Nach Quartalszahlen: Wall Street-Analysten warnen verstärkt vor dieser Krypto-Aktie!

Nach Quartalszahlen: Wall Street-Analysten warnen verstärkt vor dieser Krypto-Aktie!

Obwohl die Kryptowährungsbörse Coinbase überraschend positive Quartalsergebnisse verzeichnete, zeigen sich viele Analysten hinsichtlich der langfristigen Perspektiven des Unternehmens weiterhin zurückhaltend. Sie betrachten den regulatorischen und rechtlichen Rahmen als bedeutende Herausforderung für den Aktienkurs. Wie gestaltete sich das erste Quartal? Und welche weiteren Begründungen haben die Analysten?

Aktienverlinkung: US19260Q1076

Das erste Quartal und der Ausblick

Die Aktie von Coinbase legte am Donnerstag im erweiterten Handel um mehr als 7 % zu, nachdem die Kryptowährungsbörse die Gewinn- und Umsatzerwartungen der Wall Street für das erste Quartal übertroffen hatte. Die Stimmung gegenüber digitalen Token stieg im ersten Quartal inmitten der Nervosität im traditionellen Bankensektor, was für Coinbase einen Segen darstellte. Die Ergebnisse des ersten Quartals zeigen einen Gewinn von -0,34 USD pro Aktie, die durchschnittliche Analystenschätzung betrug -1,36 USD.

Der Umsatz im ersten Quartal lag mit 772,5 Millionen USD ebenfalls über dem Konsens von 653,3 Millionen USD, aber fiel von 1,17 Milliarden USD im Vorjahreszeitraum. Der Transaktionsumsatz kletterte von 322,1 Millionen USD im vierten Quartal 2022 auf 374,7 Millionen USD, doch sank von 1,01 Milliarden USD im Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen aus Abonnements und Dienstleistungen in Höhe von 361,7 Millionen USD stiegen von 151,9 Millionen USD im ersten Quartal 2022.

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Die Gesamtbetriebskosten beliefen sich auf 896,4 Millionen USD, was einen positiven Rückgang gegenüber 1,72 Milliarden USD im ersten Quartal 2022 bedeutet. Das bereinigte EBITDA betrug 283,7 Millionen USD, im Vorjahresquartal waren es 19,7 Millionen USD. Das Gesamthandelsvolumen von 145 Milliarden USD blieb gegenüber dem vierten Quartal 2022 unverändert und ging gegenüber 309 Milliarden USD im Vorjahresquartal zurück.

Trotz der positiven Ergebnisse im ersten Quartal erwartet das Unternehmen für das zweite Quartal einen sequenziellen Einbruch der Abonnement- und Dienstleistungseinnahmen auf rund 300 Millionen USD, was unter dem Konsens von Analysten von 319 Millionen USD liegt. Dies ist vor allem auf den Rückgang der Marktkapitalisierung von dem USD Coin (USDC-USD) seit dem ersten Quartal zurückzuführen.

Für das zweite Quartal rechnet Coinbase zudem mit Technologie- und Entwicklungskosten sowie allgemeinen und administrativen Kosten in Höhe von 600 bis 650 Millionen USD (einschließlich etwa 190 Millionen USD in aktienbasierten Vergütungen), im ersten Quartal betrugen diese 607 Millionen USD. Dies ist auf höhere Rechtskosten und höhere Mietkosten aufgrund der Beendigung eines Mietvertrags zurückzuführen.

Das Unternehmen erwartet außerdem, dass die Vertriebs- und Marketingkosten von den im ersten Quartal gemeldeten 64 Millionen USD auf 80 bis 90 Millionen USD steigen werden, was auf saisonale Ausgaben im Zusammenhang mit der NBA-Partnerschaft zurückzuführen ist.

Vorsicht geboten: Wall Street-Analysten rechnen mit einigen Risiken

Trotz der scheinbar vielversprechenden kurzfristigen Aussichten warnte Jeff Cantwell von Wells Fargo, dass sowohl die mittel- als auch langfristige Entwicklung eingeschränkt scheint. Er bezeichnete den regulatorischen Hintergrund als “großes Hindernis”. Cantwell bewertete die Aktie erneut als “underweight”, doch erhöhte sein Kursziel von 40 USD auf 43 USD, was jedoch einen Rückgang von mehr als 20 % bedeutet.

Jason Kupferberg von der Bank of America bewertet die Aktie ebenfalls negativ und betont, dass grundlegende Fragen hinsichtlich des Kerngeschäfts von Coinbase im mittel- und langfristigen Bereich bestehen bleiben. Er erklärt, dass er aufgrund der zu erwartenden schwachen Krypto-Volumina im Einzelhandel und des anhaltenden regulatorischen Drucks weiterhin vorsichtig gegenüber dem Unternehmen bleibt.

Die Analysten sind besonders besorgt über das unsichere regulatorische Umfeld. Anfang des Jahres erhielt Coinbase eine Wells-Notiz von der Securities and Exchange Commission (SEC), in der das Unternehmen aufgrund möglicher Wertpapierverstöße mit einer Klage konfrontiert wurde. In einer Antwort im April gab das Unternehmen jedoch an, dass eine solche Klage inhaltlich keinen Erfolg haben würde.

Goldman Sachs-Analyst Will Nance sieht nur wenige kurzfristige Katalysatoren für eine erhöhte Akzeptanz im US-Einzelhandel und äußert einen negativen Ausblick für die Aktie aufgrund der unsicheren Wachstumsperspektiven von Coinbase und der negativen Auswirkungen der Regulierung. Nance rät daher zum Verkauf von der Coinbase-Aktie.

Der Analyst betont, dass Fortschritte bei der Einführung von Kryptowährungen im Einzelhandel und eine geringere Unsicherheit hinsichtlich des regulatorischen Hintergrunds in den USA erforderlich sind, um die Aktien wieder höher bewerten zu können.

Zudem äußern einige Analysten Bedenken hinsichtlich des Staking-Geschäfts von Coinbase. Staking ermöglicht es Anlegern, eine passive Rendite auf ihren Krypto-Beständen zu erzielen, indem sie Token für einen bestimmten Zeitraum im Netzwerk binden. Dies stellt eine bedeutende Einnahmequelle für Börsen dar.

“Während die Gewinne deutlich besser als erwartet ausfielen, scheinen die Aussichten generell nicht so gut zu sein. Die Volumina stehen im 2. Quartal trotz deutlich höherer Kryptopreise weiter unter Druck, USDC ist deutlich zurückgegangen und die Änderungen am Staking-Service bei Coinbase könnten nicht den Aufschwung bringen, den wir einst erwarteten.”

Kenneth Worthington, Analyst von JPMorgan

Worthington behielt seine neutrale Einschätzung bei, passte jedoch sein Kursziel auf 59 USD je Aktie an, was einem potenziellen Wertzuwachs von gerade einmal 4 % im Vergleich zum aktuellen Kurs von 56,86 USD gleichkommt.

Technische Einordnung

Der Chart der Coinbase-Aktie.

Im Laufe des vergangenen Jahres verzeichnete die Coinbase-Aktie einen beachtlichen Rückgang von 85 %, konnte jedoch im bisherigen Jahresverlauf einen Anstieg von über 55 % erzielen. Derzeit steht die Aktie vor einer bedeutenden Widerstandsmarke von 60 USD, die nachhaltig überwunden werden muss, um die Aufwärtsentwicklung seit Jahresbeginn fortzusetzen. Im Anschluss daran wäre die nächste Widerstandszone, welche sich zwischen 75 USD und 84 USD erstreckt, das erklärte Ziel. Sollte noch weiteres Potenzial nach oben bestehen, würde die Widerstandszone zwischen 100 USD und 112 USD ins Visier genommen werden.

Falls die Aktie jedoch zunächst eine Korrektur erfährt, würde die Unterstützungszone zwischen 45 USD und 38 USD als Stabilisator dienen. Unterhalb davon käme das Allzeittief von 32 USD als finale Stütze in Betracht.

Siehe auch: Loop-Analyst: Starke Rallye dieser Tech-Aktie noch nicht vorbei

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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